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Aufteilung nach Produkten

Fleischspezialitäten

Spezialitäten die nur im Bergklima hergestellt werden können, sind das Walliser Trockenfleisch und das Bündnerfleisch sowie der luftgetrocknete Bündner Rohschinken. Aus der Ostschweiz stammt das Mostbröckli, geräuchertes und mit vergorenem Apfelsaft gewürztes Rind oder Pferdefleisch. In den deutschsprachigen Kantonen der Nordschweiz findet man den Schüblig, eine herzhafte Wurst.

Süß- und Backwaren

Die Schweiz besitzt eine große Tradition im Bereich der Süßwaren und der Schokoladeherstellung. Die deutschsprachige Schweiz bevorzugt eher Milchschokolade und die französischsprachige Schweiz eher die dunkle Schokolade. Traditionelle Schweizer Schokolade hat meistens Tafelform.

Typische Backwaren sind Nidelfladen und die Wähe/Kuchen/Dünnen/Fladen/Gateau, die sowohl süß als auch salzig zubereitet werden, ein dünner Mürbe- oder Blätterteig, der mit Früchten oder Gemüse und einem Eierguß gebacken wird. Regionale Schweizer Spezialitäten sind die Aargauer Rüeblitorte (Möhrentorte) oder die Zuger Kirschtorte. Achtung: Schweizer Käsekuchen ist nicht süß, sondern salzig: eine Wähe ohne Gemüse oder Früchte, nur mit Käse-Eierguß, in dem sich häufig auch noch gehackte Zwiebeln befinden.

Weine und Biere

In der Schweiz werden einige vorzügliche Weine produziert, die allerdings kaum in den Export kommen. Von Appenzell Innerrhoden und Uri abgesehen, gibt es in jedem Kanton Weinberge. In der deutschsprachigen Schweiz ist auch Bier ein beliebtes Getränk, am liebsten aus lokalen Brauereien, wobei das Schweizer Lagerbier weniger stark gehopft ist als das deutsche Pilsner.

Kaffee

Ein weiteres typisches Getränk ist Milchkaffee, halb Milch und halb Kaffee, der zum Frühstück gehört, aber auch am Abend zu einer Rösti serviert werden kann. Zu anderen Zeiten wird der Kaffee in Restaurants praktisch immer und zu Hause oft mit einer Espressomaschine hergestellt, wobei ganz kleine (Ristretto), kleine (Espresso) wie auch größere Tassen Café Crème (mit Kaffeerahm oder Schale Gold mit Milch) erhältlich sind. Um einen Ristretto zu bestellen, verlangt man am besten einen «italienischen Espresso». Der typische Schweizer Espresso hat um 50 ml Inhalt.

Käse

Natürlich gehören auch die Schweizer Käse zur Schweizer Küche: in der Schweiz am beliebtesten ist der Greyerzer (bzw. Grünere) aus den Waadtländer Alpen oder aus Freiburg, den es in milden und rezenten Varianten gibt. An zweiter Stelle kommt der Emmentaler mit großen Löchern, der in riesigen Laiben hergestellt wird. Der Innerschweizer Sbrinz und der Berner Alpkäse gehören zu den extraharten Käsen, die gerieben über die Speisen gestreut oder in sehr dünnen gehobelten Scheiben gegessen werden. Eine Käsespezialität aus dem Jura ist der Tête de Moine (Mönchskopf), so genannt, weil beim zylindrischen Laib oben die Rinde entfernt wird, worauf er von oben nach unten mit einer Girolle zu Rosetten gehobelt wird. Aus der französischsprachigen Schweiz kommt der Vacherin, ein rezenter Weichkäse. Der Appenzellerkäse ist besonders würzig, da er beim Reifen mit einer geheim gehaltenen Sulz aus Wein, Kräutern und Gewürzen eingerieben wird.



