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Formen und Typen von Unternehmen

Prinzipiell sind drei Arten der Rechtsform zu unterscheiden: Einzelunternehmen, Personengesellschaft und Kapitalgesellschaft. Charakteristisch für Einzel- und Personengesellschaften ist, dass die Gesellschafter für die Schulden ihres Unternehmens in voller Höhe auch mit ihrem Privatvermögen haften. Außerdem sind Inhaber von Einzel- und Personengesellschaften und Geschäftsführer stets identisch, während Kapitalgesellschaften Eigentum und Geschäftsleitung trennen dürfen.

Rechtsformen für Ein-Personen-Gründungen sind: 1) Einzelunternehmen, 2) Ein-Personen-GmbH oder Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), 3) Ein-Personen-AG. Wie oben gesagt, haften solche Unternehmer mit ihrem gesamten Vermögen. Dieses Risiko können Sie aber durch Versicherungen teilweise absichern.

Zu den Personengesellschaften zählen die: 1) Gesellschaft des bürgerlichen Rechts (GbR), 2) Kommanditgesellschaft (KG), 3) Offene Handelsgesellschaft (OHG), 4) Partnerschaftsgesellschaft (PartG), 5) GmbH & Co. KG.

Die Gesellschaft bürgerlichen Rechts ist in eine Vereinigung von mindestens zwei Gesellschaftern (natürlichen oder juristischen Personen oder Personengesellschaften), die sich durch einen Gesellschaftsvertrag gegenseitig verpflichten, die Erreichung eines gemeinsamen Zwecks in der durch den Vertrag bestimmten Weise zu fördern, insbesondere die vereinbarten Beiträge zu leisten. Eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts ist demnach eine Personengesellschaft. Als nichtkaufmännische Gesellschaft führt sie keine Firma im eigentlichen Sinne. Beispiele für GbR sind Zusammenschluss von Freiberuflern zu einer Gemeinschaftspraxis bzw. Sozietät, Zusammenschluss von Bauunternehmen zur gemeinsamen Durchführung eines Bauvorhabens u.a. Die Haftung ist in der Regel gesamtschuldnerisch, d. h. im Außenverhältnis muss der einzelne Gesellschafter zunächst für alle Schulden der GbR auch mit seinem Privatvermögen haften, im Innenverhältnis kann er dann in der Folge das Geld wieder von seinen Mitgesellschaftern verlangen.

Die OHG ist eine Rechtsform für Kaufleute, die gemeinsam ein kaufmännisches Gewerbe betreiben möchten. Für Schulden der Gesellschaft haftet jeder Gesellschafter neben seinem Gesellschaftsvermögen auch mit seinem Privatvermögen, und zwar in unbeschränkter Höhe.

Kommanditgesellschaft unterscheidet sich von einer OHG im Wesentlichen dadurch, dass bei einem oder mehreren Gesellschaftern die Haftung gegenüber Gläubigern auf einen genau bezifferten Geldbetrag - der auch in das Handelsregister eingetragen wird - beschränkt ist. Die voll haftenden Gesellschafter werden "Komplementäre", die beschränkt haftenden "Kommanditisten" genannt.

Von einer GmbH & Co. KG ist die Rede, wenn eine GmbH Gesellschafterin einer KG ist. Das Modell wird häufig dann verwendet, wenn keiner der Kommanditisten die Position des persönlich haftenden Gesellschafters übernehmen will.



Die Haftungsbeschränkung ist je nach Branche ein wichtiger Grund für die Wahl einer Kapitalgesellschaft. Die Gesellschafter bzw. Aktionäre haften für geschäftliche Aktivitäten - mit Ausnahmen - nur in Höhe ihrer Einlage. Auch die notwendige Kapitalbeschaffung spielt eine Rolle. Gesellschafter bzw. Aktionäre beteiligen sich mit ihrem Kapital, ohne in der Geschäftsführung hineinzureden. Zu den Kapitalgesellschaften gehören: die 1) Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), 2) GmbH-Variante: Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), 3) Aktiengesellschaft (AG), 4) sowie die britische Private Company Limited by Shares (Ltd.)

