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B) Konnotative Bedeutung

Konnotationen sind über die denotative Bedeutung hinausge­hende Informationen, die mit einem Formativ verbunden sind. Konnotative Merkmale sind solche, die sich nicht auf die Denotatsklassen selbst beziehen, sondern zusätzliche stilistische, emotionale, expressive, wertende Komponenten enthalten. Sie signalisieren usuelle kommunikative Rahmenbedingungen der Wortverwendung.

Im Sprachgebrauch können durch die Konnotationen zusätzliche Informationen über Sprecher/Schreiber, über die Beziehungen zwischen den Kommunikations­partnern und damit über die soziale Situation übermittelt werden. Konnotationen können subjektiv und individuell sein.

Konnotationen verweisen auf:

1) die emotionalen Bedingungen des Wortgebrauchs

Sie zeigen sowohl die emotionale Einstellung des Sprechers zum Denotat, als auch die emotionalen Beziehungen zwischen den Partnern. Die Wörter /können als /scherzhaft/, /ironisch/, /spöt­tisch/, /zärtlich/, /abwertend/ konnotiert sein.

Scherzhaft wirken usuell Wörter wie Drahtesel für .Fahrrad', sie kön­nen aber auch in bestimmten Situationen als beleidigend, pejorativ aufgefasst wer­den. Als abwertend sind z. B. Köter, Rasenlatscher, Schwarte (für Buch) konno­tiert; zärtlich Täubchen, Dummerchen, Dickerchen.

2) die kommunikative Ebene des Sprachgebrauchs / Stilschicht

Diese Konnotationen markieren die Kommunikationssituation, für die das Wort usuell geeignet ist: poetisch-gehoben, normal, umgangssprachlich, salopp, vulgär.

/ungezwungen/, in Wörterbüchern häufig als /umgangssprachlich/ angegeben: durchdrehen, überschnappen, kreuzlahm sein, nach jemandem schielen;

/salopp/, ebenfalls in ungezwungener Kommunikation, als derbe Ausdrucksweise oft im Widerspruch zum Charakter des Denotats verwendet: ins Gras beißen, den Löffel abgeben, einen drauf machen, Luder (armes, dummes, kleines L.);

/offiziell, förm­lich/: Gatte, Gattin, Vermählung.

3) die Funktionsbereiche des Wortgebrauchs

/administrativ/: Postwertzeichen, Entgelt, Nahverkehrsmittel;

/fachsprachlich/: med. oral, rektal; musik. largo, Alle-gretto.

Die Markierungen der Funktionalstilbereichebeziehen sich auf die Großbereiche der Sprachhandlungen.

a. Presse und Publizistik (Zeitungssprache): zwecks Freizeitgestaltung,

b. Verwaltung (Amtsprache): Postzusteller, Bundesverwaltungsgericht, ...

c. Künstlerische Kommunikation (Belletristik): Odem, Leu, ...

d. Alltagssprache: machen, eins auf die Mütze bekommen, ...

4) die soziale Geltung des Wortgebrauchs

Diese Konnotationen können den Nutzer als Angehörigen einer Kommunikations­- oder Sprachgemeinschaft kennzeichnen. /Jargon/: OP-Saal (med.); /Jugendsprache/: das fetzt, poppig, Erzeuger (für Va­ter); /Familie/: Opa, Mutti, aufs Töpfchen gehen.

5) die regionale Bindung des Wortgebrauchs, wie im Berliner Raum Schrippe für Brötchen.



6) die zeitliche Gebundenheit des Wortgebrauchs

Wörter können Informationen über den Sprecher, über die historische Gebunden­heit eines Kommunikationsereignisses geben. Sie können relativ und absolut in eine Zeit einordnen. Bestimmtes Wortmaterial wird einer historischen Etappe, einer philosophischen oder künstlerischen Strömung zugeordnet und damit zeitlich fest­gelegt.

7) der politische Geltungsbereich des Wortgebrauchs


Date: 2016-01-03; view: 1269


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