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Worterklärungen und Paraphrasen

1 Stimmt das?: Ist das richtig/wahr?

2 der Spruch, -(e)s, Sprüche: der kurze Satz, der einen Gedan­ken/eine Erkenntnis/eine Lehre ausdrückt

3 sonst nichts: nichts anderes

4 der Wahlspruch, -s, -spräche hier: die Wahlparole, -, -n; der Spruch, der zur Wahlpropaganda dient

5 die Wahl, -, -en: die Stimmabgabe (= das Votum), mit der ei­ne Person/eine Partei/ein Parlament usw. „gewählt“ wird

6 eine Buchseite um blättern: ein Blatt im Buch wenden

7 nicht locker|lassen (ugs.): nicht nachgeben + D, sich nicht zufrieden|geben mit + D

8 die Behauptung, -, -en: die bestimmte, nicht bewiesene Mei­nungsäußerung/Erklärung; was jd. „behauptet“

9 das kommt (manch)mal vor: das passiert/geschieht (manch)mal

10 im Prinzip: grundsätzlich, eigentlich

11 kaum: fast nicht

12 dann hier: demnach (= nach deiner/Ihrer Aussage), unter diesen (= den von dir/Ihren genannten) Umständen

13 also doch: es ist doch/wirklich/tatsächlich so, wie ich gesagt habe; tatsächlich, wirklich

14 der Neid, -(e)s, (o. Pl.): das, was man empfindet (= fühlt), wenn man einem anderen seinen Besitz/Erfolg/sein Glück usw. nicht gönnt (= wünscht, daß er es nicht hätte) oder wenn man das gleiche haben möchte wie er

15 die Phrase, -, -n: die nichtssagende Redensart, die längst be­kannte Behauptung

16 Da steckt doch nur der Neid dahinter, hinter diesen Phrasen von Charlys Vater, (ugs.): Der eigentliche (= wirkliche) Grund für diese Phrasen von Charlys Vater ist doch nur der Neid.

17 dabei hier: außerdem

18 der Mist, -(e)s, (o. Pl.): der mit Stroh vermischte Kot (= Fäkalien/Exkremente) von Haustieren; (Abkürzung für:) der Misthaufen

19 etwas ist nicht auf seinem Mist gewachsen (ugs.): etwas stammt (= kommt) nicht von ihm selbst

20 wählen + A: bei einer Wahl seine Stimme geben + D, seine Stimme ab | geben für + A

21 das Wahlgeheimnis, -ses, -se: das Geheimnis (= was andere nicht wissen sollen), wie man wählt

22a an nehmen + A hier: vermuten + A, meinen + A, glauben + A

22b Kaum anzunehmen. (= Kurzform für:) Das ist kaum anzu­nehmen.: Das ist sehr unwahrscheinlich./Das glaube ich kaum.

23 Vielleicht ist dir schon aufgefallen, daß...: Vielleicht hast du schon bemerkt, daß . ..

24 dabei hier: dennoch, trotzdem

25 neulich: vor kurzer Zeit, vor kurzem, kürzlich

26 beschäftigt sein (mit + D): tätig sein, gerade etwas tun/ma­chen

27 unbedingt hier: absolut

28 offensichtlich: klar erkennbar, sehr deutlich

29 der Einfluß, Einflusses, Einflüsse auf + A: was jdn. oder et­was „beeinflußt“, die Einwirkung auf + A

30 etwas steht nicht hoch im Kurs (ugs.):etwas ist nicht sehr an­gesehen/beliebt, etwas wird nicht sehr geschätzt

31 Denkste! (ugs. für) Das denkst du!: Das meinst/glaubst du (, aber es stimmt nicht)!

32 sogar: a. (hebt einen überraschenden Umstand hervor:) was man nicht erwartet oder vermutet hätte/hatte - b. (dient zur Steigerung.) überdies, darüber hinaus



33 das Gedicht, -(e)s, -e: die Dichtung (= das Sprachkunst­werk) in Versen

34 Was du nicht sagst./Was Sie nicht sagen, (ugs.): Das über­rascht mich aber./Das ist ja kaum zu glauben./Wer hätte das gedacht.