Die GmbH ist keine Personengesellschaft, sondern eine Kapitalgesellschaft. Das heißt, nicht Sie als Person, sondern die Gesellschaft haftet. Das ist der größte Vorteil der GmbH. Das Gesetz schreibt ein Mindestkapital von 25.000 ˆ vor, wovon schon bei der Gründung von allen Gesellschaftern zusammen mindestens die Hälfte einzuzahlen ist. Die Haftung der GmbH entspricht der Höhe der Kapitaleinlagen.

Die AG ist die typische Rechtsform für Großunternehmen, die ihren Kapitalbedarf über den Kapitalmarkt decken wollen. Leitbild des Aktiengesetzes ist die börsennotierte Aktiengesellschaft mit gestreutem und damit anonymem Aktionärskreis. Aktiengesellschaften sind durch das Aktiengesetz relativ strengen Regeln unterworfen. Für die Gründung einer AG brauchen Sie allein als Grundkapital 50.000 Euro.

(Aus: www.ruv.de/de/r_v_ratgeber/unternehmen/management/wahl_der_rechtsform.jsp#faq0_5

www.existenzgruender.de/selbstaendigkeit/vorbereitung/gruendungswissen/rechtsform/06/index.php

http://de.wikipedia.org/wiki/GbR)

Fragen zum Text:

1) Welche Arten von Rechtsformen können Sie nennen?

2) Welche Besonderheiten haben Einzel- und Personengesellschaften?

3) Wie kann man die Haftungsrisiken von Einzelgesellschaften teilweise senken?

4) Nennen Sie die verbreitesten Formen von Ein-Personen-Gründungen.

5) Wie heißen die verbreitesten Formen von Personengesellschaften?

6) Was bedeutet die Abkürzung „GbR“? Was ist für diese Rechtsform typisch?

7) Wer kann eine OHG gründen? Welche Eigenschaften hat diese Rechtsform?

8) Beschreiben Sie die Besonderheiten einer Kommanditgesellschaft. Welche Formen kann sie haben?

9) Wer sind „Komplementäre“ und „Kommanditisten“?

10) Wodurch unterscheidet sich eine Kapitalgesellschaft von Einzel- und Personengesellschaften?

11) Nennen Sie die verbreitesten Formen von Kapitalgesellschaften?

12) Charakterisieren Sie eine GmbH. Worin liegen ihre Vorteile?

13) Was ist für eine AG typisch?

14) Welche Verhältnisse gibt es zwischen Inhaber und Geschäftsführung in verschiedenen Arten von Rechtsformen?

 

Aufgaben zur Konversation:

1. Betrachten Sie die folgenden Tabellen, die die Unternehmensarten nach ihrer Größe darstellen. Sie zeigen die Einteilungen von Kommission der EU (Abbildung 2) und vom Institut für Mittelstandsforschung Bonn (Abbildung 3):

A) Welche Arten von Unternehmen werden in den Tabellen dargestellt? Vergleichen Sie die Angaben der Tabellen und beschreiben Sie die dargestellten Formen. Was können Sie anhand dieser Angaben über die Großunternehmen sagen?

B) Überlegen Sie, welche Rechtformen den genannten Unternehmensgrößen passen?

