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Stilistische Endstellung 118

 

eise hervorgehoben. Die zuletzt genannten Ausklammerungen (7 bis 10) können auch als Teilausklammerungen bezeichnet werden.

stilistische Endstellung: von der beispielhaften Satzgliedfolge (↑ Normalfolge, Endstellung) abweichende Stellung eines Satzglieds am Satzende. Häufige Form stilistisch begründeter Endstellung (↑ stilistisch 2) ist die ↑ stilistische Ausklammerung. Soll ein Satzglied, das bei Normalstellung bereits am Satzende steht, hervorgehoben werden, so kann es in ↑ stilistische Anfangstellung gerückt oder auch syntaktisch abgesondert (↑ Absonderung, satzmäßige Absonderung) werden.

stilistische Grammatik ↑ unter Stilistik.

stilistische Satzgliedfolge, stilistische Satzgliedstellung, stilistische Wortfolge, stilistisohe Wortstellung, Nachdruckstellung, unexakt auch Hyperbaton n: Satzgliedfolge, die durch stilistische Erwägungen bedingt ist und die bewußt von der ↑ Normalfolge oder der durch den ↑ Kontext (↑ Satzverflechtung) bedingten Folge (↑ Anschlußstellung) abweicht. Eine stilistisch bedingte Ab-weichung kann z.B. sein: Ich gebe heute ihm das Buch. Die stilistiseh begründete Umsetzung von Satzgliedern an den Anfang (Ihm gebe ich heute das Buch) wird ↑ stilistische Anfangstellung genannt, die stilistiseh begründete Umsetzung an das Satzende (Ich gebe heute das Buch ihm) stilistische Endstellung. Daneben sind andere stilistisch bedingte Positionsänderungen von Satzgliedern möglich. Zum Beispiel kann der Satz Sie alle waren an diesem Werk beteiligt bei gleichbleibender Endstellung des Prädikatsteils fünf verschiedene Abfolgen haben (Sie alle waren . . . / Sie waren alle . . . / Alle waren sie . . . / Sie waren an . . . alle / An diesem Werk waren . . .), bei Anfangstellung (Beteiligt waren . . .) zwei Abfolgen (. . . sie alle an diesem Werk / . . . sie an diesem Werk alle). Weitere Satzgliedfolgen werden bei mehrteiligen Prädikaten (hier: waren . . . beteiligt) durch den Ausschluß eines Satzteils aus der Prädikatsklammer, die ↑ Aus-klammerung (beteiligt an . . .), ermöglicht (in unserem Beispiel drei Abfolgen: Sie waren alle . ... / Alle waren sie . . . / Sie alle waren beteiligt an . . .). Stilistisehe Unterschiede werden allerdings nicht bei allen Varianten deutlich. ↑ auch Absonderung, stilistisch 2.

stilistisclie Satzgliedstellung: ↑ stilistische Satzgliedfolge.


 

Stilprinzipien

 

stilistische Synonyme n pl: verschiedene, auch in stilistischer

Hinsicht gleichwertige sprachliche Zeichen für ein und denselben Sachverhalt. Außer den landschaftlichen Dubletten (↑ Heteronyme) (Ahle/Pfriem) sind Wörter und Wortverbindungen meist nur im Kontext stilistisch synonym (erklären/erläutern). — Die Bezeichnung ist umstritten, Gebrauch und Abgrenzung nicht einheitlich. ↑ Synonyme, Synonymie, begriffliche Synonyme.



stilistische Variation: Variation der Bezeichnung (des Wortes, der Wortfügung) für ein und denselben Sachverhalt, auch der syntaktischen Struktur für ein und denselben Gedanken; der Vermeidung von ↑ Gleichklang und ↑ Isokolon dienend. Stilistische Variation gilt im Deutschen als ungeschriebenes Gesetz guten Stils, kann jedoch in bestimmten, z.B. wissensehaftlichen, Texten unangebracht sein oder in anderen, z. B. publizistischen, bewußt vermieden werden (↑ Anapher, Epipher).

stilistische Wortfolge, stilistisehe Wortstellung ↑ stilistische Satzgliedfolge.

Stilkolorit ↑ Stilfärbung.

Stilkunde: Synonym für ↑ Stilistik.

