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Thema ¹ 7 Wortbildung. Methoden der Wortbildungsanalyse

Plan:

1) Aufgaben der Wortbildung und ihre Stellung in der Sprachwissenschaft.

2) Methoden der Wortbildungsanalyse:

à) Morphemanalyse;

b) Analyse nach unmittelbaren Konstituenten (UK-Analyse);

c) Transformationsanalyse;

3) Grundtypen der Wortbildung und ihre Modelle:

à) Ableitung (Derivation);

b) Zusammensetzung (das Kompositum);

c) Zusammenbildung (Ableitung + Zusammensetzung);

d) Abkürzung (Abreviatur).

7.1. Die Wortbildungslehrebeschreibt einerseits Gesetzmässigkeiten und Modelle, nach denen neue Wörter enstehen (dieser Aspekt heisst der prozessuale), andereseits analysiert sie Strukturen der fertigen Wörter (der analytische statische Aspekt). Die Wortlehre untersucht sowohl sprachliche Mittel (Präfixe, Suffixe), mit deren Hilfe neue Wörter entstehen (synchronische Sprachbetrachtung), als auch Bildung neuer Wörter in bestimmten Phasen der sprachlichen Entwicklung (diachronische Sprachbetrachtung). Für den prozessualen Aspekt ist die Möglichkeit oder Unmöglichkeit der Enstehung neuer Wörter nach bestimmten Modellen (Produktivität) von grosser Bedeutung. Bei der Analyse des Wortbestandes der gegenwartigen Sprache muss man beide Aspekte berücksichtigen.

Die Aufgabe der Wortbildungslehrebeschränkt sich nicht auf eine Feststellung der Bildungsmodelle, sie untersucht auch semantische Beziehungen innerhalb der Strukturen (z.B. Kindergarten: das Grundwort – Garten, das Bestimmungswort – Kinder. Das Wort Kinder bestimmt das Wort Garten, d.h. zwischen diesen zwei Wörtern besteht determinative Beziehung; zwischen den Wörtern schwarz und weiss (schwarz-weiss) – kopulative Beziehung und zwischen bestimmten Wortbildungsmitteln (z.B. verhüllen – enthüllen antonymischeBeziehungen zwischen den Präfixen; frühlingshaft – fruhlingsmässig - synonymische Beziehungen zwischen Suffixen).

Die Stellung der Wortbildungslehrein der Sprachwissenschaft wird ständig diskutiert. In der klassischen Grammatik wurde sie als Teil der Grammtik und in der Morphologie behandelt (Jacob Grimm), weil sie sich mit der Formierung des Wortstandes und mit strukturellen Gesetzen befasst. Die Junggrammatiker (Paul) betrachteten die Wortbildung als das selbständige Kapitel in der Grammatik. In den Darstellungen von J. Erben und H. Bringman existiert die Wortbildung nicht als eigenes Kapitel sondern ist in die Lexikologie intergriert. In letzter Zeit wird wiederholt gefordert, die Wortbildungslehre als eine selbständige Disziplin zwischen Grammatik und Lexikologie auszusondern. Als Lehrfach an den Hochschulen für Fremdsprachen gehört die Wortbildung in der Regel zur Lexikologie, d. h. Zur allgemeinen Lehre vom Wort, weil der Gegenstand der Lexikologie – das Wort – als semantische, strukturelle und kommunikative Einheit des Wortschatzes zu behandeln ist.

Die methodologische Grundlageder Wortbildungslehre stützt sich auf die Abbildtheorie und darauf, dass das Wort eine Einheit vom Inhalt und Struktur ist. Zu den Grundfragen heute gehören:



- die semantische Analyse der Wortbildungsstrukturen,

- das Wesen der Zusammensetzung und ihre Funktionen,

- die innere Valenz des Wortes,

- das Problem von Halbaffixen,

- komunikativ- pragmatische Funktion der Wortbildungsstrukturen im Text.


Date: 2015-12-17; view: 2024


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