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Martin in Deutschland

Martin (und Siza!!) in Krasnoufimsk

Liebe Freunde aus Krasnoufimsk!

In dieser Datei findet Ihr einige Informationen zu mir (Martin) und einige kleine Geschichten über Deutschland. Ich hoffe, es macht Euch Freude, das zu lesen. Wenn Ihr Fragen habt, könnt Ihr Euch jederzeit an uns wenden. Wir helfen beim Übersetzen, beim Verstehen und beim Lesen.

Wie sind wir nach Krasnoufimsk gekommen?

Vor etwas mehr als einem Jahr fragte mich Svetlana Alexandrovna (DeutschlehrerIn an der 6. (sechsten) Schule), ob ich nicht Leute kenne, die Lust hätten auf eine Brieffreundschaft mit russischen Kindern und Stundenten, Lehrern etc. – Ich kenne zwar einige Menschen in Deutschland, die eine Verbindung zu Russland und zur russischen Sprache haben, ABER diese Menschen haben meist keine “Kapazität” – wie es bei uns so schön heißt für solch einen Austausch.

Ich selbst aber habe mich immer für Sprachen interessiert, hab immer versucht, Sprachen zu lernen und hab mir dadurch immer so etwas wie eine kleine Tür geöffnet in eine neue, andere, bis dahin unbekannte Welt. Ich hab da also Freude dran und auch Energie dafür. Ausserdem reise ich gern und habe den “Wilden Osten” ein wenig für mich entdeckt und liebgewonnen: das ungeschönte Unperfekte, das Einfache, teilweise auch das Beschwerliche beim Reisen sagt mir mehr zu als die blankpolierte Monotonie in Westeuropa. Ich fühle mich hier irgendwie mehr zu Hause als in Hamburg, obwohl das viel näher an meiner Heimatstadt Halle liegt.

So habe ich Svetlana den Vorschlag gemacht/unterbreitet, “einfach” mal nach Krasnoufimsk zu kommen und hier mal ein wenig Land und Leute, Schulen und Schüler kennenzulernen.

So kam das alles.

 

Martin und Siza

Wir haben uns kennengelernt auf einem Rainbow-Festival mit nur 300 Leuten in Moldavien, im Sommer 2010. Das Festival war das erste “Rainbow-Gaethering” in Moldavien überhaupt, wir lebten im Wald, waren gut geschützt vor der Hitze. Der Platz lag paradiesisch am Zusammenfluß zweier kleiner Bäche, etwa 5 km südlich vom großen Fluß Dnestr. Das Dorf heißt Tolocaniesti.

Wir hatten nur sehr wenig Zeit zusammen, ich glaube nur zwei Tage, aber wir haben uns geschrieben und uns nicht aus den Augen verloren. Im Frühjahr 2012 haben wir uns in Peco4noe bei Ostanina am Asowschen Meerwiedergetroffen und seit dem sind wir zusammen, obwohl wir auch da nur sehr wenig Zeit miteinader verbrachten. Krasnoufimsk war unsere erste gemeinsame längere Zeit zusammen. Wir wollen gern zusammenbleiben und sind dabei das zu organisieren. Vielleicht heiraten wir bald. Da wir in verschiedenen Ländern wohnen ist das nicht so einfach und nun muß viel geplant werden: Visa usw. Zunächst wollen wir gemeinsam in Deutschland wohnen, sollte das nicht klappen, werden wir den Winter in Krasnoufimsk verbringen. Wir sind sehr froh, dort so herzlich begrüßt worden zu sein von Euch allen.



 

Martin in Deutschland

Mein Leben in Deutschland ist etwas außergewöhnlich. Ich bin zwar Ingenieur, habe aber in diesem Beruf nie wirklich gearbeitet. Meine Biografie ist einem Mißverständnis zum Opfer gefallen: ich war immer gut in Mathe und Physik, aber diese Sachen waren nicht das, was mich wirklich interessiert hat. Ich hab erst sehr spät herausgefunden, daß mein “Beruf” ein ganz anderer ist. Ich bin froh, daß ich diese Einsicht mit 26 dann noch hatte, sonst wäre mein Leben sehr unglücklich verlaufen. So war ich also sozusagen nie wirklich arbeiten, habe fast immer nur freiwillig und ohne Bezahlung verschiedene Projekte betreut und betrieben. Ich war Gärtner bei der Kirche, habe internationale workcamps geleitet, habe in Halle ein zweites Geldsystem eingerichtet, ich habe eine Ballmanufaktur gegründet und nähe jedes Jahr ca. tausend Jonglierbälle, ich kümmere mich um meine Oma im Altenheim, betreibe einen kleinen Bioladen mit, mache viel Nachbarschaftshilfe zu Hause und ich verreise viel.

Seit 2010 bin ich Rentner. Ich habe verschiedene Behinderungen, die aber von außen nicht sichtbar sind, ich bin Asthmatiker und habe viel Zeit in der Psychotherapie verbracht. Mein Artzt hat mir das angeboten und ich habe eingewilligt. Ohne diesen Schutz, kann ich in der normalen Gesellschaft nicht gut überleben. Konkurrenz, Stress und Mobbing sind in Deutschland allgegenwärtig.

Ich bin dafür zu schwach. Ich bin froh, daß ich überlebt habe und dankbar für jeden neuen Tag.


Date: 2015-12-24; view: 856


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