35 etwas (=A) auswendig können: etwas (=A) so gut gelernt haben, daß man es im Kopf behält

36a jdm. etwas (=A) beibringen: jdn. etwas (=A) lehren

36b (das) hat ihm sein Vater beigebracht: (das) hat er von seinem Vater gelernt

37 Meinetwegen (ugs.): Ich habe nichts dagegen.

38 die Eiche, -, -n: ein großer Laubbaum mit sehr hartem und schwerem Holz

39 der Galgen, -s, -: das Gerüst, auf dem ein zum Tode Verur­teilter gehängt wird

40 massenweise: massenhaft, sehr viel(e), in großer Zahl/Men­ge

41 sich in die Ordnung fügen: sich ein|ordnen, die Ordnung be­achten

42 rechtzeitig: zum richtigen Zeitpunkt, früh genug

43 sich (=A)absetzen: heimlich weg|gehen/verschwinden

44 freilich: jedoch, allerdings

45 auf dem Stuhl hin und her rutschen: sich (=A) auf dem Stuhl hin und her bewegen

46 herausplatzen mit + D: etwas (=A) spontan und unerwartet äußern

47 ständig: dauernd, immer wieder

48 entführen + A: gewaltsam (= mit Gewalt) an einen anderen Ort bringen + A

49 das Lösegeld, -(e)s, -er: das Geld, mit dem eine Geisel (= entführte/gefangene Person) freigekauft wird.

50 jdn. frei bekommen: dafür sorgen/es erreichen, daß jd. frei­gelassen wird

51 also: folglich, demnach, deswegen

52 etwas leuchtet jdm. ein (ugs.): etwas ist jdm. klar/verständ­lich, jd. versteht/begreift etwas (=A), jd. sieht etwas (=A) ein

53a aus|kommen mit + D: von einer Sache (z. B. Geld) so viel ha­ben, daß es ausreicht

53b wir kommen gut aus: es reicht uns gut zum Leben

54 mehr/weniger vom Leben haben: besser/schlechter leben

55 eher hier: wahrscheinlicher, vielmehr

56 der Fall sein: stimmen, richtig sein, so sein, zutreffen

57 etwas (=A) überschätzen: etwas (=A) für wertvoller/wichti­ger halten, als es wirklich ist; überbewerten + A, zu hoch ein| -schätzen + A

58 die Sachgüter (Pl.) hier: die materiellen Dinge von Wert, die materiellen Werte

59 ethisch: zur „Ethik“ (= Sittenlehre/Moralphilosophie) ge­hörend, sittlich, moralisch

60 ewig: zeitlos, unveränderlich, unvergänglich

61 streben nach + D: sich (=A) bemühen um + A/darum, et­was (=A) zu erreichen

62 im Grunde: genauer betrachtet, genaugenommen, eigentlich

63 unreif hier: geistig und moralisch noch nicht reif (= voll ent­wickelt)

64 an sich: eigentlich, für sich allein betrachtet (= gesehen)

65 redlich: ehrlich

66 erwerben + A: durch Arbeit/Aktivität gewinnen + A, in sei­nen Besitz bringen + A

67 die Entfaltung, -, (o. PL): die Entwicklung (der eigenen Fä­higkeiten/Persönlichkeit)

68 sich (=A) entfalten: sich (=A) voll entwickeln

69 und zwar: um es genauer zu sagen; genauer gesagt

70 halt (ugs.): eben, nun einmal

71 Laß dir/Lassen Sie sich nichts vor|machen.: Laß dich/Las­sen Sie sich nicht täuschen/irre|führen. (Von dem Verb „irre­führen“ werden nur der Infinitiv und die Partizipien: „irrefüh­rend“, „irregeführt“ gebraucht.)

72 mit etwas (=D) fertig werden: die Schwierigkeiten einer Si­tuation überwinden, etwas (=A) bewältigen, mit etwas (=D) zurecht|kommen

73 ein sehen + A: verstehen + A, begreifen + A

74 die Sparsamkeit, -, (o. PL): wenn man „sparsam“ ist bzw. „spart“, d. h. nicht unnötig Geld ausgibt, nicht unnötig Mate­rial oder Energie verbraucht

75 schließlich: Damit drückt der Sprecher aus, daß er den Satz mit „schließlich“ als ausreichende Erklärung oder Begrün­dung betrachtet (= ansieht).

76 keinen Spaß verstehen (ugs.) hier: leicht beleidigt oder ver­ärgert sein, nicht mit sich spaßen lassen

77 Und ob...(ugs.): Mit „Und ob“ wird die nachfolgende Aus­sage bekräftigt (= unterstrichen/hervorgehoben) im Sinne von: natürlich, gewiß, selbstverständlich. Das finite Verb steht wie bei einem Nebensatz mit „ob“ am Ende.

