Home Random Page


CATEGORIES:

BiologyChemistryConstructionCultureEcologyEconomyElectronicsFinanceGeographyHistoryInformaticsLawMathematicsMechanicsMedicineOtherPedagogyPhilosophyPhysicsPolicyPsychologySociologySportTourism






Wesensmerkmale des Wortes und speziell des deutschen Wortes

Das Wort ist eine Einheit der Sprache (potentielles Zeichen) und eine Einheit der Rede (aktualisiertes Zeichen als Textelement).

Struktur des Wortes

 

Die phonetische und morphologische Ausformung des Wortes weist neben allgemeinen Merkmalen auch eine bestimmte nationale Spezifik auf.

Für die phonetische Ausgestaltung des deutschen Wortes sind folgende Merkmale kennzeichnend:

1. Die Lautgestalt der deutschen Wörter wird durch die Kombination und wechselnde Anordnung von etwa 40 Phonemen bestimmt.

2. Im Deutschen besitzt das Wort eine morphologisch gebundene Betonung.

In einfachen Wörtern ist gewöhnlich die erste Silbe betont: ¢Erde, ¢Acker.

Dasselbe gilt für abgeleitete Wörter außer Präfixbildungen mit be-, ge-, er-, ver-, zer-, ent-,: ¢langsam, ¢lesbar, ¢Mannschaft, aber: be¢sprechen, er¢zählen, zer¢reißen, Ver¢fall.

Typisch für abgeleitete und zusammengesetzte Wörter ist das Vorhandensein der Haupt- und Nebenbetonung: ¢Mann,schaft, ¢Schreibma,schine, ¢Arbeits,tisch.

Abweichende Betonungen sind feststellbar:

- bei den Suffixen -ei und -ieren: Bäcke¢rei, po¢lieren;

- in einigen mehrgliedrigen Zusammensetzungen: Fünf¢markstück;

- bei Abkürzungen (Buchstabenabbreviaturen), sie sind auf dem letzten Teil betont: die BR¢D, der LK¢W;

- bei einigen Namen: Ber¢lin, Heil¢bronn;

- bei Fremdwörtern.

3. Die Hauptbetonung im Deutschen ist stark zentralisierend, sie gestaltet das Wort als eine lexikalische Ganzheit.

4. Die Konsonanten im Auslaut und im Silbenauslaut werden stimmlos ausgesprochen:

Rad [ra:t], Nord [nɔrt], Abschied [¢ap∫i:t];

5. Die Vokale im Wort- oder Silbenanlaut erhalten den festen Einsatz: Art [¢’a:rt], bearbeiten [bə¢’arbaetən].

6. In unbetonten Silben werden die langen Vokale quantitativ reduziert: Leben[¢le:bən] – lebendig [le¢bεndiç].

Die morphologische Struktur des Wortes stellt eine Morphemkombination dar. Morpheme sind die kleinsten bedeutungstragenden Einheiten der Sprache, die durch Phoneme lautlich repräsentiert werden.

Gewöhnlich wird zwischen lexikalischen und grammatischen Morphemen unterschieden.

Lexikalische Morpheme sind Wurzel- und Derivationsmorpheme bzw. Wortbildungssuffixe und grammatische Morpheme sind grammatische Suffixe und Flexionen.

Das Wurzelmorphem oder das Wurzelmorphem mit dem Derivationssuffix bilden den lexikalischen Stamm des Wortes: Lieb-ling, lang-sam, fleiß-ig. Der lexikalische Stamm kann auch zusammengesetzt sein: Malerpinsel, Kunstmaler, hellblau.

Die grammatischen Morpheme dienen zum Ausdruck der grammatischen Kategorien. So bei dem Suffix des Präteritums -te: er betrachtet das Bild und er betrachtete das Bild; oder bei den Komparationssuffixen der Adjektive: groß größ‑er, klar klar-er am klar-sten. Ferner gehören zu grammatischen Morphemen zahlreiche Flexionselemente, die die deutsche Sprache für bestimmte syntagmatische Beziehungen besitzt: Er sprach mit den Maler-n; das Bild des Maler-s.



Bedeutung des Wortes (Wortbedeutung)

 

Die Wortbedeutung bzw. die lexikalische Bedeutung bildet in der dialektischen Einheit mit dem Wortkörper das sprachliche Zeichen. Sprachliche Zeichen sind Produkte der gesellschaftlichen Aneignung der objektiven Realität durch den Menschen.

Auf diese Weise ist das Wort ein bilaterales sprachliches Zeichen, eine Einheit von Formativ(Lautfolge) und Bedeutung (Bewusstseinsinhalt), wobei die Bedeutung ein gesellschaftlich determiniertes, interindividuelles Abbild der Merkmalstruktur einer Erscheinung der objektiven Realität ist.


Date: 2015-12-17; view: 1770


<== previous page | next page ==>
DAS WORT IM LEXIKALISCH-SEMANTISCHEN SYSTEM. SYNCHRONIE UND DIACHRONIE BEI DER BETRACHTUNG DES WORTBESTANDES | Struktur der Wortbedeutung
doclecture.net - lectures - 2014-2024 year. Copyright infringement or personal data (0.007 sec.)