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Impertekt der Rede 60

 

 

als Ausruf: als echter Ausruf (Wie schön war das!) oder — unter frageartiger Prädikatstellung in Verbindung mit einer bestimm-ten Partikel — als gemilderter Ausruf (Hat er uns doch täglich bewiesen, daß . . .).

Eine verkappte Immutatio syntactica liegt vor bei gleich-bleibender Satzgliedfolge, aber graphischer bzw. intonatorischer Veränderung der Satzart, z. B. wenn die Wortfolge der Fest-stellung (Du gehst gleich.) für Forderung (Du gehst gleich!) oder Frage (Du gehst gleich?) genutzt wird.

Impertekt der Rede↑ unter erlebte Rede.

indifferente Anfangstellung:Bezeichnung für die morphologisch nicht erkennbare Anfangstellimg eines stilistisch hervorgehobe-nen Objekts. Nicht unterscheidbar vom Nominativ ist z.B. der Akkusativ bei femininen, neutralen und pluralischen Substan-tiven, bei fehlendem Artikel auch bei Maskulinen. Mitunter ent-stehen erheiternde Formen: Ein Schiff voll Affen, Tiger, Vögel holt Tierparkinspektor N. ab. Indifferente Anfangstellung wird im Mündlichen durch verdeutlichende Intonation überspielt. ↑ stilistische Anfangstellung.

indirekte Rede:Erscheinugsform der ↑ Rededarstellung. Eine reale (in künstlerischer Literatur auch eine als real angenom-mene) mündliche oder schriftliche Äußerung wird nicht in ihrem Wortlaut und potentiell aus veränderter Perspektive (z. B. ich du/er; hier dort; gestern heute) dargeboten; im Unterschied zu anderen Rededarstellungsformen ändert sich vor allem der Modus („Modusverschiebung": Indikativ → Konjunktiv). Die wiedergegebene Rede, der ↑ personale Text, hebt sich damit eindeutig vom ↑ Autortext ab, bedarf also keiner weiteren graphischen oder stimmtechnischen Bezeichnung, jedoch, wie alle anderen Wiedergabeformen, der ↑ Redekennzeichnung.

Die Gestaltungsmethode, die zur ‚indirekten Rede' führt, kann als indirekte Rededarstellung, spezieller als indirekte ↑ Rede-wiedergabe (bei realen Äußerungen) oder als indirekte ↑ Rede-gestaltung (bei fiktiven Äußerungen) bezeichnet werden. Die Bestimmung ‚indirekt' ist als Konvention für die konjunktivi-sche Form der Rededarstellung aufzufassen; nicht-direkt, nicht-wörtlich können Äußerungen auch anders wiedergegeben werden (↑ abstrahierte Rede, Redebericht, Inhaltsangabe).

 

Ironie

 

Individualstil:individuelle gedanklich-sprachliche Aussageweise, individuell charakteristische Verwendungsweise gedanklich-sprachlicher Formen. Individualstilistische Besonderheiten sind in gewissem Sinn durchgängig, sie können in allen Kommunika-tionsbereichen und bei verschiedenen Anlässen zutage treten, am wenigsten gewöhnlich in wissenschaftlichen Darlegungen, am stärksten im persönlichen Brief, im Erlebnisbericht und vor allem in der Kunst. ↑ künstlerischer Sprachstil, ↑ auch Stil-arten; ↑ aber personaler Stff.



Inhaltsangabe:Form der ↑ Redewiedergabe bzw. der ↑ Rede-darstellung, die den Inhalt mündlicher oder schriftlicher Äußerungen unter Wechsel der ↑ Perspektive (in bezug auf dargestellte Personen: ich er usw.), jedoch ohne Wechsel des Modus mehr oder weniger gerafft fixiert. Die Inhaltsangabe kann von der bloßen Wiedergabe des ↑ Kerngedankens bis zur Wiedergabe von Nebenaussagen (↑ Nebenaussage) reichen. Wie alle Formen der Rededarstellung bedarf die Inhaltsangabe der ↑ Redekennzeichnung. Wird sie nicht durch Absatz bzw. Pause und durch die Diktion vom ↑ Autortext abgesondert, spricht man von erlebter Rede (↑ erlebte Rede 1).

innerer Monologm: literaturwissenschaftliche Bezeichnung für eine Form der ↑ Reflexionsdarstellung, die geschichtlich aus dem „äußeren", dem Bühnenmonolog (↑ Monolog) hervor-gegangen ist. Wegen der Zugehörigkeit zur Reflexionsdarstel-lung (↑ erlebte Reflexion) und der gleichzeitigen formalen Ver-wandtschaft zur ↑ direkten Rede wird der innere Monolog treffender als ↑ direkte Reflexion bezeichnet (Beispiele s. dort). Inventio↑ unter Rhetorik.