Brot

Die Schweiz hat unzählige Brotsorten und auch kleinere Bäckereien bieten gewöhnlich ein Dutzend davon an. In der französisch- und in der italienischsprachigen Schweiz werden Weißbrotsorten vorgezogen, in der deutschsprachigen Schweiz eher Graubrot, das mehrheitlich mit Hefe hergestellt wird. Bekannte Brotsorten, die heute fast überall erhältlich sind, sind das knusprige Basler Brot in länglichen Laiben, das runde St.-Gallerbrot, das Tessinerbrot mit Ölzusatz, der Luzerner Weggen (ein Sauerteigbrot), das lange haltbare, sehr dunkle Walliser Roggenbrot mit Sauerteig und die Züpfe (Berndeutsch) oder der Butterzopf, ein helles Zopfbrot aus leicht gesalzenem Butter-Hefeteig, das üblicherweise am Sonntag gegessen wird. In der Deutschschweiz am Verbreitetsten ist Ruchbrot in regionalen Varianten des Mischbrots. Schweizer Brot ist deutlich kürzer haltbar als deutsches Brot, da es in der Regel nicht mit Sauerteig, sondern mit Hefe hergestellt wird. Aus diesem Umstand heraus erklärt sich auch die Tatsache, dass Schweizer Brotlaibe deutlich kleiner sind als deutsche.

Rösti

Typische Schweizer Gerichte sind das Käsefondue, Raclette, Älplermagronen und Rösti. Letzteres hat auch den Röstigraben definiert. Östlich dieser Grenze gehört Rösti zu den populärsten Nationalgerichten, westlich davon nicht. Das heute weltweit bekannte Birchermüesli wurde um 1900 von einem Schweizer Arzt, Dr. Maximilian Bircher-Benner, in Zürich entwickelt. Die Honig-Mandel-Nougat-Schokolade Toblerone wird seit über 100 Jahren nur in Bern hergestellt und von dort aus in über 120 Länder verkauft.

Sehr beliebte Schweizer Produkte sind Schweizer Käse sowie Schweizer Schokolade. Zu lokalen Spezialitäten gehören etwa: Basler Läckerli, Vermicelles, Appenzeller Biber, Meringue, die Aargauer Rüeblitorte oder die Zuger Kirschtorte.

In der Schweiz sehr beliebt ist das Süßgetränk Rivella. Das im Aargau produzierte Getränk konnte sich international allerdings bis jetzt nur in den Niederlanden durchsetzen. Auch die Ovomaltine ist eines der beliebtesten Schweizer Getränke. Im Gegensatz zu Rivella hat sich Ovomaltine allerdings weltweit verbreitet, mehrheitlich unter dem Namen Ovaltine.

Architektur

Da die neutrale Schweiz von den großen Kriegen der Neuzeit kaum betroffen war, ist im ganzen Land bis heute viel historische Bausubstanz erhalten geblieben. Der Stil der Romanik des 12. Jahrhundert zeigt sich im Basler Münster, in den Kathedralen von Sion, Chur, Genf und Lausanne. Dieser opulente Stil findet sich auch in vielen Schlössern und Burgen, die oft gut erhalten sind. Die Stadtkirchen von Schaffhausen, Zug und Zürich sind im Stil der Gotik, die Klosterkirche von Einsiedeln, die Kathedralen in St. Gallen und Solothurn im Barock erbaut. In der Zeit der Renaissance gab es viele Architekten, vor allem aus dem Kanton Tessin, die in Italien und Osteuropa wichtige Gebäude schufen.

 

Der bekannteste und bedeutendste Schweizer Architekt ist Le Corbusier. Atelier 5, Mario Botta und Diener & Diener sind weitere bekannte Schweizer Architekten der Gegenwart, die die moderne Architektur im Ausland mitgeprägt haben. Die Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron (Herzog & de Meuron) haben sich in den vergangenen Jahren unter anderem mit dem Gebäude der Tate Modern in London oder dem Nationalstadion («Vogelnest») in Peking einen Namen gemacht und den Pritzker-Preis erhalten. Peter Zumthor, dessen bekanntester Bau das Thermalbad in Vals ist, ist ebenfalls Pritzker-Preis-Träger. Im Jahr 1928 entstand in Dornach bei Basel das Goetheanum, einer der ersten Stahlbetonbauten, der mit seiner skulpturalen Gestalt bis heute zu den bekannten Bauten des Expressionismus und der Organischen Architektur gezählt wird.

