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Ableitung durch Affixe

Ableitung durch Präfixe oder Präfixoide (Präfigierung)

Ableitung durch Suffixe oder Suffixoide (Suffigierung)

Ableitung ohne Affix (implizite Derivation, „Null-Ableitung“)

Ableitung durch Wortartwechsel ohne Formativänderung (Konversion, die aber oft auch als „Null-Ableitung“ bezeichnet wird.)

 

Präfigierung und Suffigierung

Diese beide Wortbildungsarten bilden die sog. „explizite Derivation“. Sie erweitern die Base um ein Präfix oder Suffix (selten durch ein Ziurkumfix). Während der triviale Unterschied zwischen der Präfixbildung und der Suffixbildung darin liegt, dass die Präfigierung die Base um ein Präfix und die Suffigierung um ein Suffix erweitert, gibt es zwischen den beiden Wortbildungsarten noch andere Unterschiede:

Präfix Suffix
§ ändert nie die Wortart der Base § ordnet die Base einer Wortart zu
§ kann unspezifisch sein § ist für (nur) eine Wortart spezifisch
§ ist betont oder unbetont § ist immer unbetont
§ dient in erster Linie zur semantischen erweiterung der Base § dient in erster Linie zur Überführung der Base in eine andere Kategorie

 

Präfigierung

Durch Präfixe wird in erster Linie die Base semantisch erweitert. Weiterhin können Präfixe als Intensifikatoren (erzblöd) dienen, oder sie können den Aspekt ändern (enden – beenden, ändern – verändern)

Präfigierung läßt sich nach unterschiedleichen Kriterien betrachten:

- nach dem grammatikalischen Verhalten der Präfixe (bei Verben: trennbare x unternnbare)

- nach der Herkunft der Präfixe (fremde x einheimische) - Fremde Präfixe kommen in der Regel mit fremden Basen vor.

- nach der Semantik der Präfixe (räumliche, ornative, negative, privative, rekurrente...). In diese Kategorie bilden Präfixe auch Grupen von Synonymen (dis-, un-, anti-) oder Oppositionen (auf- x ab-, ein- x aus-), sogar Homonymen (um- x um-).

Da das System der Präfixe und Präfixoide der deutschen Sprache sehr komplex ist, werden wir uns nur dem Bereich widmen, der erfahrungsgemäß für die tschechische Zielgruppe Schwierigkeiten bereitet. Eine ausführliche übersicht über die Semantik einzelner Präfixe und Präfixoide und ihr Vorkommen in einzelnen Wortarten liefern Engel und die Duden-Grammatik, sowie Fleischer. Hier werden nur die wichtigsten semantischen Gruppen der Präfixe und Präfixoide angeführt. Ihre Bedeutung kann nur grob erfasst werden, deswegen sind alle Bedeutungen in Anführungszeichen angegeben.

 

Negation

nicht-, un-, non-, an-, des-, dis-, in-/il-/ir-: Nichtmuttersprachler, nichtgetätigt, nichtkorrekt, Unlust, Unschuld, Unsitte, unübersichtlich, unmenschlich, Nonsens, Nonkonformist, nonverbal, anormal, Desinteresse, Disharmonie, inhuman, illegal, irregulär...

„Fehlerhaft, schlecht, irrtümlich“ ist eine Untergruppe der Negation.



fehl-, miß-, ver-: fehlschlagen, Fehlebetrag, Fehlanzeige, mißbilligen, mißlingen, Mißglück, Mißwirtschaft, Versprecher,(sich) verschreiben, (sich) verfahren

Zeitliche und räumliche Bezeichnungen

„später“ oder „Vorbild“

nach-: Nachgeschmack, Nachwehen, Nachtrag, nachahmen, nachlesen,nachhören, nachweinachtlich, Nachhilfe und sogar Nachrichten („Mitteilung nach der man sich richtet“ DUDEN 1053),

„früher“ oder „näher“ oder aber auch „Vorbild“

vor-: Vorgeschmack, Vorwehen, Vorfahren, vorgehen, vorchristlich, Vorhalle, Vorraum; Vorbild, vorschreiben...