Ironie:Art des ↑ Tropus. — 1. Wort-Ironie: das Aufgreifen gegnerischen Sprachmaterials unter der Annahme, daß das Publikum die Umkehrung und Distanzierung von der Be-deutung, die der Gegner dem Sprachmaterial gibt, erkennt, so daß die ironischen Wörter als Gegenteil dessen, was eigentlich formuliert ist, verstanden werden. — 2. Gedanken-Ironie: das Ersetzen des eigentlichen Gedankens durch einen gegensätz-lichen Gedankengang. In diesem Fall liegt spöttische Ver-stellung vor, z. B. vorgetäuschte Unwissenheit („sokratische Ironie").

 

Isokolon 62

Isokolonn: syntaktischer Gleichlauf, Parallelität der Satz-struktur. Es verbindet thematisch sich ergänzende Aussagen eines Textes und ist Ausdruck gleicher Gedankenstruktur (↑ Isolog). Besondere Formen des Isokolons sind die syntaktische ↑ Anapher und die syntaktische ↑ Epipher, z. B. Aus Prag bekam sie die Stöckelschuh / — Das bekam sie aus der Stadt Prag. / — Aus Warschau bekam sie das leinene Hemd. / — / Das bekam sie vom Weichselstrand (Brecht). ↑ Wiederholung, ↑ auch Parallelismus.

Igolierung↑ satzmäßige Absonderung.

Isologm: mögliche Bezeichnung für Parallelität der gedank-lichen Struktur von Textpassagen, nicht gebunden an Paralleli-tät der syntaktischen Form (↑ Isokolon) oder an parallel er-scheinende Wortformen (lexische ↑ Anapher, lexische ↑ Epi-pher). Das folgende Textstück zeigt Parallelität auf lexischer, syntaktischer und gedanklicher Ebene: Partnerbetriebe, die bisher gewohnt waren, ihre Technologie nach eigenem Ermessen zu entwickeln, sahen sich nun Folgen gegenüber, die . . . / Forscher, die bisher nur an den Erfolg ihres eigenen Themas zu denken brauchten, sahen sich nun mit der Forderung konfrontiert, . . . / Leiter, für die es bisher genügte, den Plan zu erfüllen, erhielten nun Verantwortung für . . . Auf lexischer Ebene wiederholen sich in den Sätzen die Wörter die, bisher und nun, und zwar an der gleichen Stelle im Satz. Auf syntaktischer Ebene wiederholt sich die Struktur Subjekt im Plural + Relativsatz + Verb im Prä-teritum; es handelt sich also zugleich um syntaktische Paralleli-tät, um ein Isokolon. Unter dieser sprachstilistisch (lexisch und syntaktisoh) faßbaren Parallelität ist Parallelität des Gedankens verborgen: Es erscheint jedesmal eine thematisch gleiche ↑ Anti-these zum Oberthema „Rentabilität" (Brauch und Novum werden gegenübergestellt); diese gedankliche Parallelität, zu bezeichnen als Isolog, bliebe auch ohne lexische und syntaktische Gleichheit bestehen: Partnerbetriebe, gewohnt, . . . / Bisher nur um den Erfolg ihres eigenen Themas besorgte Forscher .. . / Hatte es den Leitern genügt, . . ., so ... Lexische Wiederholung und syntaktischer Gleichlauf sind also sprachlich auffällige, aber nicht notwendige Erscheinungsformen eines Isologs, einer charakteristischen Figur des ↑ Denkstils.

