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Sprachefflzienz 104

 

(↑ Gedanke und Sprachform). Der Sprache als System (langue) kann Sprache als von Individuen angewandtes, aktualisiertes Syatem (parole), d. h. als Rede oder Äußerung im allgemeinsten Sinne, gegenübergestellt werden (↑ Rede 1). Nur in diesem Sinn gibt es einen ↑ Sprachstil.

Grundformen sprachlicher Mitteilung sind die mündliche (↑ Rede 3) und die schriftliche Mitteilung (↑ Schreibe); sie weisen Besonderheiten auf, die sich im ↑ mündlicheu Stil und im ↑ schriftlichen Stil widerspiegeln.

Sprachefflzienz f: verdeutlichende Umschreibung, ein Mehr an sprachlichem Ausdruck (↑ Ausdruck 1) für einen Begriff, einen Bezug; sie erscheint als ↑ grammatische Verdeutlichung und als ↑ kontextuale Verdeutlichung. ↑ aber Sprachökonomie.

Sprachform ↑ Gedanke und Sprachform.

Sprachkritik: 1. im engeren Sinn Sprachpflege, Wirken für die Reinhaltung der Sprache, für die Erhaltung bewährter gram-matischer Formen, gegen Verirrungen, Auswüchse, Schluderei, Gedankenlosigkeit und Stereotypie im Sprachgebrauch. Hierzu gehört auch die Diskussion und gegebenenfalls Bestätigung neuerer Entwicklungstendenzen der Sprache. — 2. in einem weiteren Sinn eine kulturphilosophisch orientierte Richtung, die sich gegen den Mißbrauch der Sprache und der Begriffe, wie er von dekadenten Kräften getrieben wird, wendet. Sprachkritik in diesem Sinn übte z. B. Karl Kraus. — 3. Kritik am System und den. Möglichkeiten der Sprache vom Standpunkt der Philosophie, der Logik und der Erkenntnislehre. sprachliche Aussage und formal-logische Aussage: Die sprachliche Formulierung unterscheidet sich von der formal-logischen Aussage unter anderem dadurch, daß sie Selbstverständliches, aus dem ↑ Kontext Hervorgehendes wegläßt. Formal-logisch muß z. B. der einfache Satz Menschen sind sterblich durch die gedankliche Struktur Alle x, sofern sie Menschen sind, haben die Eigenschaft der Sterblichkeit wiedergegeben werden, als Formel geschrieben: V(x)[M(x) → St(x)]. Die Kürze der Formel täuscht also darüber hinweg, daß die formal-logische Struktur umfang-reicher ist; zudem bedürfen die formalisierten Begriffe und Beziehungszeichen, z. B. V(x), der Konvention und setzen hohe Abstraktionsfähigkeit voraus. So besteht der Vorzug der formal-logischen Aussage allein in deren Haupteigenschaft, der Präzi-


 

Sprachrhythmus

 

sion. Die sprachliche Aussage dagegen hat abhängig vom Mitteilungszweck verschiedene (und meist jeweils mehrere) strukturell-formale Charakteristika; z. B. beruhen die stilisti-schen Qualitäten einer lyrischen Aussage auf höchster Ver-einigung von ↑ ästhetischer Stilisierung und sprachlicher ↑ Dichte, die einer schriftlichen wissenschaftlichen Darlegung etwa auf Vereinigung von Dichte und sprachlicher ↑ Präzision bei einem Optimum an Verständlichkeit.



Sprachnormen: durch die Sprachgemeinschaft bzw. deren bil-dungstragende Schicht bestimmte Normen des Gebrauchs und der Fügungsweise sprachlicher Formen; unter dem Begriff der Norm wird einerseits das statistische Übergewicht bestimmter Sprachformen zur Bezeichnung einer Sache oder Beziehung verstanden, andererseits die als ideal, als vorbildlich, als er-strebenswert geltende[n] Sprachform[en]. Ungeachtet dieser erheblichen Differenz kann gesagt werden, daß Normen im allgeimeinen in der Grammatik kodiflziert werden, sich jedoch — zusammen mit dem Sprachsystem — in steter Entwicklung befinden, Varianten einschließen, Abweichungen zulassen. Die Normen in den verschiedenen Kommunikationsbereichen (sozial, landschaftlich, beruflich, altersmäßig) weisen Unterschiede auf. ↑ Sprachstilnormen.

Sprachökonomie f: Einsparung an sprachlichem Ausdruck (↑ Ausdruck 1) für einen Begriff, einen Bezug; sie erscheint als ↑ grammatisehe Einsparung und als ↑ kontextuale Einsparung. ↑ aber Spracheffizienz.

Sprachporträt ↑ Sprachcharakteristik.

Sprachrhythmus, kurz Rhythmus m: Regelmäßigkeit der Abfolge von betonten und unbetonten Silben bzw. von Bezeichnungs-elementen und Beziehungselementen, Regelmäßigkeit bzw. Ähnlichkeit der Silbenzahl und Abfolge von Wortgruppen, die um sinntragende lexische Einheiten gruppiert sind (Satzteil, Satzglied, Satz). Der Rhythmus ist zunächst ein Faktor münd-licher Mitteilung, kann jedoch auch am Schriftbild wahr-genommen werden. Außerhalb der Versdichtung kann er Ele-ment künstlerischer Prosa und bestimmter publizistiseher Texte bzw. Textteile sein. Unter anderem ist er — neben notwendiger ↑ Prägnanz — formale Bedingung wirksamer ↑ Losung und ↑ Überschrift. Unaufdringliche rhythmische Qualitäten be-


 


Date: 2016-01-03; view: 621


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