„ehemalig, vergangen“

alt,- ex-: Altbürgermeister, Altbundespräsident, altmodisch, Exfrau, Exkommunist. (Ex- wird häufig pejorativ verwendet.)

„Anfang“

an-, er-:ansprechen, anbeißen, anbraten, erblühen...

„Ende mit Bewirkung“

ab,-, auf-, aus-, be-: abriegeln, abschmecken, abschließen, abdanken, aufessen, ausschalten, ausarbeiten, begrenzen, beherschen, beschildern,

„Plazierung zwischen zwei Punkten“

zwischen-: Zwischenrufe, Zwischenkriegszeit, Zwischenbilanz...

„nach oben“

auf-, er-: aufsteigen, errichten...

„nach unten“

ab-, unter-: absteigen, untertauchen, untergehen

„hinein“

ein-: einwandern, einlegen, Einblick

„Änderung der Richtung, des Ortes, Wandel“

um-: umladen, umsteigen, umfahren; umbenennen

„Auseinanderbewegung“

zer-: zerschlagen, zermahlen...

„Bewegung zu einem Punkt, zielgerichtete Tätigkeit“

zu-: zudrücken, zuschließen, zugehen, zuschuen, zureden, zuteilen...

„zusammen, miteinander“

mit-, ko-, zusammen-: Mitschüler, Mitfahrer, mitarbeiten, Koproduktion, Koautor, kooperieren, zusammenarbeiten, Zusammenfassung...

 

„Gegensätzlichkeit“

anti-, gegen-, kontra-, wider-: Antithese, Antichrist, antidepressiv, antipatrioptisch, Gegenpapst, Gegenwind, Gegenwirkung, Kontrarevolutionär, Kontrapunkt, kontraproduktiv, widerspiegeln, widersprechen

„Qualität und Quantität“

„Wichtigkeit - das Wichtigste“

haupt-: Hauptgebäude, Hauptbahnhof...

Bezeichnug der „Größe“

mini-: Minibaterie, Minirock

maxi-, riesen-, jumbo-: Maxidisk, Maxiportion, Riesenerfolg, Riesenglück, Jumboburger, Jumboessen...

„hoher Grad oder Extremwert, Überschreiten einer Norm oder Besonderheit“

ober-, über-, super-, spitzen-, erz-, extra-, hyper-, sonder-...: oberfaul, Oberkellner, überdimensional, überbewerten, supergünstig, Erzbischof, erzdebil, extraarbeit, hypernervös, hyperaktiv, Sonderangebot, Sondermüll...

„Endgüligkeit“

ver-: verhungern, verböden, versprechen, vergolden...

„Ausgangspunkt, Ausgangsqualitä/-quantität“

ur-: Ursprung, Urmensch, uralt, Ururgroßeltern...

„Wiederholung, Neuafstellung“

wieder-, re-: wiederholen, wiedersehen, reanimieren, reprivatisieren

„stellvertretend“

vize-: Vizebürgermeister, Vizekanzler...

 

Aufgaben:

1. Welches Wort gehört nicht in die Reihe? Einlage, Anlage, Zulage, Verlage, Vorlage, Rücklage, Ablage, Auflage, Unterlage

2. Finden Sie zu ihnen einemWörterbuch lexikalische Äquivalente im Tschechischen.

weitere Aufgaben werden ergänzt

 

Suffigierung

Die Suffigierung dient in erster Linie dem Wortartwechsel (lesenleserlich, lesbar, Leser), weiter zum Zweck der Movierung (LeserLeserin) und Diminutivierung (Bildung von Verkleinerungsformen), seltener zeichnet sie semantischen Erweiterung, bzw. semantische Opposition (Goldgolden x goldig)