 

 

Klammerung

 

Jargonismus:von derNorm abweichender Ausdruck, der überall dort entsteht, wo soziale oder berufliche Gruppen sich mitein-ander verständigen. In der Klassengesellschaft hat die Jargon-bildung meist Klassencharakter, z. B. der Militaristenjargon als Ausdruck machtbewußter Überheblichkeit. Doch kann auch die harmlose Freude am humoristischen Anderssagen die Grundlage sein, z. B. bei den Spielarten der Schülerjargons. ↑ auch Fach-jargoniamus, Stilfärbung, Stilschicht.

judiziale Gattung↑ unter Rhetorik.

 

E

Kanzlei[sprach]stil: 1.historisch: der von Kanzleien, d. h. von zentralen und territorialen Behörden und Beurkundungsstellen in Akten und offiziellen Mitteilungen verwendete Sprachstil, gleichbedeutend mit ↑ Amts[sprach]stil. — 2. abwertend: papie-rene, vom Mündlichen und von moderner Ausdrucksweise vor allem in Syntax, aber auch in Phraseologie und Lexik ab-weichende Redeweise.

Kataehresef: 1.im ursprünglichen Sinn ein ↑ Tropus, der eine Erscheinung benennt, für die keine konventionelle Bezeichnung vorliegt. — 2. heute oft der unpassende Gebrauch eines ↑ Epi-thetons (verwelkendes Licht, leises Schauen); dieser Gebrauch kann beabsichtigt sein (↑ Synästhesie).

Kerngedanke:rationaler Aussagekern (↑ Aussage); Summe einer Folge von argumentierenden Gedanken (↑ Syllogismus) oder veranschaulichenden Merkmalen (↑ veranschaulichende Merk-malsfolge).

Klammerung,Einklammerung, Rahmung: Einschluß eines Satzteils zwischen zwei Wörter, die zusammen eine grammatische Form bilden oder gemeinsames Signal eines Gliedsatzes sind. Danach unterscheidet man (1) die nominale Klammer: Ein-

 

 

 

Klimax 64

 

sschluß von Attributen zwischen das Substantiv und den Artikel bzw. das Pronomen (ein nachträgliches, aus historischer Distanz wertendes Lebensinteresse [Billa]); (2) die verbale („prädikative") Klammer: Einschluß eines Satzteils zwischen die flektierte Verbform und zugehörige Einheiten: den Inflnitiv (wirst . . . schreiben), das Partizip (haben . . . bekommen), das Präfix (trat . . . ein), das zugehörige Substantiv (nahm . . . in die Hand / nahm . . . Abschied), ein Direktivum (lege . . . hierher), die Negation (sagt . . . nicht); (3) die hypotaktische Klammer: Einschluß zwischen das Nebensatzsignal (Konjunktion, Relativpronomen) und die endgestellte Verbform (weil er / welcher ... lobte).

Die Klammerung ist für den deutschen Satz kennzeichnend; der ↑ Alltagsstil übertrifft darin oft die literarischen Normen (macht. . . zu für ,schließt', macht... ab für ,entfernt', macht. . . auf für .öffnet', macht ... ganz für .repariert', bringt . . . bei für ,lehrt'). Die Klammer kann stark belastet werden (↑ Satzspannung); Überlastung beeinträchtigt, vor allem im Mündlichen, das Verständnis. Aus diesem und aus anderen Gründen wird ↑ Ausklammerung vorgenommen. Klammerung darf nicht mit ↑ Rahmenbau verwechselt werden.

Klimaxf: Aufzählung in steigender Linie, Gradation (Steige-rung); graduell gewichtigere Bezeichnung des weiter aus-geführten Gegenstandes oder Gedankens, z. B. der Angriff der Monopolbourgeoisie auf den sozialen Besitzstand, auf die sozialen Rechte, auf die soziale Sicherheit der Werktätigen. ↑ Antiklimax.

Klischeen: stereotyper Ausdruck, der unverarbeitet in eine Aussage übernommen wird und daher ohne Überzeugungskraft ist. ↑ auch Fertigstücke.

kollektive direkte Reflexion↑ unter direkte Beflexion. kollektive erlebte Beflexion↑ unter erlebte Reflexion. kollektiver innerer Monolog unter direkte Reflexion. kombinierter Tropus↑ unter Tropus.

