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Das Selbstbildnis im Pelzrock

Das Selbstbildnis im Pelzrock befindet sich in der Alten Pinakothek in München. Das Bild zeigt Dürer in Kleidung in einer hierarchischen Pose, die bis zu diesem Zeitpunkt Königen und Christus vorbehalten war. Für Dürer war dies womöglich eine Auslegung der Lehre von der Imitatio Christi und ein Beweis für seinen Glauben an den Künstler als den Nachschöpfer Gottes.

Die rechte Hand liegt mit einer eigenartigen Fingerhaltung auf dem Pelzstreifen, während die linke überhaupt nicht abgebildet ist. Es ist das einzige Selbstbildnis Dürers, auf dem die Malhand nicht dargestellt ist.

Im Gegensatz zu anderen Selbstbildnissen hat Dürer hier nicht die Dreiviertelansicht, sondern die Frontalansicht gewählt. Dadurch entstand ein symmetrisches Porträt. Es ist aber nicht eindeutig zu sagen, ob Dürer sein Spiegelbild auf den lindenhölzernen Bildträger malte oder ob er dem Betrachter in natürlicher Ansichtigkeit gegenübertritt. Im Spiegelbild wäre Dürers sichtbare Hand die linke, im anderen Fall jedoch seine rechte, die Malerhand. Für die Spiegelbildthese spricht Dürers Selbstporträt, das er 1484 im Alter von 13 oder 14 Jahren mit Silberstift zeichnete und später einschriftlich als Spiegelbild ausgab (Wien, Graphische Sammlung, Albertina). Auch auf diesem frühen Selbstbildnis ist Dürers Rechte ostentativ verborgen.

In Höhe der Augen befinden sich zwei Inschriften: Links Dürers Monogramm mit den Initialen AD, das in fast allen seinen Werken vorkommt, und die Jahreszahl 1500.

Eine vierzeilige lateinische Inschrift am rechten Bildrand lautet folgendermaßen:

Albertus Durerus Noricus / ipsum me propriis sic effin / gebam coloribus aetatis / anno XXVIII

In der deutschen übersetzung heißt das:

So malte ich, Albrecht Dürer aus Nürnberg, mich selbst mit unvergänglichen Farben im Alter von 28 Jahren.

Es ist wahrscheinlich, dass diese Beschriftung erst später hinzugefügt wurde. Sie steht in einer Kartusche, die die Form eines Schmetterlings hat und nur schwer zu erkennen ist.

 

Madonna und Kind

Maria mit dem Jesuskind spielt eine wichtige Rolle im Schaffen von Albrecht Dürer und anderen Künstlern des späten Mittelalters. Meist stellt Albrecht Dürer die Madonna mit dem Kind in der Grafik dar. Nur in sieben Gemälden hat er Mutter und Kind als Maria und Jesus gemalt.

Das abgebildete Gemälde beschränkt sich auf die Darstellung der beiden Hauptfiguren in einem eng gehaltenem Bildausschnitt. Eine intime Zweisamkeit von Mutter und Kind prägt das Bild, das wohl als Andachstsbild für einen privaten Raum gedacht war.

Die sparsam verwendeten Farben (Blau, Blaugrau, Hautfarbe, Beige, Gold und Schwarz) sind von feiner Leuchtkraft. Mutter und Kind schauen sich in die Augen. Maria ist blau gekleidet. Blau ist die Christusfarbe. Maria wird meist in einem blauen Mantel mit rotem Untergewand dargestellt. Dürer gab Maria ein blaues Kleid, um ihre völlige Verbundenheit mit Jesus darzustellen.



In der linken Hand hält das Jesuskind eine Birnenschnitte. Meist hält das Jesuskind einen Apfel in der Hand, wenn es mit Maria dargestellt wird. Das soll symbolisieren, dass Jesus die Sünden der Welt auf sich nimmt.

Da in der Bibel aber nur "Frucht" und nicht "Apfel" steht, hat Dürer sich bei diesem Gemälde die "Freiheit" genommen, einen Teil einer Birne statt eines Apfels zu malen.

Bild: Gemälde von Albrecht Dürer,
(1472- 1528) Madonna mit der Birnenschnitte,
1512 in Nürnberg entstanden.
Wien, Kunsthistorisches Museum.

 

 

Nic – 17.5.2006 / Bilder: Wikipedia, public domain


Date: 2015-12-17; view: 1326


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