Oberösterreich

Oberösterreich stellt einen Übergangsraum vom gebirgigen Westen zum flachen Osten dar. Wirtschaftlich hat Oberösterreich im 20. Jahrhundert einen großen Strukturwandel vom Agrar- zum Industrieland vollzogen und gehört heute mit seinem dicht geknüpften Technologie-Netzwerk zu den dynamischen Industrieregionen Österreichs. Die Expansion der nicht-agrarischen Wirtschaftszweige verlief parallel zu einer Entvölkerung des ländlichen Raumes. Besonders während des Zweiten Weltkrieges und nach 1945 wurde die Industrie ausgebaut. Die Industrialisierung machte die Region Linz zum zweitgrößten Ballungsraum Österreichs. Der wirtschaftliche Schwerpunkt liegt nach wie vor in der traditionellen Grundstoffindustrie von Eisen und Stahl, der chemischen Industrie und der Fahrzeugbranche (BMW). Viele Betriebe sind als Zulieferer für die deutsche Autoindustrie tätig. Linz ist eine der saubersten Industriestädte in der EU und hat seit langem die niedrigste Arbeitslosenquote.

Oberösterreich ist trotz der drastischen Abnahme der Agrarbevölkerung das Agrarland Nr. 1 geblieben (Weizen, Mais, Zuckerrüben, Viehzucht). Die oberösterreichischen Bäuerinnen und Bauern sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und sorgen überdies für eine intakte Kulturlandschaft.

Die Landschaft Oberösterreichs wird stark von den charakteristischen burgenähnlichen „Vierkanthöfen“ (Bauernhof, der alle vier Hausteile – Wohnhaus, Stall, Scheune und Schuppen – vereinigt) geprägt, die davon zeugen, dass es in Oberösterreich auch noch heute einen reichen und selbstbewussten Bauernstand gibt.

Das waldreiche Mühlviertel im Norden ist ein ideales Naherholungsgebiet für die Linzer. Im Süden liegen die zahlreichen romantischen Seen des Salzkammergutes, im Westen findet man prachtvoll restaurierte Städte wie Braunau und Schärding. Eindrucksvoll sind die vielen Klöster und Stifte aus der Barockzeit.

Auf kulturellem Gebiet kann Oberösterreich mit den anderen Bundesländern mithalten. Linz ist seit 1966 Universitätsstadt und hat sich mit der Musik Anton Bruckners, dem Festival für Kunst und Technologie, „ars electronica“, und der „Linzer Klangwolke“ kulturell auch international profiliert. Im Jahr 2009 war Linz die „Kulturhauptstadt“ Europas.

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