 

Typ Beschäftigte   Umsatzerlös (Mio ˆ)   Bilanzsumme (Mio ˆ)
Kleinstunternehmen < 10 und ≤ 2 oder ≤ 2
Kleine Unternehmen < 50 und ≤ 10 oder ≤ 10
Mittlere Unternehmen < 250 und ≤ 50 oder ≤ 43

Abbildung 2: Unternehmen nach ihrer Größe

Typ Beschäftigte   Umsatzerlös (Mio ˆ)
Kleine Unternehmen < 10 und ≤ 1
Mittlere Unternehmen < 500 und ≤ 50

Abbildung 3: Unternehmen nach ihrer Größe

(Aus: de.wikipedia.org/wiki/Kleine_und_mittlere_Unternehmen)

2. Sehen Sie sich die Liste von 10 größten deutschen Unternehmen aus dem Jahr 2010 an und lesen Sie anschließend einen kleinen Kommentar zur Tabelle (*) (Abbildung 4):

A) Beantworten Sie die folgenden Fragen:

- Welche Unternehmen werden in der Liste präsentiert?

- Welche Charakteristiken der Unternehmen werden in der Liste gezeigt?

- Welches Kriterium spielt bei der Vorbereitung der Liste eine besonders wichtige Rolle?

- Aus welchen Branchen kommen die meisten Unternehmen?

- Welches Unternehmen ist das umsatzstärkste?

- Haben die umsatzstärkeren Unternehmen immer den höheren Gewinn?

- Welches Unternehmen beschäftigt die meisten Mitarbeiter?

B) Wählen Sie ein Unternehmen aus der Liste und beschreiben Sie es nach allen gegeben Kriterien.

Rang 2010 Rang 2009 Name Hauptsitz Umsatz (Mio. ˆ) Gewinn (Mio. ˆ) Mitarbeiter Marktwert (Mio. ˆ) Branche
1. ▬ 1. Volkswagen AG Wolfsburg 126.875 6.835 399.381 51.863 Automobil
2. ▲ 3. Daimler AG Stuttgart 97.761 4.498 260.100 54.059 Automobil
3. ▼ 2. E.ON Düsseldorf 92.863 5.853 85.105 45.753 Energie
4. ▬ 4. Siemens AG München 75.978 3.899 405.000 85.176 Mischkonzern
5. ▬ 5. Metro AG Düsseldorf 67.258 252.258 17.567 Handel
6. ▲ 10. BASF Ludwigsha fen 63.873 4.557 109.140 56.118 Chemie
7. ▼ 6. Deutsche Telekom Bonn 62.421 1.695 246.777 41.584 Telekommunikation
8. ▲ 10. BMW München 60.477 3.218 95.453 37.374 Automobil
9. ▼ 8. Schwarz-Gruppe Neckarsulm 60.000 - 310.000 - Handel
10. ▲ 24. Deutsche BP AG Bochum 54.281 9.744 - Öl

Abbildung 4: die größten deutschen Unternehmen*

* Die Rangfolge richtet sich nach der jährlich von der Süddeutschen Zeitung in der Liste „Top 100 in Deutschland“ veröffentlichten 100 umsatzstärksten Unternehmen (ohne Banken und Versicherungen). Die Veröffentlichung erfolgte in der Ausgabe Nr. 186 vom 13./14./15. August 2011. Aufgeführt sind auch der Hauptsitz, der Nettogewinn, die Anzahl der Mitarbeiter, der Börsenwert und die Branche. Die Zahlen sind in Millionen Euro angegeben und beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2010, für den Marktwert auf den Börsenkurs vom 31. Dezember 2010.

(Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_gr%C3%B6%C3%9Ften_Unternehmen_in_Deutschland)

C) Suchen Sie im Internet die Informationen darüber, welche Positionen die größten deutschen Unternehmen auf der internationalen Ebene einnehmen. Auf welchen Stellen liegen in den internationalen Ranglisten?

D) Wählen Sie ein bekanntes deutsches Unternehmen, das nicht zu den 10 größten Unternehmen gehört. Finden Sie die Angaben über seine Umsatz- und Gewinnhöhe, Zahl der Beschäftigten etc. Bereiten Sie einen kurzen Vortrag über dieses Unternehmen vor.

TestDaF-Training: Leseverstehen:


Date: 2015-12-24; view: 1309


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