 

Die Suffigierung (auch „Suffixbildung“ oder „Ableitung durch Suffix“ genannt) läßt sich nach unterschiedlichen Kriterien beschreiben:

- nach der Semantik der Suffixe;

- nach der Wortart des fundierenden Wortes/des Ursprungswortes;

- nach der Wortart des neuenstandenen Wortes;

- und letzendlich auch danach, ob das Suffix ein „echtes“ Suffix oder ein Suffixoid ist. Aus der synchronen Sicht lassen sich alle Komponente, die die Funktion eines Sufixes erfüllen als Suffixe bezeichnen, ungeachtet dessen, ob sie eine homonyme Form mit einem selbstständigen Wort einnehmen. Mann erkennt das Suffixoid von einem Grundwort des Kompositums daran, dass das Sufixoid desemantisiert ist: Astwerk, Laubwerk, Handwerk – beide bezeichnen kein „Werk“.

In ihrer Funktion unterscheiden sich die Suffixe von den Präfixen vor allem darin, dass sie immer typisch für eine Wortart sind (z.B. -bar ist immer und nur ein adjektivisches Suffix, -ieren ein verbales, -maßen ein adverbiales und –er ein substantivisches Wortbildungssuffix). Weiterhin sind fast alle substantivischen Suffixe genusbestimmend (so merkt sich bald jeder Schüler, dass alle Substantive auf –ung, -keit/-heit, -schaft Feminina sind.)

Eine ausführliche Übersicht über die einzelnen Suffixe und Suffixoide liefern: die DUDEN-Grammatik - Aufteilung nach der Semantik der Suffixe; Fleischer (1969) – diachrone und synchrone Aufteilung der Suffixe einzelner Wortarten und Engel (1988) – Suffixe einzelner Wortarten und substantivischen Genusgruppen mit ihrer kurzen semantischen Beschreibung.

Hier behandeln wir nur die wichtigsten und/oder problematischsten Wortbildungssuffixe einzelner Wortarten.

 

Substantiva

Von den produktiven substantivischen Suffixen weisen nur -at und –nis die Genusschwankung auf. Alle andere sind auf ein bestimmtes Genus fixiert. (Engel, S. 513)

-at

Die meisten nomina auf –at sind sächlich wenn sie eine Institution (s Dekanat, s Rektorat, s Matriarchat) oder Ergebnis einer Tätigkeit (s Destilat, s Diktat, s Referat, s Zitat) bezeichnen. Alle treten an Nomina oder Verben fremder Herkunft.

Ausnahmen:

r Legat, r Magnat, r Senat

-nis

e Befugnis, e Besorgnis, e Finsternis, e Verderbnis

aber: s Ärgernis, s Begräbnis, s Erlebnis, s Erzeugnis, s Hindernis, s Vermächtnis

 

Maskulina

-er

Das wohl häufigste maskuline Suffix bezeichnet:

den Täter einer Aktion: Arbeiter, Begleiter, Geber, Täter...

das Ergebnis einer Aktion: Ausrutscher, Versprecher, Seufzer, Rülpser...

Instrumente: Kugelschreiber, Träger, Schall-/ Stoßdämpfer, Rechner...

Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe und/oder Herkunft: (in der bundesdeutschen und österreichischen Varietät mit eingeschobenem „-l-“.): Gewerkschaftler, Wissenschftler (in der schweizerischen Varietät jedoch: Gewerkschafter, Wissenschafter)

Etrusker, Albaner, Preßburger, Mährer, Steirer...

