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Das Wort als sprachliches Zeichen

In letzter Zeit ist die Betrachtung des Wortes als sprachliches Zeichen recht populär.

Laut der Zeichentheorie (der Autor ist F. de Saussure) ist die Sprache ein System von Zeichen. Zu den sprachlichen Zeichen gehören außer Wörtern noch Morpheme und feste Wortverbindungen (Phraseologismen). Th. Schippan definiert das sprachliche Zeichen als «relativ konstante Verbindung von Formativ und Bedeutung, die in der Kommunikation reproduzierbar ist». Sie betont, dass nur solche Spracheinheiten als Zeichen anerkannt werden sollen, die reproduzierbar sind und als Ganzheit gespeichert werden. Es gibt Versuche, auch Satz und Text als sprachliche Zeichen zu betrachten (diese Meinung vertritt z. B. O.I. Moskalskaja). Das ist aber diskutabel, denn Sätze und Texte besitzen zwar Lautform und Bedeutung, aber sie entsprechen der Bedingung nicht, als Ganzheit gespeichert und reproduzierbar zu sein. Sie werden im Redestrom immer neu produziert.

Im Rahmen der Zeichentheorie wird das Wort als sprachliches Zeichen betrachtet, das bilateral und asymmetrisch ist. Das Wort gehört zu den sprachlichen Zeichen, weil es ein Denotat bezeichnet. Das Denotat ist das, was bezeichnet werden soll (обозначаемое). Das Wort als Zeichen hat 2 Seiten: 1. Form; 2. Bedeutung, d. h. ist bilateral. Die Kombination von Form und Bedeutung ist bei Wörtern arbiträr (zufällig). Das Wort als sprachliches Zeichen ist asymmetrisch, denn zwischen Form und Bedeutung besteht keine 1 : 1 Beziehung (das ermöglicht Polysemie und Synonymie der W.) z. B.: das Verb bestehen besitzt eine Form und einige Bedeutungen: 1) заключаться; 2) состоять; 3) существовать; 4) настаивать usw. Pferd( Tier/Turngeraet/Schachfigur)

Die sprachlichen Zeichen unterscheiden sich von den anderen Zeichensystemen (Zeichen anderer Natur) dadurch, dass sie geeignet sind, menschliche Gedanken auszudrücken. Das sprachliche Zeichen (das Wort) erfüllt die nominative, signifikative, kommunikative, pragmatische Funktion, was den außersprachlichen Zeichen nicht eigen ist.

Die anderen Zeichen (natürliche sowie künstliche/konventionelle) können auch der Kommunikation dienen. Natürliche Zeichen können als Signale auftreten: ein Blitz erscheint vor dem Donner, Rauschen der Wellen sagt uns über die Nähe vom Meer. Konventionelle Zeichen (künstlich geschaffene) gebrauchen die Menschen in unterschiedlichen kommunikativen Situationen, vgl. Sie: Herz als Symbol der Liebe, Symbole wie Rotes Kreuz, Friedenstaube, Verkehrszeichen, künstliche Sprachen usw. Aber alle diese Signale und Symbole sind, wie es M.D. Stepanowa betont, nicht imstande, repräsentative und verallgemeinernde Funktionen zu erfüllen.

Der Unterschied zwischen den sprachlichen und allen anderen Zeichen besteht auch darin, dass die menschliche Sprache ein historisch bedingtes, kompliziertes System ist, das sich ständig nach eigenen Gesetzen entwickelt (Bedeutungswandel, Entwicklung neuer Bedeutungen, Mehrdeutigkeit der Zeichen). Sprachliche Zeichen sind systemgebunden. Jedes sprachliche Zeichen hat bestimmte Merkmale, die seine Verbindung, Kombination mit anderen Zeichen bestimmen.

 

 


Date: 2015-12-17; view: 4083


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