78a her kriegen + A (ugs.): herbekommen + A

78b Wo kriegen die Reichen das viele Geld her? (ugs.): Woher bekommen die Reichen das viele Geld?

79 einen anderen übervorteilen: sich auf Kosten eines anderen einen Vorteil verschaffen, sich auf Kosten eines anderen be­reichern

80 jdn. betrügen: jdn. zum eigenen Vorteil täuschen, jdn. hinter­gehen

81 der Betrüger, -s, -: jd., der jdn. betrügt; jd., der einen Betrug an jdm. begeht

82 einfach hier: wirklich, geradezu

83 unverantwortlich: nicht zu verantworten/rechtfertigen, leichtfertig

84 Abgesehen davon, daß . . ._hier: Im übrigen/Außerdem ...

85a jdn. diffamieren: jdn. mit Worten schlecht|machen, jdn. ver­leumden

85b diffamierend: was diffamiert

86 sonst hier: andernfalls

87 der Esel, -s, -: ein graues Haustier, dem Pferd ähnlich, aber kleiner, das auch als Symbol für die Dummheit gebraucht wird.

88 der Müller, -s, -: der Besitzer einer Mühle (= die Anlage, in der Getreide zu Mehl gemahlen wird)


5. Popmusik macht heiter1

Von Joachim Mock

 

Sohn: Papa - Papa, Charly hat gesagt, seine Schwester hat gesagt, Rock ist in.2

Es ertönt3 laute Rockmusik.

 

Vater: Muß das sein? - Stell mal sofort das Radio ab4 - hörst du!

Sohn: Ist das kein Rock?

Vater: Rock oder Hose, du stellst das Radio ab. Ist das klar?! Die Meiers werden sich bedanken für den Krach.5/6

Der Sohn fügt sich7 mürrisch.8

 

Sohn: Ja, doch!

Vater: Na, Gott sei Dank! Von diesem blödsinnigen9 Gekreische10 kriegt11 man ja Ohren­schmer­zen!

Sohn: Du wirst alt, Papa.

Vater: Wieso werde ich alt? Weil ich dieses entsetzliche12 Gebrüll133 nicht ertragen14 kann?

Sohn: Jetzt brüllst13b du aber selber.

Vater: Ist ja auch kein Wunder, wenn einem bei diesem Krach die Nerven durchgehen!15

Sohn: Charly sagt, bevor bei seinem Vater die Nerven durchgehen, trommelt der kräftig auf der Tischplatte herum;16 das soll kolossal17 beruhigen, meint Charly.

Vater: Charly, Charly, Charly! Vielleicht sagt dir dein Charly auch, daß man seine Schularbeiten nicht bei dieser Rockmusik macht!

Sohn: Warum nicht?

Vater: Weil man sich auf seine Arbeit konzentriert!

Sohn: Aufweiche?

Vater: Auf die Schularbeiten selbstverständlich! Auf was denn sonst?! - Ich habe manchmal das Gefühl, du willst einfach nicht verstehen. Oder ist dir diese Musik schon aufs Trommelfell geschlagen?18

Sohn: Aufs Trommelfell?

Vater: Ja, aufs Trommelfell. Davon wird man schwerhörig. Mir summen19 die Ohren von dem Krach.

Sohn: Ist doch gut. Das mag ich.

Vater äfft ihn nach: Das mag ich!? - So fängt es an.

Sohn begeistert: Man muß nur laut genug aufdrehen.20

Vater: Laß dir einmal was sagen: Laute Popmusik macht krank! Das haben die Ärzte ausführlich bewiesen.21 Aber euch jungen Leuten kann man doch erzählen, was man will; eher biegt sich eine Wand, als daß22 ihr einem zuhört, geschweige23 mal einen Ratschlag befolgt.24

Sohn: Du meinst, das hängt mit Popmusik zusammen?25 Gestern haben wir nämlich auf dem Schulhof mit Peters Recorder Popmusik gehört, und da kriegte hinterher der Klaus sofort wahnsinnige26 Bauchschmerzen.

Vater: Na, also - da hast du’s ja.27

Sohn: Und dann mußte er auf den Lokus28 gehen und hinterher nach Hause.

Vater: Das war wohl mehr ein Trick, wie?

Sohn: Das mit dem Nachhausegehen?!