Ableitung von Numeralien (bezeichnet damit die Zugehörigkleit zu einer Klasse): Tausender (Geldschien), Achtundsechziger (Mitglied oder Anhänger der „68-er Bewegung“), Fünfer, Zweier (ugs. „Zwarer“), Einunddreißiger (süddeutsche und östrerreichische Bezeichnung für eine Straßenbahn- oder Liniennummer)

 

-ling

kann Pejoration (schlechte Beurteilung) bedeuten, wenn es an ein Substantiv oder Adjektiv zutritt: Diechterling, Schreibling, Fiesling, Feigling, Schönling...,

als Ableitungssuffix zu Numeralia oder Verba ist es neutral: Zwilling, Drilling, Ankömling, Findling...

Die Suffixe –ler und –ling können sich auch regional in der Produktivität konkurieren: Sympathling (Deutschland, Schweiz) Sympathler (Österreich) (lt. Cosmas).

 

Andere maskulinen Suffixe sind fremder Herkunft und treten oft nur an fremde Basen:

-agoge: Pädagoge oder Demagoge

-ologe: Philologe, Ornitologe, Psychologe, Museologe...

-and (Bezeichnet Patiens, also den „Leidenden“ bei einem Geschehen.): Proband, Examinand, Doktorand

-ant (Bezeichnet Agens, also der Handelnden bei einem Geschehen): Muzikant, Laborant, Denunziant, Emigrant, Fabrikant (Ursprünglich hat etwas „fabriziert“.)

-ismus: Pazifismus, Autismus, Symbolismus

-eur:Ingenieur, Regisseur, Instalateur, Friseur

Aufgaben:

3. Finden Sie Bezeichnungen für Wissenschftler, die auf den folgenden Gebieten tätig sind:

Onomaseologie, Lexikologie, Translatologie, Logik, Pädagogik, Didaktik, Geologie, Botanik

4. Finden sie Bezeichnungen für den Anhänger folgender Bewegungen/Strömungen:

Marxismus, Populismus, Reaktionismus, Protestantismus, Katolizismus

Feminina

-heit, -keit, -igkeitgelten als ein Suffix (Allosuffixe) und ihre Form richtet sich nach der Basis:

-heittritt an nicht abgeleitete Adjektive: dumm → Dummheit, feig(e) → Feigheit, schön → Schönheit...

-keit tritt an Adjektive auf –bar, -ig, -isch, -lich, -sam: dankbar → Dankbarkeit, protzig → Protzigkeit, bedeutsam → Bedeutsamkeit

-igkeit tritt an Adjektive auf –haft und –los: bildhaft → Bildhaftigkeit, arbeitslos → Arbeitslosigkeit

-e ist ein häufiges Ableitungssuffix von Verben: Abreise, Anfrage, Bremse, Spritze, Liege, Feile, Hacke, Fresse...

oder von Adjektiven (hier bezeichnet es dann Eigenschaften oder Zustand): Breite, Schwäche, Schräge...

-(er)ei „bezeichnet oft den Ort wo sich eine Tätigkeit abspielt“ (Engel, 515): Putzerei, Brauerei, Bäckerei, Druckerei...

oder „eine lästige Tätigkeit“ (ibd.): Schreiberei, Plauderei, Schurkerei...

-schaft bezeichnet Eigenschaften im weiten Sinne: Feindschat, Schwangerschaft... oder „Grupierungen von Menschen“: Brüderschschaft, Eidgenossenschaft, Genossenschaft

-ungist ein der produktivsten Suffixe überhaupt und tritt am häufigsten an Verben: Untersuchung, Lieferung, Bezeichnung, Umsiedlung...

Vor Häufung der „-ung-Bildungen“ ist allerdings zu warnen, denn im Deutschen wirkt sie stilistisch holprig: „Mahnung über die Verspätung der Zahlung,“ kling im Deutschen genauso unmöglich, wie im Tschechischen: „Upozornění o zprodlení uhrazení“ oder „Potvrzení o povolení k vycestování“. (Das Letztere hat es tastächlich vor 1990 als Formular geben.)

 

Andere feminine Suffixe sind fremder Herkunft und treten fast ausschließlich an fremde Basen:

-age:Sabotage, Massage, Vernissage, Blamage...

