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Ratschläge für einen schlechten Touristen

Plane Deine Reise nie! Reise immer, ohne zu denken, so, als ob Du davon keine Ahnung hattest. Am besten, Du entschließt Dich zu einer Reise erst am Abend vor dem Abflug oder der Abfahrt. Dann hast Du weder zum Zweifeln noch zum Meckern noch zum Bereuen Zeit. Und außerdem solltest Du dabei nicht zuviel erwarten. Stell Dir vor, du hast von Deiner Reise fünf oder zehn Jahre geträumt. In dieser Zeit hast Du Dir bestimmt so viel vorgestellt, daß Du es in Deiner knappen Reisezeit nie schaffen kannst. Wenn Du ohne Plan reist, dann wird ja niemand sagen, daß Du den Plan nicht erfüllt hast.

Nimm immer möglichst viel Gepäck mit, ruhig zu viel - Sachen, Bücher, Touristenzeug, Geschenke. Dann hast Du dort wenigstens die Wahl, also die Möglichkeit zu entscheiden, was Du an dem einen oder anderen Tag anziehen bzw. lesen oder verschenken willst. Spielt es denn eine Rolle, daß Du dort deswegen immer zu spät kommst und alle auf Dich warten? Die Hauptsache, Du hast das Richtige getroffen und Dein eigenes Ich gefunden.

Besonders schön ist es, wenn Du von der Kultur des Landes keine Ahnung hast. Dann ist für Dich alles neu und absolut unbekannt. So die Leute, von denen Du überhaupt nichts weißt, die Städte, die Du nicht mal auf Bildern gesehen hast, und die Bräuche und Sitten, über die Du Dich wie ein Kind wunderst. Du fährst doch nicht hin, um im unendlichen Meer der fremden Kultur zu ertrinken. Du fährst doch in ein Land, um Dein großes Ziel zu erreichen, also etwas Persönliches in Geschäften zu finden, ja etwas mit Vorteil zu verkaufen bzw. umzutauschen. Oder einfach die Straßen entlang zu rennen, ohne an­zuhalten.

Am besten ist es, wenn man die Reise antritt und die Sprache des Landes nicht kennt. Dann gewinnt man viel Zeit, man braucht ja nicht stundenlang, wie bei sich zu Hause, mit dem Erstbesten zu plappern. Was Du im Geschäft oder im Cafe brauchst, kannst Du ohne weiteres mit Händen und Füßen gut zeigen. Nicht zuletzt auch mit Deinem Gesicht. Im Prinzip sprechen ja fast alle Ausländer Englisch. Darum wäre es einfach herrlich, wenn Du auch mit dieser Sprache nichts gemein hast. Also kein fremdes Wort, das ist die Regel. Nur Mimik und Gestik.

Zum guten Ton gehört es, wenn Du keine Manieren hast, wenn Du schön derb und geradlinig bist, wenn Du mit den Armen herum­fuchtelst, statt zu sprechen nur schreien kannst, wenn Du beim Essen geschmackvoll schmatzt oder, noch besser, mit vollem Mund einen tollen Witz erzählst. Dann kannst Du von Dir sagen, daß Du ein ganz origineller Kerl bist Etwa so, wie ein Fels in der Brandung, an dem sich die Wellen brechen. Was gehen Dich die anderen an, wo Du so einmalig bist.

Du kannst auch ein Raucher oder sogar ein Trinkbruder sein. Je mehr Du das machst, desto besser. Erstens macht Dich dieser Zustand würdevoll und sicher und zweitens weißt Du dann, wer Dein Freund und wer Dein Feind ist. Der Rauch räuchert ja alle Deine Gegner weg. Bist Du dabei noch etwas beschwipst, so kannst Du Berge versetzen.



Dann steht nur eines fest: Du bist wirklich der Tourist, den es noch nie gegeben hat.


Date: 2015-12-24; view: 860


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