Kommentieren: erörternde Darstellungsweise, mit deren Hilfe der Autor kritische Erwägungen über ein Problem anstellt. Ergebnisse sind der Kommentar als publizistisches Genre oder der Kommentar als Erläuterung zu offiziellen Texten, z. B. zu Gesetzestexten. ↑ Erörtern, Darstellungsarten.

 

Konkretisierung

 

Komposition:syntaktische und phonetische Gestaltung der Wortgruppe, des Satzes, der ↑ Aussagenfolge. Umgangssprach-lich sind Sätze meist locker aneinandergereiht. Die dramatiscbe Umgangssprache übernimmt oftmals diese syntaktische Kom-positionsweise: Was machen Ihre Jungens? Ja, ja, ich weiß. Große Jungen machen mit Fleiß das Gegenteil von dem, was die Mutter will, habe ich recht? Meiner war genauso (Baierl). In strenger Prosa wird diese Kompositionsweise stilisiert: Das Dorf, in dem der Fall sich ereignete, lag nicht am Rande der Welt, es war auch nicht mitten im Winter, und das Ereignis fand auch nicht statt im Altertum oder im Mittelalter, sondern in Deutschland, im Frühjahr 1948, in einem Dorf in Württemberg, einige Gehstunden entfernt von der Kreisstadt (Becher). Kunstvoll komponiert ist die Satzperiode. Sie verbindet mebrere Aussagen in der Weise, daß die Satzeinheit in zwei Teile, in einen spannungsschaffenden (Protasis f) und in einen spannungslösenden (Apodosis f), gegliedert ist. Diese Teile stehen — entweder koordiniert oder subordiniert — in antithetischem Verhältnis zueinander. Zum Beispiel: In Erwägung unserer Schwäche [= Protasis] machtet / Ihr Gesetze, die uns knechten solln [= Apodosis]. Die Gesetze seien künftig nicht beachtet [= Apodosis] / In Erwägung, daß wir nicht mehr Knecht sein wolln [= Protasis; hierbei Umstellung von Protasis und Apodosis] (Brecht). Stilisierende Komposition liegt auch vor bei ↑ Absonderang, ↑ Anapher, ↑ Ausklammerung, ↑ Berichtigung, ↑ Epipher, ↑ Klimax, ↑ Kreuzstellung, ↑ Pointe, ↑ stilistischer Satzgliedfolge.

Die Komposition als Aussagen vereinigendes Prinzip ist zu unterscheiden von dem die Aussagen anordnenden Prinzip, der ↑ Disposition.

Komprimierung:Raffung, zur ↑ Dichte führend.

Konkretisierung: 1.Zurückführen einer allgemeinen ↑ Aussage auf konkrete Aussagen (Tatsachen, Details). — 2. stilistisch unbeabsichtigte oder beabsichtigte Rückverwandlung eines ↑ Tropus in seine ursprünglich konkrete Bedeutung. Unbeab-sichtigt wird z. B. die ↑ Metapher aus der Bahn werfen in dem Satz konkretisiert: Das Leben des Lokführers war mit diesem Unfall aus der (seiner) Bahn geworfen; beabsichtigt ist die Rück-verwandlung oft beim ↑ Wörtlichnehmen.

5 Stilkunde

 

Konspekt 66

 

Konspekt↑ unter Exzerpt.

konspirative Gedankenführung↑ Gedankenführung.

Kontamination(im stilistischen Sinne): Verschmelzen mehrerer nicht zusammengehörender gedanklich-sprachlicher Formen (Wort, ↑ Phraseologismus, auch ↑ Sprachbild) auf Grund ge-meinsamer Teile. Unbewußte Kontamination gilt als Stilfehler, bewußte dient häufig der Satire, z. B. Kompromißgeburt (aus Kompromiß und Mißgeburt). Kontamination von Phraseologis-men entsteht unbeabsichtigt durch Schwund des ursprünglich metaphorischen Gehalts einer Wortfügung; genereller gilt dies auch für die Kontamination von Sprachbildern überhaupt (↑ Bildkontamination).

