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Berlin, Unter den Linden

Sie sind im Zentrum Berlins, in der berühmten Straße Unter den Linden. Wirklich, es gibt keinen imposanteren Anblick als diesen hier. Die 1390 Meter lange und 60 Meter breite Straße ist die Geschichte Berlins. Über sie führen vor vielen Jahren Kurfürsten zur Jagd in die Wälder, an ihr bauten die hier berühmt gewordenen Architekten: Schlüter, Knobelsdorff, Schinkel, Schadow, Rauch. Hier wohnte der Kaiser, der sich täglich bei kurzen Ausritten zeigte. Der Fortschritt brach sich hier Bahn. Das erste Kino Deutschlands war das „Linden-Kino", die erste Pferdebahn rollte durch einen Tunnel Unter den Linden hindurch.

Berlin wuchs zur Großstadt. Mietskasernen, Hinterhöfe und ihr Zeichner Zille wurden geboren. Im „Kleinen Theater Unter den Linden" hatte Maxim Gorkis „Nachtasyl" seinen ersten Erfolg.

Die Straße beginnt mit dem Museum fiir Deutsche Geschichte, einem der schönsten deutschen Barockbauten. Daneben steht die Neue Wache. Hier befindet sich jetzt die „Zentrale Gedenkstätte der Bundes­republik Deutschland für die Opfer des Krieges und der Gewaltherr­schaft". In der Ehrenhalle der Gedenkstätte sehen Sie die Käthe-Koll­witz-Plastik.

Danach kommen Sie zur Humboldt-Universität. Sie trägt den Namen des großen deutschen Humanisten und Sprachforschers Wil­helm von Humboldt. Sein Bruder Alexander von Humboldt war ein großer Naturforscher. Vor dem Universitätsgebäude stehen zwei Denk­mäler den Gebrüdern Humboldt zu Ehren. An der Universität wirkten auch mehrere andere berühmte Gelehrte.

Auf der linken Straßenseite sehen Sie das Gebäude der Deutschen Staatsoper. Diese Oper, Berlins ältestes Opernhaus, ist gut bekannt. Hier ist für fast anderthalb Tausend Zuschauer Platz. Das Operngebäude wurde durch den zweiten Weltkrieg vollkommen zerstört. Es vergingen Jahre, und die Oper wurde wiedereröffnet. Sie sehen auf dem Gebäude eindrucksvolle Statuen der griechischen Dichter.

Der Staatsoper gegenüber steht eine Bibliothek, die wegen ihrer Fassade von den Berlinern die „Kommode" genannt wird. Auf dem Platz vor der „Kommode" sehen Sie ein Denkmal zur Erinnerung an die Bücherverbrennung von 1933 durch die Nazis.

Neben der Humboldt-Universität befindet sich die Deutsche Staats­bibliothek, eine der größten Bibliotheken der Welt. Sie wurde im neu­barocken Stil gebaut.

Bald endet die Straße. Auf der anderen Straßenseite steht das Ge­bäude der ehemaligen Botschaft der UdSSR in der DDR. Noch ein paar hundert Meter, und Sie sind vor dem Brandenburger Tor.

Auf dem Ku'damm ist was los

An dieser Straße wurde seit ihrer Entstehung über 100 Jahre gear­beitet, bevor sie 1886 fertig war. Was zunächst als Reitweg für Kurfürsten gedacht war, entwickelte sich zu einer Prachtstraße, zur ersten Adresse für die Berliner und ihre Gäste. Wer die Straße besucht und den Ku'damm - wie ihn die Berliner respektlos nennen - rauf und runter spaziert ist, hat von Berlin „eijentlich jarnüscht jesehen". Diese breite Flanier- und Einkaufsstraße ist 3,5 Kilometer lang und 53 Meter breit. Hier trifft sich die Welt. Tag und Nacht herrscht dichtes Gedränge, sieht man Menschen aller Hautfarben und Nationen. Zum Ku'damm fährt man, um zu shoppen oder zu dinieren, einen Schau­fensterbummel zu machen, ins Kino oder Theater zu gehen oder um einfach bei einem angenehmen Plausch in einem Cafe oder Restaurant zu sitzen. Sehen und gesehen werden, das wollen die, die hierher kommen.



