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Aber wenn denn die Raucher dermaßen in die Enge getrieben werden, vielleicht schwören dann viele dem Rauchen ab?

Rauchverbot: Die Antwort der Raucher

Lasst uns überall Raucherzonen einrichten“, sagt Lobbyist Andrej Loskutow, selbst ein Zigarrenraucher

Premier Medwedew hat Russland einmal als „größte Rauchernation der Welt“ bezeichnet. „Mit anderen Worten“, sagte er weiter, „wir sind das rückständigste Land der Welt“. Ende Februar hat Präsident Putin nun ein Gesetz unterzeichnet, das im Wesentlichen nachvollzieht, was im Westen bereits geltendes Recht ist. Ab 1. Juni 2013 und im Verlaufe mehrerer Jahre wird das Rauchen in der Öffentlichkeit, aber auch am Arbeitsplatz und in Treppenhäusern immer weiter eingeschränkt. Was sagen die Raucher dazu? Andrej Loskutow, Geschäftsführer der Rauchervereinigung und Präsident der Zigarrenunion, hält das Gesetz für unproduktiv – und appelliert an die Zivilgesellschaft.

Herr Loskutow, Sie leiten eine „Bewegung für die Rechte der Raucher“. Wie halten Sie es mit den Rechten der Nichtraucher?

Uns geht es wohlgemerkt um die Rechte der Raucher, nicht das Recht aufs Rauchen. Wir sind weder für noch gegen die Zigarette. Fakt ist aber nun einmal, dass in Russland 50 Prozent der Erwachsenen rauchen: die Hälfte der arbeitenden Bevölkerung, die Hälfte der Steuerzahler. Wir finden es absurd, eine Situation herbeizuführen, die so viele Menschen zwangsläufig zu Gesetzesbrechern macht.

Wieso zwangsläufig? Wer dort raucht, wo es erlaubt ist, der bricht auch das Gesetz nicht.

Und wo ist es künftig erlaubt? Zu Hause und im Freien. Aber zu Hause zu rauchen, ist kompletter Unfug. Wir alle haben Kinder, und sich vor denen eine Zigarette nach der anderen anzustecken, verbietet sich schon deshalb, weil sie dann mit hoher Wahrscheinlichkeit auch selbst mit dem Rauchen anfangen. Draußen zu rauchen, war in Russland von jeher unüblich. Mit unserem Klima sind wir nicht das Land für so etwas. Es gibt eine Legende, wie Zar Peter der Große auf der Straße einem Raucher begegnet und ihm ins Gesicht sagt: „Sie müssen ein Ausländer sein. Kommen Sie, ich zeige Ihnen den Weg zum Rauchersalon.“ Erst 1865 wurde das Rauchen unter freiem Himmel erstmals offi­ziell erlaubt, aber zunächst nur in St. Petersburg und nur auf einer einzigen Brücke.

Danke für den Exkurs, nur haben sich die Verhältnisse längst geändert.

Dann gehen Sie mal bei minus 30 Grad vor die Tür, weil am Arbeitsplatz oder anderswo in geschlossenen Räumen nicht mehr geraucht werden darf! Außerdem verstehe ich den Gesetzgeber auch in anderer Hinsicht nicht: Da wird nun jegliche Werbung für Zigaretten verboten, aber die Leute sollen im Freien vor aller Augen rauchen. Eine bessere Propaganda für das Rauchen kann man sich ja gar nicht vorstellen.

Aber wenn denn die Raucher dermaßen in die Enge getrieben werden, vielleicht schwören dann viele dem Rauchen ab?



Zwei bis drei Prozent. Das sind Leute, die sich vor allem fürchten und die es auch jetzt mit der Angst bekommen. Bei allen anderen erreicht man mit Verboten gar nichts. Die muss man überzeugen. Es sei denn, man sagt dem Tabak generell den Kampf an. Dann muss man auch die Produktion einstellen, den Verkauf. Es geht nicht, dass einerseits mit Zigaretten Geld verdient wird und man andererseits überall das Rauchen verbietet. Das ist Betrug am Kunden.


Date: 2015-12-24; view: 729


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