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Aus dem Leben der Bundesdeutschen

(Brief einer Leserin der Zeitung „Neues Leben")

Vor kurzem bin ich aus der Bundesrepublik Deutschland zurückge­kehrt. Solch eine Reise zu unternehmen, hat mir die Organisation „Glasnost-Kontakt" geholfen. Ich habe durch sie eine deutsche Adresse bekommen, und schon im fünften Brief schlug mir meine Briefpartnerin vor, nach Deutschland zu kommen.

Ich habe in der Bundesrepublik einen ganzen Monat verlebt. Weil es meine erste Reise war, interessierte mich alles. Aber in erster Linie schwärmte ich für Menschen, ihr Leben, ihre Tätigkeit und ihre Frei­zeitgestaltung. Es ist allen schon bekannt, daß ihr Lebensniveau viel hö­her als unseres ist. So haben die Menschen mehr Freizeit, mehr Möglichkeiten, ihre Freizeit zu gestalten. Einige, die z.B. Einsamkeit und Ruhe bevorziehen, können zu Hause hocken und mit dem Computer Schach spielen oder eine Disco besuchen, andere können zu Studentenversammlungen gehen. Fast alle jungen und studierenden Menschen in Deutschland sind Mitglieder eines der Studentenvereine. Jeder Verein hat seine Thematik und sein Programm.

Solche Freizeitgestaltung ist nützlich und interessant, weil die The­matik im Studentenverein vielseitig ist. Das Wichtigste ist, daß die Mit­glieder nicht nur heutige Studenten sind, sondern die Menschen, die früher studiert haben. Unter den ehemaligen Studenten gibt es Politiker, Ökonomisten, Wissenschaftler, Schauspieler, Sportler. Jeder von diesen Leuten macht für seinen Verein etwas. Das kann eine Vorlesung, eine Ausstellung, ein Konzert, ein Gespräch usw. sein. Das ist wirklich interessant.

Ich habe in der Zeitung „Neues Leben" einen Artikel gelesen, in dem man schreibt, daß die Kinder Sternkrieg mit Laserkanonen und Weltraummonstern spielen. Die Kinder in Deutschland gehen wirklich gut mit moderner Technik um. Aber sie haben eine große Auswahl an Spielen, sie hassen Krieg und verstehen sehr gut, daß Krieg kein Glück bringt. Niemand von den Kindern, mit denen ich gesprochen habe, hat Sternkrieg als Computerspiel genannt. Ich meine, daß unsere Kinder in erster Linie abrüsten sollen, weil das Kriegsspiel sehr populär bei uns ist. Ich bin sicher, daß alle Kinder der Welt solch einen Vorschlag zur Abrüstung unterstützen werden.

Ich möchte auch über das Verhältnis Kinder-Eltern erzählen. Viele Ehern leben separat von ihren Kindern in einem Altersheim. Bestimmt haben sie hier normale Bedingungen und einmal pro Woche Enkelbesuche. Wenn die Eltern krank sind, so bezahlen die Kinder die Arzt- und Krankenschwesterbesuche. Das spart Zeit, jeder macht in dieser Situation seine Arbeit. Alles ist richtig, aber ich will nicht, daß meine Mutter in einem Altersheim, wo nur alte Menschen sind, lebt. Alle Menschen, meiner Meinung nach, müssen in der Gesellschaft, in der Familie leben. Sie hüten Geschichte, Weisheit, Sitten und Bräuche der Familie.



Es ist nicht schlecht, wenn ein junges Ehepaar ohne Eltern lebt. Aber dann, wenn die Eltern schon alt sind, brauchen sie Hilfe und Auf­merksamkeit. Das können ihnen nur ihre Kinder geben.

Aber das war das Einzige, was ich in Deutschland nicht verstanden habe. Im großen und ganzen sind die Menschen in Deutschland wie wir. Sie sind nicht so hektisch, verspäten sich fast nicht, sie lächeln immer und sind sehr freundlich.


Date: 2015-12-24; view: 714


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