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Sprachschablone 106

 

günstigen offenbar auch, daß sentenzartige Passagen (↑ Sentenz) publizistisch-agitativer Texte zum ↑ geflügelten Wort werden, das sich einprägt, so Karl Marx’ Die Theorie wird zur materiellen Gewalt, wenn sie die Massen ergreift.

Zu unterscheiden ist der Rhythmus vom Metrum, das nach Saran die wesentlichen rhythmisohen Merkmale einer bestimmten Versform bezeichnet.

Sprachschablonef: Bezeichnung für die gedankenlose Anwen-dung sprachlicher ↑ Fertigstücke, die in dem neuen Text-zusammenhang sinnentleert sind: Frage des/der (in der Frage des Kartoffelanbaus gut vorangekommen für ,im Kartoffelanbau vorangekommen' oder ,schon viel Kartoffeln angebaut') Problem des/der, auf dem Sektor des/der, auf dem Gebiet des/der usw. ↑ Schwulst.

Sprachstil: 1.Stil sprachlicher Äußerungen im Unterschied zu Stilen menschlicher Äußerungen, die sich nicht der Sprache bedienen (Musik, Plastik, Malerei, darstellende Kunst). — 2. auch Diktion: Stil der sprachlichen Seite von Texten im Unterschied zu ihrem gedanklichen Stil, dem ↑ Denkstil. Das Kompositionsglied Sprache in dem Begriff „Sprachstil" bezieht sich auf Sprache im Sinn von frz. parole (↑ Sprache Rede 1). ↑ Stil, Gedanke und Sprachform.

Sprachstilelemente:den Sprachstil (↑ Sprachstil 2) eines ↑ Textes charakterisierende Einheiten. Zum Teil wird der Begriff auf die austauschbaren Elemente der Äußerung (↑ fakultative Sprach formen, Synonyme) beschränkt. Zu beachten ist, daß der Stil sprachlicher Äußerungen nicht nur durch wiederkehrende grammatisch registrierbare Formen und Strukturen bestimmt wird (↑ Denkstil).

Sprachstilistik,sprachwissenschaftliche Stilistik, Linguostilistik linguistische Stilistik: theoretische und praktisch-pädagogische Disziplin, die die sprachliche Seite (nicht die gedanklich kompositorische) sprachlicher Äußerungen zum Gegenstand hat Sie versucht, unterschiedliche Aussageweisen allein mit sprachwissenschaftlichen Kategorien zu messen, nicht als Strukturen des Gedankens (↑ Antithese, Isolog), die sich sprachlich verschieden manifestieren und die man unter dem Begriff ↑ Denkstil zusammenfassen kann. Zum Teil wird Sprachstilistik auf die


 

Statik

 

Untersuchung ↑ fakultativer Sprachformen für denselben Sach-verhalt eingesehränkt. ↑ auch Denkstilistik.

Sprachstilnormen:Normen der sprachlichen Aussageweise, der sprachlichen Seite des Stils (zum Begriff der Norm ↑ unter Sprachnormen). Sie charakterisieren v. a. den ↑ Bereichsstil und den ↑ Zeitstil, auch den ↑ Genrestil. Im Unterschied zu den Sprachnormen, die meist in der Grammatik bereits kodifiziert sind, werden Sprachstilnormen theoretisch noch ungenügend erfaßt. Fixierte Stilnormen existieren in Hinsicht auf den Wortschatz (↑ Stilfärbung, Stilschicht); vielfach werden sie jedoch bereits dem Gegenstand der Lexikologie zugerechnet. Stilnormen auf dem Gebiet der Syntax werden allmählich grammatisiert (Spitzer: „Syntax ... ist... gefrorene Stilistik."). Hier wie dort gibt es Übergänge. ↑ Stilistik.



sprachwissenschaftliche Stilistik↑ Sprachstilistik.

Sprachwitz↑ Wortwitz.

Sprechdenken↑ unter Reflexion.

Sprechstil↑ mündlicher Stil.

Sprichwort:Spruch in Satzform, der eine historisch gebundene Lebensweisheit als in sich geschlossenen Gedanken ausdrückt. Gesellschaftlich überholte Sprichwörter, z. B. Schuster, bleib bei deinem Leisten, werden mit Vorliebe anstelle fehlender Argumente von reaktionären Politikern und Publizisten ausgenutzt.

Stabreim,Alliteration: bewußt gleicher Anlaut von zwei und mehr bedeutungstragenden Wörtern, verbreitet in festen Wendungen (Land und Leute). Der Stabreim dient heute vor allem der Hervorhebung und Einprägung — auch der graphi-schen Wirkung — von Titeln, die zudem meist rhythmisch auf-gebaut werden (Bauern, Bonzen, Bomben [Fallada]; Sonne, Sand und Segelboote [Artikelüberschrift]). — Oft führt die Suche nach einem stabreimenden Wort zu willkürlichen Überschriften, die bloße Reizfunktion haben.

Statik: Ruhe, Verharren, Unbewegtheit, auch Abstraktheit, nur logischer Charakter im Gegensatz zur ↑ Dynamik, der (äußeren) Bewegtheit, Vorganghaftigkeit. Jede sprachliche Äußerung hat von Natur aus ein nichtstatisches, ein dynamisches Element, weil sie sich in der Zeit vollzieht und weil jede grammatisch vollständige Aussage im Normalfall ein Bewegung voraus-setzendes Zeitelement, im Verb fixiert, enthält. Doch wird das


 


Date: 2016-01-03; view: 626


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