Hier gibt es alles: die schicksten Geschäfte, die elegantesten Cafes, die feinsten Hotels. Aber auch Billigläden und Imbißbuden finden hier ihre Kunden. Berühmte Boulevardtheater zeigen die heißesten Shows, und mehr als 20 Kinos ziehen Besucher wie ein Magnet an - eine Straße der Superlative.

Hier bieten Gaukler, Puppenspieler, Musikanten, Maler, Sänger, Zauberkünstler und Artisten ihre Kunst an.

Hier finden Buchlesungen bekannter Schriftsteller und Musik­abende klassischer und moderner Musik statt. Zur Weihnachtszeit ist überall warmes gemütliches Licht. Zur Frühlingszeit verwandeln Tau­sende Osterglocken den Damm und seine Plätze in ein gelbes Blüten­meer. Tag und Nacht herrscht hier Trubel.

Nach Berliner Zeitung, 23.04.93

Das Leben hier ist bunt und interessant, aber auch nervös und hektisch. Hier treffen ganz verschiedene Leute zusammen, und alle lieben ihren Stil: in den Cafes sitzen Reiche neben Armen, Jugendliche neben Rentnern, Deutsche neben Ausländern, Bürger neben Künstlern, Punks neben Geschäftsleuten.

Die Berliner im Westen der Stadt leben jetzt nicht mehr wie auf einer Insel, und das ist auch auf dem Ku'damm zu spüren.

Berlin „Toleranteste deutsche Stadt"

Berlin wird nicht selten als „toleranteste deutsche Stadt" gewür­digt. In der Stadt leben mehr Ausländer als in jeder anderen in Deutschland, etwa 440 000 an der Zahl. Eine Berliner Ausländerbe­auftragte betonte, daß es hier viel weniger fremdenfeindliche Gewalt­taten gibt als in den meisten Bundesländern.

Die größte ausländische Minderheit bilden nach wie vor die tür­kischen Berliner: 150 000 Türken sind dauerhaft in der Stadt ansässig, viele von ihnen leben in der dritten Generation in Berlin. Die Beauftragte verlangte für sie das generelle Recht auf die deutsche Staatsbürgerschaft. Sie forderte die politische Führung der Stadt auf, die wachsende kulturelle und ethnische Vielfalt der Stadt als Chance zu verstehen. Konflikte und Schwierigkeiten der Zuwanderung sollen gemildert werden.

Nur so kann Berlin die Voraussetzungen erfüllen, zu einer führenden europäischen Stadt aufzusteigen.

Die ansässigen Ausländer sollen sicheren Zugang zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt haben. Man muß ihnen erfolgreiche Schulbildung und die Berufsausbildung sicherstellen. Die Beauftragte forderte auch die Einfuhrung des islamischen Religionsunterrichts an öffentlichen Schulen.

Nach F.A.Z., 27.11.96,S.2

Berlin, Bertin

Komposition: Thomas Natschinski

Text: Hartmut König

Berlin, Berlin, was ist mit dir und mir gescheh'n,

Ich hab dir tief ins Herz gesehen, Berlin.

Berlin, Berlin, bist eine große Liebe wert,

Die uns ein Leben lang gehört, Berlin, Berlin.

Wenn ich durch deine Straßen gehe,

so teil' ich wilder Spatzen Krach,

spuck wie die Kinder in die Spree

und schau den Häusern unter's Dach.

Kenn' deine Kneipen und Cafes,

und fahr' um Alex janz weit raus,

Und aber immer ich gesteh'

dieses Gefühl, ich bin zu Haus'.

Die alten Frauen von Berlin

mit weißem Haar nach all den Jahr'n.

Sie brachten Linden zum Erblüh'n.

die einmal fast erfroren war'n.

Sie tragen noch ihr schwarzes Kleid,

Wenn sie in Kinderwagen sehen.

Sie räumten Trümmer aus der Zeit,

damit nie mehr sie rinnen gehen.

Wenn ich durch deine Straßen gehe,

haben sie Farben und Geruch

und ihre eig'ne Melodie,

die ich in der Erinnerung such'.


Date: 2015-12-24; view: 1832


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Das Brandenburger Tor | Im Spitzentrio neben London und Paris
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