Bildkunst

Im 16. Jahrhundert hat der Protestantismus die Bildkunst der Schweiz stark beeinflusst. Seither konnten sich einige Schweizer Künstler international durchsetzen. Johann Heinrich Füssli erlangte im 18. Jahrhundert in England unter dem Namen Henry Fuseli beachtlichen Ruhm mit seinen grotesk-fantastischen Bildern. Aus dem 19. Jahrhundert ist unter anderem Arnold Böcklin, Albert Anker und Ferdinand Hodler zu nennen. Alberto Giacometti wurde im 20. Jahrhundert international bekannt. Jean Tinguely hat Menschen mit komplexen bewegenden Skulpturen aus Altmetall fasziniert. Paul Klee wird manchmal als der bedeutendste Maler der Schweiz gefeiert. Die Farbenlehre von Johannes Itten gilt als herausragendes Standardwerk.

Theater

Das Schauspielhaus Zürich gilt als eines der bedeutendsten deutschsprachigen Theater. Zahlreiche Stücke von Bertolt Brecht erlebten hier ihre Uraufführung. Auch die meisten Stücke von Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt wurden hier uraufgeführt. In den Jahren 2002 und 2003 wurde es von den Kritikern der Zeitschrift Theater heute zum Theater des Jahres gewählt. Das 1891 eröffnete Opernhaus Zürich ist ebenfalls Ort vieler Erst- und Uraufführungen. So sind internationale Opernstars regelmäßig Gast auf der Zürcher Opernbühne. Anfänglich wurden auch Sprech- und Musiktheater aufgeführt. Nach der Eröffnung des Schauspielhauses beschränkte sich das Opernhaus jedoch auf Oper, Operette und Ballett.

Weitere Theater von Bedeutung sind das Theater Basel das Stadttheater Bern, sowie das Cabaret Voltaire, der Geburtsort des Dadaismus.

Musik

Die Schweiz wird gemeinhin nicht als eine der großen Musiknationen betrachtet. Im 20. Jahrhundert jedoch hat sie eine Anzahl von bekannten Komponisten hervorgebracht. Arthur Honegger, Othmar Schoeck und Frank Martin haben es alle zu internationalem Ruhm gebracht. In Luzern findet jährlich ein internationales Musikfestival statt, das Lucerne Festival. Auch in anderen Orten gibt es ähnliche Veranstaltungen. Das Montreux Jazz Festival ist besonders bekannt. Zudem ist die Schweiz das Land mit den meisten Open-Air-Veranstaltungen der Welt. Daneben existiert seit den 1950er-Jahren eine lebendige Musikszene aus dem Pop- und Rockbereich. Vor allem seit den späten Siebzigerjahren etablierte sich in der Deutschschweiz mehr und mehr die Pop-/Rockmusik mit Dialekttexten (Mundartrock). Heute finden sich Mundarttexte in allen Bereichen der Musik. Besonders erfolgreiche Pop- und Rockmusiker sind etwa DJ BoBo, Polo Hofer, Patrick Nuo, Stephan Eicher, Krokus, Yello, The Young Gods, Gotthard, Sina und Andreas Vollenweider. Viele davon haben in mehreren Ländern Erfolg, einige wie zum Beispiel Polo Hofer, Züri West, Patent Ochsner, Stiller Has und Sina sind aufgrund der Dialekttexte quasi an die Schweiz gebunden. Nur wenige Mundart-Interpretationen wie Hemmige von Stephan Eicher oder Bärengeburibubuland von Roland Zoss wurden auch international bekannt. Den Eurovision Song Contest gewann die Schweiz zweimal: bei der Erstausgabe 1956 sowie 1988 mit Céline Dion. Zudem ist eine breite Palette an Volksmusik und Volksliedern in allen Sprachregionen bekannt. Im Hip-Hop erfolgreich sind zum Beispiel die schweizerdeutsch rappenden Gimma, Bligg und Sektion Kuchikäschtli, oder die Westschweizer Stress und Sens Unik mit französischen Texten.