Vater: Ihr habt nicht zufällig in der nächsten Stunde eine Klas­senarbeit geschrieben? - Naja, reden wir nicht davon. Jedenfalls: Bei Bauchschmerzen allein bleibt es nämlich nicht. Wenn diese sogenannten Pop-Gruppen mit ihren Verstärkeranlagen29 euch diese Töne in ihren Konzerten nur so um die Ohren knallen,30 dann kann das leicht zu Herzerkrankungen, zu Kreislaufschä­den31 und sogar zu Taubheit32 führen33 - jawohl zu Taubheit, mein Sohn, also merk dir das! Diese Musik ist doch nur ein Ventil aufgestauter Aggressivität.34

Sohn: Was ist denn das?

Vater: Der Drang,35 jemanden anzugreifen, ihn kampfunfähig zu machen.

Sohn: . . . und das sagen alles die Ärzte?

Vater: Und die müssen es ja schließlich wissen.

Sohn: Aber Charly sagt.. .

Vater: Dein Charly ist doch gar nicht maßgebend.36 Der soll erst mal was lernen, studieren, und dann kann er mitreden!

Sohn: Unsere neue Lehrerin findet Popmusik auch dufte.37

Vater: So? - Das wundert mich aber sehr. Ich habe sie immer für eine sehr intelligente Frau gehalten.

Sohn: Ja, die ist schon in Ordnung. Die mögen wir alle. Du auch, nicht?

Er lacht verschmitzt.™

 

Die ganze Klasse weiß, daß du verknallt bist.39

Vater: Nun komm, komm, komm! Halt mal die Luft an!40 Wieso weiß das die ganze Klasse - ich meine - wer redet denn so einen Quatsch?!41

Sohn: Früher hast du dich doch nie nach mir in der Schule erkundigt,42 aber jetzt kommst du bald jede Woche.

Vater: Ich erkundige mich nur nach deiner Leistung. Da müßte ich eigentlich jeden Tag nachfra­gen.

Sohn: Mach’s doch.

Vater: Hat sie was gesagt?

Sohn: Tja, neulich43 in der Schule, als du da warst, da hat sie gesagt: «Da kommt der Typ44 ja schon wieder!»

Der Vater räuspert sich.

 

Vater: Nun ja - ich werde in Zukunft schriftlich nachfragen.

Sohn: Was willst du denn fragen? Schriftlich?

Vater: Das geht dich nichts an.45 Die Antwort wollen wir dann erst mal abwarten.

Sohn: Tu’s doch.

Vater: Dann werden wir ja sehen, ob sie mit dir zufrieden ist.

Sohn: Klar ist sie zufrieden, sonst hätte sie Charly und mich und die anderen ja nicht zu sich eingeladen.

Vater: Wieso? - Was wollt ihr denn da?

Sohn: Sie will uns Platten von Elvis vorspielen. Da gehen wir alle hin.

Vater: Von wem?

Sohn: Elvis Presley natürlich.

Vater: Typisch! - Da habe ich neulich erst gelesen, daß die Kameraleute bei den Aufnahmen dieser Krakeeler46 Ohren­schützer47 wie auf den Flughäfen tragen, damit ihnen bei der Geräuschkulisse48 nicht das Trommelfell platzt.49 - Tja, dann nehmt euch mal gleich Ohropax mit.

Sohn: Was ist Ohropax?

Vater: ‘ne Art Watte,50“ die stopft man sich ins Ohr50b, und dann hört man den Krach nicht mehr. - Zumindest nur 20 Prozent.

Sohn: Aber wir wollen doch gerade den Krach hören!

Vater: Eure Lehrerin sollte euch lieber eine Oper oder ein Symphoniekonzert vorspielen, da hört ihr wenigstens vernünftige Musik! Richard Wagner zum Beispiel.

Sohn: Na, der hat aber auch’n ganz schönen51 Zahn drauf.52

Vater: Euren Elvis wird er wohl schwerlich übertreffen.53

Sohn: Sag das nicht, Papa. Die Rattles, die hatten in einem Konzert den Richard Wagner auf der Gitarre - das waren glatt 125 Phon.54

Vater: Was weißt du denn schon von Phon?

Sohn: Phon ist der Meßwert, nach dem man die Lautstärke von Tönen mißt, sagt unsere Lehrerin.

Vater: Ja, das behältst du, aber Rechnen mangelhaft!

Sohn: Eine Taschenuhr hat zehn Phon, die Sprache hat 50 Phon...

Vater: Was - nur fünfzig? Das kann ich mir bei deinem Mund­werk55 aber kaum vorstellen!

Sohn: ... der Straßenverkehr hat 80 Phon, ein startendes Düsen­flugzeug 120, wenn man dicht dran ist56 - und Popmusik im Konzert 125!