-anz: Akzeptanz, Diskrepanz, Konkordanz...

-(at)ur:Reparatur, Legislatur, Kandidatur...

-enz:Effizienz, Äquivalenz, Konkurrenz, Tendenz, Rekurrenz...

-ieund-erie:Analogie, Polysemie, Demokratie; Pedanterie, Koketterie, Prüderie...

-ik:Mimik, Gestik, Kinestetik, Logik, Germanistik...

-ion:Direktion, Station, Sponsion, Promotion, Disertation...

-ität:Realität, Anonymität, Situationalität, Produktivität...

-itis:Hepatitis, Bronchitis...

Aufgaben:

1. Finden Sie tschechische Äquivalente zu den oben angeführten Beispielen zu den fremden femininen Suffixen (-age bis –itis). Wie lauten die äquivalenten Suffixe im Tschchischen?

2. Bilden Sie Substantiva von diesen Adjektiven:

blind, rund, lesbar, lebenslustig, wichtig, moralisch, kinderfreundlich

Neutra

Die wichtigsten sächlichen Suffixe sind zweifellos die Diminutivsuffixe (siehe weiter unter „Diminutivierung“). Andere Marker der Sächlichkeit sind:

 

Zirkumfix Ge-e: gibt die Größe oder Menge wieder (vgl. Engel, 517): Gebirge, Gedränge, Gehuste, Gebell(e); oft schwindet jedoch das „e“: Gespräch, Gemisch, Gebrüll, Geschwafel

 

Fremdsuffixe –ement, –at, und –nis(die letzteren siehe auch oben): Bombardement, Engagement, Regiment; Denotat, Konotat, Magistrat, Substrat; Zeugnis, Ärgernis, Begräbnis, Erlebnis, Erzeugnis, Hindernis, Vermächtnis

Suffixoide („unechte Suffixe“) –gut, -tum, -werk und –zeug: Gedankengut, Streugut; Heldentum, Christentum, Bürgertum, Heiligtum, Eigentum; Astwerk, Laubwerk (als Kollektiva); Spielzeug, Schreibzeug, Grünzeug... (Alle Beispiele sind tatsächlich Ableitungen - keine Komposita!)

 

Aufgaben:

1. Finden Sie zu den auf –ement, –at, und –nisendenden Neutratschechische Äquivalente und vergleichen Sie das Genus der Wörter in beiden Sprachen.

2. Das gleiche bitte mit den Neutra auf –gut, -tum, -werk und –zeug.

 

 

Adjektiva

 

-barist eines der produktivsten Adjektivsuffixe und bezeichnet grundsätzlich „was gemacht werden kann“ (Engel, 579): schiffbar, strafbar, lesbar, ansprechbar...

 

-e(r)n bebeutet „bestehend aus“: golden, seifen, hölzern, kupfern, steinern, platinern... Üblicher sind im heutigen Deutsch jedoch Komposita mit Determinant Gold-, Seifen-, Holz- etc. Eine lebendige Ausnahme ist in Regensburg zu finden: die Steinerne Brücke.

 

-haftist die deutsche Form vom Fremdsuffix –esk, und bedeutet „wie etwas,“ oder „als ob“:lachhaft, scherzhaft, märchenhaf, frühlingshaft...

-ig, -lichund –sam sind Suffixe die die Base semantisch wenig bereichern. Durch –ig und –lich werden in erster Linie Adjektive aus Substantiven gebildet: frostig, nebelig, faltig, staubig; winterlich, sommerlich...

Durch –sam entstehen vor allem deverbative Adjektive: arbeitsam, bedeutsam, ratsam, sparsam...

-isch bildet Adjektive auch vorwiegend aus Substantiven und nennt die Herkunft oder bildet Adjektive von Toponymen (geographischen Namen); weiterhin beziechnet es Zugehörigkeit zu einer Gruppe oder Eigenart: ungarisch/magyarisch, schlesisch, muslimisch, katholisch, türkisch, logisch...

