Aufgabe 1. Bestimmen Sie die funktionale, normative und expressive Komponente bei folgenden schräg gedruckten Sprachmitteln.

1. Das Buch ist nicht mehr zu kriegen. 2. Schließlich frage ich, was das für ein Mann sei, den seine Frau sich auserkoren habe. Er sei Organist und teile ihre Liebe zu Bach-Kantaten. (I. Noll. Ladylike.) 3. Supermärkte machen kleine Geschäfte kaputt. 4. – Von wem wurde das Manuskript lektoriert? – Von Frau Doktor Schmidt. Sie lektoriert in diesem Verlag seit zwanzig Jahren. 5. – Ich glaube, dass Leo solche Sachen schwer begreifen kann. – Ja. Er hat eine lange Leitung. 6. Weißt du, was er in seinem Gedicht mit „Sonnenrad“ gemeint hat? 7. Ich kann und will nicht mehr darüber diskutieren. Wir haben dieses Thema totgeritten. 8. Seine dummen Witze haben mich auf die Palme gebracht. 9. „…Ihm gebührt die Palme…“, habe ich in einem Kommentar gelesen. