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Grünes Idyll: Zehlendorf – entspannt: Charlottenburg

Ähnlich grün ist es im südwestlich gelegenen Zehlendorf, dem wohlhabendsten Bezirk Berlins. Hier gibt es wunderschöne Villengegenden, viel Wald, mehrere Seen. Einen eigenen Forst hat auch das innenstädtischere Wilmersdorf, den Grunewald. Dem Stadtteil widmete das Berlin-Musical Linie 1 den Song Wir Wilmersdorfer Witwen – überaltert, reich und langweilig, hieß das übersetzt. Das war in den 1980er-Jahren, inzwischen ist Wilmersdorf ein gesetzter Wohnbezirk mit guter Infrastruktur, ähnlich wie Schöneberg und Charlottenburg.

Entspannt sei es, sagen die, die dort wohnen. Akademiker, Kulturschaffende, Lehrer. Charlottenburg mit dem Prachtboulevard Kurfürstendamm war einst das Zentrum West-Berlins. Viele Schauspieler leben dort. Hier gibt es die schönsten Altbauwohnungen der Stadt: unglaublich hohe Decken, Stuck, Fischgrätparkett, palastartige Treppenaufgänge mit Marmor und meterhohen Spiegeln.

Hip“: Mitte

Doch wer neu nach Berlin kommt, unter 30 ist und etwas erleben will, zieht nicht nach Charlottenburg. Der Westen gilt als angestaubt, der Osten als angesagt. Kreuzberg, Nord-Neukölln machen da die Ausnahme, ebenso Tiergarten und Wedding. Die ehemaligen Arbeiterbezirke haben viele Probleme, ziehen jedoch wegen ihrer billigen Mieten immer wieder junge Menschen an. Zentrale Randlagen, schäbig aber innenstädtisch, sind nie total out und irgendwann wieder im Kommen, so will es des Gesetz der Großstadt.

Alle diese Bezirke werden in ihren Eigenheiten respektiert. Doch es gibt einen, der lässt alle lästern: Mitte. Man spricht von Mitte-Stil, Mitte-Boys, Mitte-Clubs. Will heißen: wer dort lebt, versucht mit großer Anstrengung, möglichst „hip“ zu sein. Das trifft zwar teilweise zu, es ist aber auch Neid im Spiel. In Mitte konzentriert sich viel. Hier sind die wichtigsten Museen, die besten Modeläden, die stylischsten Cafés. Hier fand die Partyszene in zentraler Lage imposante leere Gebäude wie Banken, Postämter, Hotels. Doch auch Mitte wird ruhiger. Die Clubs und die Kunstszene wandern ab. Was nicht schadet. Denn die Stadt braucht kein festes Zentrum. Im Gegenteil. Dass nichts bleibt, wie es ist, dass immer wieder neue Freiräume entdeckt werden, macht Berlin so ungeheuer dynamisch.

 

 

 

 


Date: 2016-01-14; view: 622


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