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Die Tourismusindustrie als Produzentin von Belastungen

Um den Fremdenverkehr hat sich eine eigene Industrie entwickelt: die "Tourismusindustrie". Sie tritt gleichzeitig als dynamischer Push-Faktor von belastenden Zuständen und als Erschwernis rücksichtsvoller - lies landschaftsgerechter und mit den Bedürfnissen der Touristen und der Einheimischen konformer - Entwicklungen auf. "Eine Industrie hat sich unserer Freizeit bemächtigt und bietet nicht nur Erfüllungen an, sondern erzeugt auch die dazugehörigen Wünsche und Sehnsüchte. Sie stellt die Nachfrage her, für die sie ein Angebot bereithält und ständig vergrößert" (R. Traitler). "Der Urlaub, als Kontrastprogramm zur industriellen Welt, ist selbst eine Industrie geworden" (H. Hoffmann). Es ist die Industrie der Reiseveranstalter, der Verkehrsgesellschaften, der Transportunternehmen, der Baufirmen, der Zweitwohnungs- und Mobilheim-Produzenten, der Seilbahnbauer, der Skifabrikanten, der Souvenirhändler, der Automobilindustrie, der Banken, der Versicherungen usw. Eine Industrie mit industriellen Eigengesetzlichkeiten. Jeder strebt nach mehr Umsatz, nach mehr Marktanteil. Jeder wird alles daran setzen und mit härtesten Marketingmethoden operieren, um seine Ziele zu erreichen. Der Alpenraum bietet sich als besonders erfolgversprechendes Tummelfeld dieser Industrie an. Er leidet unter keiner Rezession. Die Freizeitindustrie wird (nach Hermann Kahn und anderen Futurologen) in Zukunft der Welt größte Industrie sein.

Und all das hat nun in weiten Teilen des Alpenraumes und hier natürlich in den landschaftlich besonders attraktiven Gebieten zu einer boomartigen Multiplizierung der Infrastruktur für den Tourismus geführt. Jedes Jahr entstehen zahllose neue Hotels, Restaurants, Appartementhäuser, Ferienchalets, Bungalows, Zweitwohnsitze, ganze Feriendörfer und -siedlungen, Transportanlagen, Fluglandeplätze, Straßen, Parkplätze, Spiel- und Sportanlagen, Skipisten, Spazier- und Wanderwege, Camping- und Caravaningplätze usw. Sie nehmen Umwelt in Anspruch und verändern deren Gesicht.

Kehren wir noch einmal zur Bedeutung dieser Umwelt für den Fremdenverkehr zurück. In einem anderen Wirtschaftszweig - so sagte Werner Kämpfen einmal treffend - kann Kapital verloren und wieder erworben werden, im Tourismus ist jedoch die Grundsubstanz - die Landschaft und das Land - einmal verloren, unwiederbringlich. Leider ist nun der Beweis allzu leicht zu führen, dass die Tourismusindustrie die eigentlich lebenswichtigste ihrer Aufgaben, nämlich die Sorge um die Umwelt, nicht erkennt, nicht erkennen will.

Wer als Tourist auch nur einige wenige Feriengebiete aufgesucht oder als Globetrotter die bekanntesten Urlaubsregionen der Welt bereist hat, kommt um die betrübliche Feststellung nicht herum: Erschließung und Ausbeutung haben fast überall und widerstandslos den Vorrang vor der Erhaltung, der Pflege und dem Schutz der Landschaft eingenommen. Und der Druck auf die Erholungslandschaft nimmt weiter zu.



 

 

Mittwoch, 09.02.2011,

 

Die deutsche Tourismusindustrie macht mit „sonnigen“ Geschäftszahlen auf sich aufmerksam. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) sprach sogar von einem Rekordhoch hinsichtlich der Zahl der Übernachtungen von Ausländern im Jahr 2010. Des Weiteren vermeldet die deutsche Tourismusindustrie einen Zuwachs im Passagierverkehr. Auch für die Deutschen selber bleibt Deutschland das beliebteste Fernziel.

So viele gute Nachrichten einer Branche an einem Tag sind selten: Mehr Übernachtungen, mehr Auslandsgäste, mehr Flugpassagiere, bessere Geschäftszahlen beim größten Unternehmen – die Lage der deutschen Tourismusindustrie ist sonnig wie lange nicht.

Die Zahl der Übernachtungen in Hotels, Pension und auf Zeltplätzen stieg im vergangenen Jahr gegenüber 2009 um 3 Prozent auf 380,3 Millionen, den höchsten Wert seit 1992. Mit 60 Millionen Übernachtungen von Ausländern wurde der höchste Wert der Geschichte erreicht, wie Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) am Mittwoch mitteilte. Seit 2001 übernachteten 40 Prozent mehr Auslandsgäste hier.

Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) rechnet unterdessen für dieses Jahr im Passagierverkehr mit einem Zuwachs von bis zu fünf Prozent. „Wenn die positiven Vorhersagen der Wirtschaftsinstitute eintreffen, ist es möglich, dass wir erstmals die Marke von 200 Millionen Fluggästen erreichen“, sagte ADV-Präsident Christoph Blume in Berlin. 2010 waren es 190 Millionen, 4,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Allerdings erwarteten die Flughäfen, dass das Wachstum durch die neue Luftverkehrssteuer spürbar gesenkt wird. „Schätzungen zufolge wird die Steuer die deutsche Luftverkehrswirtschaft in diesem Jahr bis zu fünf Millionen Passagiere kosten“, sagte Blume. Die Lufthansa meldete für Januar allerdings mehr Passagiere als vor einem Jahr. Die Zahl stieg um 11,7 Prozent auf rund 6,6 Millionen.

Der Marktführer der deutschen Reiseindustrie, die TUI, steuert unterdessen auf das Ende des jahrzehntelangen Konzernumbaus zu. Mit dem Rückenwind guter Quartalszahlen will Vorstandschef Michael Frenzel die Umstellung zu einem reinen Touristikanbieter schnell unter Dach und Fach bringen. Der Manager nannte auf der Hauptversammlung in Hannover eine „vereinfachte Struktur“ der TUI AG als Ziel. Dabei solle die Muttergesellschaft Zugriff auf die Kassen der Tochtergesellschaften haben „und nicht nur Dividenden der Töchter“ durchreichen.

Noch vor Beginn der Jahresversammlung hatte TUI die neuesten Geschäftszahlen vorgelegt: Der Reise- und Schifffahrtskonzern hat demnach den Umsatz im ersten Quartal gesteigert und die Verluste eingedämmt. Der Umsatz lag mit 3,3 Milliarden Euro 11 Prozent über dem Vorjahreswert. Das Nettoergebnis verbesserte sich von Oktober bis Dezember um 72 Millionen Euro oder 43 Prozent auf einen Verlust von 94 Millionen Euro. Rote Zahlen sind für die Reisebranche im Winter üblich, weil Vorleistungen für die Hauptsaison bezahlt werden müssen. Die Schulden des größten Reisekonzerns Europas fielen um 600 Millionen auf 3,1 Milliarden Euro.

Trotz der Unruhen in Nordafrika bleibt TUI für den weiteren Verlauf des Jahres vorsichtig optimistisch. Der Konzern erwartet weiter ein leicht steigendes operatives Ergebnis sowie einen Konzerngewinn. Die Auswirkungen der Unruhen in Nordafrika schätzt das Unternehmen im aktuell laufenden zweiten Quartal auf bis zu 37 Millionen Euro.

 

Die deutschen Touristen wollen auch im Sommer 2011 in die Welt hinaus: 45 Prozent der Bundesbürger planen in diesem Jahr eine mindestens fünftägige Urlaubsreise. Nur etwa jeder Fünfte (22 Prozent) ist sicher, dass er nicht verreisen wird. Zu diesen Ergebnissen kommt die in Hamburg vorgestellte Tourismusanalyse der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen. Wie schon in den Vorjahren wird der Studie zufolge auch 2011 Deutschland wieder das beliebteste Ferienziel sein, knapp jeder Vierte plant demnach, die Ferien in der Heimat zu verbringen.

 

 

Südukrainische Tourismusindustrie verzeichnet merklichen Zuwachs in erster Woche des laufenden Jahres verglichen zum Vorjahr

10-01-2012 09:28

Krim könnte sich in ein paar Jahren auch zum bedeutenden Winterferienort mausern.

Das Tourismusgeschäft der Autonomen Republik Krim, die traditionell dank ihrem subtropischen Klima als mit Abstand der wichtigste Sommerurlaubsort des Landes gilt, vermeldet in der ersten Woche des laufenden Jahres einen regelrechten Boom verglichen mit dem selben Vorjahreszeitraum. So belief sich die Zahl der Urlauber bzw. Urlauberinnen, die ihre Neujahr- und Weihnachtsferien auf der Halbinsel verbringen bzw. verbrachten, runde 17.700, was um merkliche 12,6 Prozent oberhalb des Vorjahreswertes liegt. Hervorzuheben ist der Umstand, dass insgesamt 11.300 Touristen mit Hilfe von Reisebüros ihren Urlaub bzw. ihre Winterferien auf der Halbinsel erleben. Die wirkliche Zahl der Touristen könnte noch höher liegen, wenn man davon ausgeht, dass auf der Halbinsel seit langem auch Schattentourismus floriert. In der ersten Woche des laufenden Jahres trafen 34.800 Reisende mit dem Zug ein, also um 5 Prozent mehr als im Vorjahr. Weiterhin kamen auch 2.100 Fluggäste auf der Krim an, was um 22 Prozent mehr gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum war. Natürlich wäre es völlig realitätsfremd davon auszugehen, dass alle auf der Krim angekommenen Personen Touristen sind, jedoch soll der Anteil derer, die sich befristet aufhalten, sehr beträchtlich sein.

 


Date: 2015-12-24; view: 889


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