 

Bekannt ist die Schweiz des Weiteren für die Zürcher Street Parade – die weltweit größten Techno-Veranstaltung (gegen eine Million Besucher).

Film

Die Schweiz kann auf eine der jüngsten Filmgeschichten in Europa zurückblicken. Erst in den 1930er Jahren, und nur durch Einwanderung von ambitionierten Künstlern und Unternehmern konnte eine Schweizer Filmszene überhaupt erst entstehen. Am bedeutsamsten waren in der frühen Tonfilmära bis etwa 1950 die aus Österreich stammenden Lazar Wechsler, der die Praesens-Film gründete, die damals einzige bedeutende Filmproduktionsgesellschaft, und Leopold Lindtberg, der produktivster und erfolgreichster Regisseur der Praesens-Film war, die insgesamt vier Oscars und Auszeichnungen an allen international bedeutsamen Festivals einheimsen konnte.

Wie in allen europäischen Ländern ist auch das Schweizer Filmschaffen heute auf staatliche Filmförderung angewiesen. Die Fördermittel reichen jedoch nur für einen geringen jährlichen Filmaußtoss. In der jüngeren Geschichte schafften es daher nur wenige Schweizer Filme zu internationaler Bekanntheit. Mangels konkurrenzfähiger Alternativen sind in allen Sprachgebieten der Schweiz US-amerikanische Filme und Fernsehserien stark verbreitet. Im Kino überwiegen die US-amerikanischen Produktionen. Die Eintrittspreise zählen zu dem höchsten Europa.

Der vermutlich bekannteste Film aus Schweizer Produktion ist Die Schweizermacher. Weitere Komödien, die viel Beachtung fanden, sind Beresina oder Die letzten Tage der Schweiz von Daniel Schmid und Gekauftes Glück von Urs Odermatt. Im Gegensatz dazu ist das Werk Höhenfeuer von Fredi M. Murer sehr viel ernster: Es handelt von Inzest in abgelegenen Bergregionen. Ebenfalls in ländlicher Umgebung spielen Kleine Fluchten von Yves Yersin. Einen Oscar gewann 1991 die Reise der Hoffnung von Xavier Koller. Dieser Film handelt von einer kurdischen Familie, die auf der Suche nach einem besseren Leben in die Schweiz flieht. Weitere Erfolge konnten auch verschiedene Filme mit Schweizer Beteiligung verzeichnen. So erhielt die Hauptdarstellerin (Halle Berry) des Films Monster’s Ball des Schweizer Regisseurs Marc Forster für ihre Rolle einen Oscar. Jüngste Erfolge konnte das Schweizer Filmwesen etwa mit «Achtung, fertig, Charlie!», «Mein Name ist Eugen» und «Grounding – Die letzten Tage der Swissair» erzielen. Der erfolgreichste Schweizer im internationalen Filmgeschäft ist der Produzent Arthur Cohn, der bereits vier Mal für einen Oscar nominiert war und dabei drei Oscars in der Kategorie Bester Dokumentarfilm gewonnen hat. Der Schweizer Filmpreis wird jeweils an den Solothurner Filmtagen Ende Januar verliehen. Alljährlich im August findet zudem das Internationale Filmfestival von Locarno statt, eines der bedeutendsten internationalen Filmfestivals weltweit. Das jüngste Festival ist das Zürich Film Festival, das 2005 zum ersten Mal stattfand.


Date: 2015-12-17; view: 678


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