Vater: 125 - und das freut dich wohl auch noch?

Sohn: Prima, Papa!

Vater: Da brauche ich mich ja überhaupt nicht mehr zu wundern, nachdem du ja offensichtlich Pop-Fan geworden bist, daß du in letzter Zeit nur noch auf jedes vierte Wort hörst. Und das wird mit den Jahren schlimmer. - Oh ja, der Zukunftsberuf ist Oh­renarzt und Psychiater.

Sohn: Was ist ein Psychiater?

Vater: Das ist ein Arzt, der auch dann zu heilen versucht, wenn ihr plemplem geworden seid57 und nicht nur während eines Pop-Konzerts wie die Irren58 herumzappelt.59

Sohn: Ich zapple doch gar nicht.

Vater: Das wird sich erst später herausstellen,60 wenn man dir in verschiedenen Konzerten mehrere tausend Phon in die Ohren geblasen hat. Bei diesen Verstärkern vibrieren61 ja schon Mauern und Fußböden! Und selbst die Fans sollen, das habe ich gelesen, aus den Konzerten laufen, weil ihnen die Ohren sausen.62

Sohn: Charly und ich finden den Krach prima.

Vater: Bitte, bitte, macht, was ihr wollt. Aber komme mir ja nicht vor der nächsten Klassenarbeit und sage: Ich hab Ohren­schmerzen! - Und wenn ich dich persönlich in die Schule schaf­fe, die Arbeit schreibst du!

 

Der Vater betätigt den Plattenspieler.62

 

Hier! - Ich will dir mal eine Kostprobe von einem wahren Meister der Musik vorfüh­ren:64 Richard Wagner, Tannhäuser, Venusberg - na, ist das ein Orchester?

Sohn: Sind das Gitarren?

Vater: Na, hör mal! Geigen! - Die können spielen ...

Sohn: Wenn du nicht gesagt hättest, daß das von Wagner sein soll, würde ich glatt denken, da spielen die Who’s.

Vater: Die - was?

Sohn: Die Who’s.

Vater: Wer sind die Who’s?

Sohn: Na, die Who’s - die heißen Who’s, weil sie Who’s heißen.

Vater: Das hätte ich mir beinahe denken können. - Also wieder mal eine von euren Krachmacher-Bands. Weißt du eigentlich, was Who heißt? Who ist englisch und heißt «wer». - Und wenn sich einer schon «wer» nennt, was kann man von dem schon erwarten! Der Vater legt den Tonarm auf einen besonders dramatischen Teil der Ouvertüre. Das ist ein Klang! - Das ist eben Wagner, und nicht Who’s! Das hat dein Großvater deinem Vater schon vorgespielt, als ich noch in den Windeln lag.65

Sohn: Und das hast du überstanden?66

Vater: Wie du siehst! - Und sehr gut sogar!

Die Türglocke ertönt mehrmals hintereinander langanhaltend.

 

Sieh mal, wer draußen ist.

 

Sohn kommt grinsend67 zurück: Du, Papa, der Meier war da und hat gesagt, ich soll dir sagen, sein Wagnerbedarf sei gedeckt.68 Du sollst die Krachmusik leiser stellen.

 

 

Abweichungen des gesprochenen Textes vom Originaltext:

Z. 25: Warum denn nicht? (statt: Warum nicht?)

Z. 47: Na, also, na, also - da hast... (statt: Na, also - da hast...)

Z. 50: Ach, das war wohl. . . (statt: Das war wohl. ..)

Z. 70: Das wundert mich aber, (statt: Das wundert mich aber sehr.)

Z. 75: Nun komm, komm, komm, ja! (statt: Nun komm, komm, komm!)

Z. 84: ... in der Schule, wo du . .. (statt:... in der Schule, als du . ..)

Z. 103: Na ja, dann nehmt... (statt: Tja, dann nehmt...)

Z. 105: Was is’n das, Ohropax? (statt: Was ist Ohropax?)

Z. 114: Oh, sag das .. . (statt: Sag das .. .)

Z. 130: Na, da brauche ich ... (statt: Da brauche ich ...)

Z. 133: ... mit den Jahren immer schlimmer, (statt: . .. mit den Jahren schlimmer.)

Z. 155: Geigen! (statt: Na, hör mal! Geigen!)

Z. 165: ... nennt, ha, was kann man . . . (statt:. .. nennt, was kann man . ..)

 


Date: 2015-12-24; view: 2063


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