-mäßigbedeutet „in Bezug auf“: berufsmäßig, gewichtsmäßig, verhältnismäßig...

 

Fremde Suffixe werden fast ausschließlich mit fremden Basen kombinikert::

-abel: praktikabel, passabel, honorabel...

-al: fatal, ideal, kolosal, pauschal...

-esk:baladesk, kafkaesk, chaplinesk

-ös:porös, ominös, skandalös

 

Aufgaben:

Wöreter zur Wahl: S 34ff

 

Adverbien

-s ist mit Abstand das häufigste und produktivste Adverbialsuffix, das eigentlich nur zur Wortartwechsel dient (ist semantisch mehr oder weniger lehr): morgens, abends, rechts, stets, bestens, frühestens... Zu diesen Adverbien zählen auch Ordinalzahlen: zweitens, fünftens, tausendstens...

 

Auch andere Adverbialsuffixe sind mehr oder weniger semantisch leer.

–wärts signalisiert Richtung: nordwärts, talwärts, stadteinwärts, -auswärts...

-maßengleichermaßen, einigermaßen, gewissermaßen, dermaßen, folgendermaßen, bekanntermaßen, zugegebenermaßen, gezwungenermaßen, erklärtermaßen, solchermaßen, erwiesenermaßen sind die 11 häufigsten Adverbien auf „-maßen“(nach ihrer Frequenz sortiert) im Cosmas-Korpus.

-weisebeispielsweise, teilweise, möglicherweise, beziehungsweise, zeitweise, möglicherweise, normalerweise, vergleichsweise, schrittweise, ausnahmsweise kommen offensichtlich in deutschen Texten sehr häufig vor. (beispielsweise 100, ausnahmsweise 5 tausend Treffer)

-lei mit Fugenelement „–er-“: mancherlei, einerlei, keinerlei...

 

Verba

Abgesehen vom grammatikalischen Infinitivsuffix –(e)n (siehe weiter unter „Konversion“) sind die gewöhnlichsten verbalen Ableitungssuffixe:

-eln, das in den meisten Fällen als diminuierendes Suffix (signalisiert die Verkleinerungs-/Verniedlichungsform) dient. In dieser Funktion wird es auch dort Behandelt (siehe Kap. Diminutivbildung durch Ableitung). Weiterhin werden durch –eln Verben der „Schallnachahmungen“ gebildet: nuscheln, quasseln, sabbeln, schwappeln, zappeln...

 

-ernals Ableitungssuffix von Substantiven, die ihre Pluralform mit –er bilden (vgl. Fleischer, 292f): bändern, löchern, rädern, schildern; und neben –eln auch als lautmahlerische Verben: blubbern, knabbern, kanttern, knistren, knuspern, plappern...

-igen istein desemantisiertes Ableitungssuffix (trägt keine Bedeutung), bildet Verba von Substantiven und Adjektiven und im heutigen Deutsch ist es selten und nicht produktiv: ängstigen, peinigen, steinigen, huldigen, festigen, reinigen, befähigen...

-ierenist ein hochproduktives Fremdsuffix, tritt meist zu fremden Basen und ist auch desemantisiert: turnieren, probieren, diktieren, garnieren, frisieren...

-isierenund–ifizieren sind auch produktive Fremdsuffixe, tragen jedoch ornative Bedeutung (geben zusätzliche Qualität): pragmatisieren, motorisieren, organisieren, dämonisieren, liberalisieren, elektrifizieren, verifizieren, qualifizieren...

Aufgaben:

werden ergänzt

Movierung

- wird ergänzt. Ist nicht Teil der Prüfung.

Diminutivierung

- wird ergänzt. Ist nicht Teil der Prüfung.

 


Date: 2016-01-03; view: 1538


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