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Unterschiede zur Romanvorlage

Im Gegensatz zum Film verbringt Johanna ihre erste gemeinsame Nacht mit Gerold im Buch nicht an einem Fluss, sondern in einem leerstehenden Haus, in dem sie sich vor einem Hochwasser retten. Dies bleibt auch ihre einzige gemeinsame Nacht, während der Film vermuten lässt, dass es mehrere Liebesnächte gab.

Im Buch versucht Johanna zunächst, das Kind mittels eines selbst verabreichten Medikaments abzutreiben. Erst als dies misslingt, vertraut sie sich Gerold an, dem sie ihren missglückten Versuch verschweigt.

Außerdem wird im Film die Beziehung zwischen Johanna und Gerold in ihrer Kindheit nur kurz abgehandelt, während es im Buch ein Bindeglied zwischen ihnen gibt, einen von Gerold und Johanna aufgezogenen Wolf namens Lukas. Dieser wird nach Gerolds Abreise von Richhild getötet und damit symbolisch die letzte Bindung des Liebespaares für Jahre getrennt.

Im Buch wird Johannas Geheimnis vor dem Ende nur dreimal aufgedeckt: 1. Durch ihren Vater bei dessen Besuch in Fulda. 2. Durch Arn, nach der Flucht aus dem Kloster. 3. Durch Gerold nach seiner Ankunft in Rom. In keinem der drei Fälle offenbart sich Johanna selbst. Im Film dagegen offenbart sich Johanna selbst ihrem Vater gegenüber, und es stellt sich heraus, dass ihr Mentor Bruder Benedikt im Kloster zu Fulda über ihre wahre Identität als Frau Bescheid weiß.

In Buch und Film behauptet die Mutter, dass Johannes nach Dorstadt gehen sollte. Im Film gibt die Mutter diese Antwort aus Angst vor dem Vater. Im Buch will sie die Tochter nicht an die Schule und die ihr ebenfalls fremden christlichen Lehren verlieren. Johanna versteht dies und läuft ihrem Bruder hinterher ohne weiteren Kontakt zur Mutter. Im Film sieht die Mutter Johanna noch einmal, unternimmt aber nichts gegen den offensichtlichen Fluchtversuch.

Besonders auffallend ist auch, dass in der Verfilmung auf das im Roman als besonders charakteristisch dargestellte, weißblonde Haar Johannas verzichtet wurde, stattdessen hat die dritte Darstellerin (Johanna Wokalek) dunkelbraunes Haar. Die beiden Darstellerinnen für die junge Johanna haben noch blondes Haar.

Im Buch erlebt Johanna die Pontifikate Papst Sergius' II. und Leos IV. am Hofe mit, ehe sie selbst zum Nachfolger des Letzteren gewählt wurde. Viele Geschehnisse aus dieser Zeit sind historisch belegbar, und die Autorin hat viele davon im Roman verarbeitet: Zwei Sarazenenüberfälle und ein großer Brand gehören ebenso dazu, wie der Bau der leoninischen Mauer. Für den Film wurden die beiden Pontifikate von Johannas Vorgängern zu einem verschmolzen, so dass Leo IV. im Film nicht auftaucht. Auch der Giftmord wurde im Buch durch Anastasius an Leo verübt und nicht an Sergius, der, durch die Gicht geschwächt, eines natürlichen Todes starb.

Ähnlich den beiden Päpsten werden diverse Nebenfiguren am Papsthof verschmolzen: Benedikt, der Bruder und Stellvertreter Sergius', wurde im Film durch Anastasius ersetzt, wahrscheinlich um diesen Charakter eher einzubringen.



Im Film stirbt der Haushofmeister Arighis nicht, wohingegen er sich im Buch während des Pontifikates Papst Leos IV. in einem verheerenden Brand dessen Bauprojekts, der Leoninischen Mauer, für Papst Leo opferte. Weiterhin hatte Arighis im Buch nie das Amt des päpstlichen Nomenklators inne.

Der Nachfolger Arighis' ist im Buch ein Junge namens Waldipert, der für den Bischof Arsenius (Vater des Anastasius) arbeitet und Leo vergiftet. Im Film ist Waldipert der Kammerdiener Sergius', ist allerdings auch in Arsenius' Diensten. Von Waldiperts Ermordung erfährt man in der Verfilmung nichts.

Im Buch ist Renatus der Diener Sergius' und nicht Johannas. Ebenso wird Zelestinus im Film nicht erwähnt, während er im Buch am päpstlichen Hof der Kammerdiener ist.

Johanna stirbt zwar sowohl im Buch als auch im Film an den Folgen der Fehlgeburt, jedoch stirbt ihr Liebhaber Gerold im Buch kurz vor ihr in ihren Armen, während sie im Film an zwei verschiedenen Orten, jedoch gleichzeitig, sterben.

Generell werden im Film viele Ereignisse chronologisch anders angeordnet als im Roman. Einige Ereignisse, wie z. B. Johannas Heirat, werden zeitlich nach hinten versetzt (im Roman ist sie 14 Jahre alt, im Film etwa 18–19 Jahre, hingegen wurden Gerolds Töchter im Vergleich zum Roman deutlich verjüngt), während andere vorgezogen werden, wie der Vorschlag, Nicephoros zum Bischof zu ernennen, der im Roman in das Pontifikat Johannas fällt, während er im Film schon zur Zeit von Sergius' Pontifikat stattfindet.

 

 


Date: 2015-12-24; view: 685


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