Kontext: 1.Textzusammenhang; relativ geschlossene Einheit, die bei Voraussetzung bestimmter Sachkenntnisse und be-stimmter Lebenserfahrung des Publikums eine selbständige, in sich determinierte Aussage enthält. — 2. auch Situations-zusammenhang, in dem eine Äußerung steht.

kontextnale Einsparung:durch den Kontext im weitesten Sinn, d. h. durch Umgebung des Textes (↑ auch Satzkonstanz), Situation, Gebärden, graphische, fotografische, filmische Mittel mögliche Einsparung an Ausdrack (↑ Ausdruck 1), z. B. Einsparung an Raum-, Zeit-, Kausalangaben, eigentlich notwendigen kennzeichnenden Attributen, Begriffen, Satzteilen. Der kontextualen Einsparung in der aktuellen Mitteilung (der parole) entspricht die im Sprachsystem (der langue) fixierte ↑ grammatische Einsparung; beide sind Erscheinungsformen der ↑ Sprachökonomie.

kontextuale Mittel:Sprachmittel, deren Aussagefunktion erst im übersatzmäßigen Zusammenhang aktiviert bzw. eindeutig wird. Kontextuale Mittel bilden ein partielles System, das durch verschiedene Verbindüng unterscheidender Merkmale gekenn-zeichnet wird. Zum Beispiel sind, um die Form der ↑ direkten Reflexion und der ↑ erlebten Reflexion zu bestimmen, syntakti-sche, semantische, perspektivische, mitunter graphische Unter-scheidungs- bzw. Abgrenzungsmerkmale notwendig. Kontex-tualer Mittel zur exakten Bestimmung bedürfen z.B. Fügungen mit sollte, da sie Pflicht, nichtverbürgte Mitteilung oder zukünf-tigen Sachverhalt bezeichnen können.

kontextuale Redekennzeichnung↑ unter Redekennzeichnung.


 

Kreuzstellung

 

kontextuale Synonymie:Sonderform der ↑ Synonymie. Ver-schiedene Wörter bezeichnen innerhalb eines Textes dieselbe Person, denselben Sachverhalt, z. B. in einem Text über Marx: der Philosoph, der Deutsche, der Sohn eines Bürgers, der Führer des Proletariats, der Begründer des wissenschaftlichen Sozialismus, der Entdecker der gesellschaftlichen Entwicklungsgesetze, der Theoretiker der jungen Arbeiterklasse, der größte Sohn des deutschen Volkes, der unermüdliche Arbeiter. Als kontextuale Synonyme können (wie hier) Eigennamen, Gattungsnamen, umschreibende Klassifizierungen fungieren. ↑ auch synonyme Wiederholung.

kontextuale Verdeutlichung:Sammelbezeichnung für die Um-schreibung von Wörtern, Verwendung anderer grammatischer Formen und Fügungsweisen, die durch den ↑ Kontext der Ein-deutigkeit wegen erzwungen werden. Zum Beispiel irritiert der Gebrauch von ↑ Homonymen, auch wenn sie Termini (↑ Ter-minus) sind, in ein und demselben Zusammenhang; auch ↑ in-differente Anfangstellung zwingt zu kontextualer Verdeut-lichung.

Der kontextualen Verdeutlichung, der Verdeutlichung auf der Ebene der aktuellen Rede (der parole), entspricht die im Sprach-system (in der langue) fixierte ↑ grammatische Verdeutlichung; beide sind Erscheinungsformen der ↑ Spracheffizienz.

Konzept:vorläufiger Entwurf, Zwischenstufe zwischen fixierter ↑ Disposition und endgültigem ↑ Text. Das Konzept enthält in sprachlich gedrängter Form bereits die endgültige ↑ Aussage.

Kreuzstellung:Fortführnng einer Aussage unter Umkehrung der Wortfolge, z.'B. Wie die Philosophie im Proletariat ihre materiellen, so findet das Proletariat in der Philosophie seine geistigen Waffen (Marx). Die Kreuzstellung hat mehr oder minder antithetischen Charakter (↑ Antithese). Ergänzen sich in dieser Struktur in überraschender Weise zwei Aussagen, so kann die Kreuzstellung dem ↑ Pointieren einer Aussage dienen. Zum Beispiel antwortet Kisch auf die Frage, was er von politischen Redakteuren in Amerika halte: Von ihnen gibt es zwei Gruppen. Die eine schreibt mehr als aie weiß, und die andere weiß mehr als sie schreibt..


 


Date: 2016-01-03; view: 754


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