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Verschiedene Krankheiten auf dem Vormarsch

Wenn Krise krank macht

Die Finanzkrise macht sich nicht nur im Portemonnaie vieler Europäer bemerkbar. Auch die Gesundheit der Bürger, besonders in Südeuropa, leidet. Eine britische Studie schlägt jetzt Alarm - die Krise töte sogar Menschen.

Malaria, Dengue-Fieber, Tuberkulose – all das sind Krankheiten, von denen man dachte, sie seien in Europa längst ausgerottet. Doch eine Studie von britischen Gesundheitsexperten zeigt: Seit dem Beginn der Krise steigt die Zahl dieser und anderer Erkrankungen wieder an – weil an den Budgets im Gesundheitswesen gekürzt wird. Sogar die Zahl der Todesfälle steige – verursacht durch Kürzungen im Gesundheitswesen.

Krankheitsanstieg durch Budgetkürzungen

Martin McKee, einer der Autoren der Studie, die jetzt im Medizinjournal "The Lancet" erschienen ist, sagt im Interview mit der DW: "Für uns ist klar: Wir müssen wieder mehr ins Gesundheitssystem investieren! Gerade Menschen in Griechenland leiden, sie haben keinen Zugang zu den Medikamenten, die sie brauchen." Betroffen seien auch psychisch labile Menschen, so McKee. So sei die Zahl der Selbstmorde in Griechenland seit Beginn der Krise enorm angestiegen. Und nicht nur Griechenland ist betroffen: Auch in Spanien häuften sich bereits Fälle von Depression.

"Seit den Zeiten des berühmten deutschen Arztes Rudolf Virchow vor mehr als 200 Jahren wird uns Ärzten beigebracht, dass wir nicht die Auswirkungen einer Krankheit behandeln sollen, sondern deren Ursachen", so McKee. Und die lägen ganz klar in der Finanzkrise. "Wir müssen unsere Stimmen erheben und uns den Wirtschaftsexperten anschließen, die sagen: Löst die ökonomische Krise!", so McKee.

Verschiedene Krankheiten auf dem Vormarsch

Willem de Jonge arbeitet für die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" in Griechenland. Ihn überraschen die Ergebnisse der Studie nicht. Im Interview mit der DW erzählt er aus seinem Alltag: "Die Kapazitäten der Einrichtungen, vor allem von Krankenhäusern, ist dramatisch reduziert worden", sagt er. "Wir haben weniger Ärzte, weniger Chirurgen, weniger von all dem, was man in einem funktionierenden Gesundheitssystem finden würde." Um bis zu 40 Prozent sei im griechischen Gesundheitswesen seit dem Beginn der Krise gekürzt worden. Mit fatalen Auswirkungen, so de Jonge: "In Athen haben wir einen Anstieg an HIV-Infektionen um 1500 Prozent, wenn wir 2010 mit 2011 vergleichen. Das liegt daran, dass das Gesundheitsministerium daran spart, saubere Nadeln an Drogenabhängige zu verteilen."

Auch Krankheiten, von denen man dachte, sie seien längst ausgestorben, seien wieder auf dem Vormarsch, wie zum Beispiel Malaria. 2011 verzeichnete Griechenland die erste lokal übertragene Malariainfektion seit den 1950er Jahren. Auch hier sieht de Jonge die Verantwortlichen auf Seiten der Politik. "Der Grund war, dass die Regierung 2011 ihre Präventionsmaßnahmen komplett einstellte, wie zum Beispiel Felder mit Insektiziden zu besprühen. Dadurch konnte die Moskitopopulation in ungeahnte Höhen schießen."




Date: 2016-01-14; view: 943


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