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IV. Das Tempussystem.

Dem Tempussystem liegt die Kategorie der Zeit zugrunde. Das deutsche Tempussystem besteht aus 6 Zeitformen: zwei synthetischen (Präsens, Präteritum) und vier analytischen (Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I, Futur II).

Man teilt die Zeitformen des deutschen Verbs in absolute (direkte) und relative (indirekte) Tempora.

Tempusformen

 

absolute (direkte) Tempora relative (indirekte) Tempora

 

Präsens Futur I Perfekt Futur II

 

Vergangenheitstempora Plusquamperfekt

 

Präteritum Perfekt

 

Innerhalb der absoluten Tempora herrscht die dreigliedrige Opposition:

 

vor dem Redemoment im Redemoment nach dem Redemoment

abgelaufen gültig eintretend

(Präteritum, Perfekt) (Präsens) (Futur I)

 

Innerhalb der relativen Tempora herrscht auch die dreigliedrige Opposition:

 

einem vor dem einem im einem nach dem

Redemoment Redemoment Redemoment

abgelaufenen Geschehen gültigen Geschehen eintretenden Geschehen

vorangehend vorangehend vorangehend

Plusquamperfekt Perfekt Futur II

 

Das Präsens

Das Präsens weist die größte Zahl von Bedeutungen auf.

1.Die Hauptbedeutung ist die Angabe der Gegenwart. Die Gegenwart ist ein weiter Begriff. Er erstreckt sich von einem Augenblick im Redemoment (Es blitzt jetzt) bis zu einer beliebigen Zeitspanne, die den Redemoment einschließt.

2.Das iterative (usuelle) Präsens bezeichnet eine sich wiederholende Tätigkeit. Er turnt täglich. Wir besuchen oft Museen.

3.Das qualitative Präsens charakterisiert die Eigenschaften des Subjekts. Er liest viel. Er ist Sportler.

4.Das generelle Präsens hat einen hohen Grad von Verallgemeinerung: es erscheint in allgemeingültigen Sentenzen, Sprüchen, Sprichwörtern, Feststellungen von Gesetzmäßigkeiten. Vorsicht ist die Mutter der Weisheit. Die Erde dreht sich um die Sonne.

5.Das futurische Präsens dringt in den Bereich des Futurs ein und wird zu dessen Synonym. Bald beginnen die Ferien.= Bald werden die Ferien beginnen. Das futurische Präsens ist für Alltagsstil typisch: z.B. Ich komme sofort. Es hat eine syntagmatische Bedeutung, d.h. das Präsens kann die Zukunft im günstigen Kontext bezeichnen (in Verbindung mit einem Adverbiale der Zeit usw.: bald, in einer Stunde…).

6.Das historische Präsens (Praesens historicum = das erzählende Präsens) wird in den Bereich der Vergangenheit transponiert, und zwar auf die Zeitebene des Präteritums. Das historische Präsens kennzeichnet den Erzählstil. Es kommt in einer Erzählung vor an den Stellen der Kulmination der Handlung oder der Wende des Geschehens.

Vor seinem Löwengarten,

Das Kampfspiel zu erwarten,

Saß König Franz.

Und um ihn die Großen der Krone,

Und rings auf hohem Balkone

Die Damen im schönem Kranz.

Und wie er winkt mit dem Finger… (Schiller)



7.Das konstatierende Präsens (Synonym des Perfekts) betont die Aktualität der Äußerung für die Gegenwart. Ich höre, sie wollen verreisen. = Ich habe gehört, …

8.Das imperativische Präsens ist ein Synonym des Imperativs. „Sie können gehen, Leutnant“, sagte der General. „Sie bleiben“, erklärte Saint-Just…(W.Bredel) Dazu verhilft die imperativische Intonation.

 


Date: 2015-12-11; view: 2896


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