Stillehre ↑ unter Stilistik.

stiller Monolog ↑ direkte Beflexion. .

Stilmerkmale ↑ Stilzüge.

Stilnormen: in bestimmten Textklassen übliche Stileigenheiten. So werden Genres formal v. a. durch unterschiedliche Normen des ↑ Denkstils abgegrenzt. Die ↑ Sprachstilnormen im engeren Sinne bestimmen stärker Kommunikationsbereich und -epoche.

Stilprinzipien: die der ↑ Textgestaltung bewußt zugrundegelegten Prinzipien der gedanklich-sprachlichen Aussageweise; nicht identisch mit dem Begriff der tatsächlichen ↑ Stilzüge, die bei der Textuntersuchung konstatiert werden. In Übereinstimmung oder bewußter Nichtübereinstimmung mit den Konventionen (↑ Sprachstilnormen) von ↑ Bereichsstil, ↑ Genrestil, Kommuni-kationsart (↑ mündlicher Stil, schriftlicher Stil) und aus individuellen Voraussetzungen und Motiven (↑ Individualstil) dienen sie zugleich der ↑ Aussageabsicht (kommunikativer Effekt) und — in unterschiedlichem Maße — ästhetischen Bedürfnissen (ästhetischer Effekt; ↑ auch ästhetische Stilisierung).


 

Stilschicht 120

 

Stilschicht, Stilsphäre f: Höhenlage sprachlicher Formen im Ver-hältnis zur literarischen Norm; ästhetische Qualität. Eine mögliche Einteilung ist z. B. die Schichtung vulgär – umgangs- sprachlich — einfach-literarisoh — gehoben – poetisch.

Neben der Terminologie bereitet hier auch die Einordnung mancher Sprachformen, z. T. bedingt durch landschaftliche Unterschiede, Schwierigkeiten. Z. B. sind die Wörter Roß und Gaul im Süddeutschen weithin die normale Bezeichnung für 'Pferd', während sie sonst teils verschiedenen Stilschichten (ge-hoben bzw. umgangssprachlich) zuzuordnen sind oder besondere f Stilfärbung (humoristisch bzw. abwertend) aufweisen.

Stilschicht und Stilfärbung werden u. a. deutlich in ↑ Vulgaris-mus, ↑ Jargonismus, ↑ Poetismus. ↑ auch Stilwert.

Stilsphäre ↑ Stilschicht.

Stiltheorie ↑ unter Stilistik.

Stiltyp: Abstraktion gemeinsamer ↑ Stilzüge, z. B. in ↑ Be-reichsstil, ↑ Genrestil, ↑ Individualstil.

Stiluntersuchung: Untersuchung der gedanklich-sprachlichen Aussageweise von Texten unter Anwendung der Erkenntnisse der theoretischen ↑ Stilistik.

Stilunterweisung ↑ unter Stilistik.

Stilwert: 1. auf sprachliche Elemente bezogen Oberbegriff für ↑ Stilfärbung und ↑ Stilschicht. — 2. auf den Text bezogen ↑ Expressivität.

Stllwissenschaft ↑ unter Stilistik.

Stilzüge, auch Stilmerkmale: Charakteristika des Stils konkreter Texte, die bei der ↑ Stiluntersuchung zutage treten. Sie sind bei bewußter ↑ Textgestaltung Ergebnis vorgefaßter ↑ Stilprinzipien. Sie können Merkmal eines einzelnen Textes, einer Textgruppe (↑ Genrestil) oder der Texte eines Autors (↑ Individualstil) sein. Stilzüge äußern sich z. B. in ↑ Dichte, ↑ Präzision, im Gebrauch des ↑ Sprachbilds, in charakteristischen syntaktischen Fügungs-weisen (↑ Nominalstil, Verbalstil), in ↑ Statik oder ↑ Dynamik der Darstellung, in auffallenden Formen der ↑ Disposition, der ↑ Komposition und der ↑ Gedankenführung.

Zum Teil wird der Begriff Stilzüge im Sinne von Hauptmerk-malen dem Begriff einzelner Stilmerkmale übergeordnet.

Streckformen: Bezeichnung für Fügungen aus Substantiven und Verben (↑ Phraseologismus), die für ein einfaches Verb


 


Date: 2016-01-03; view: 870


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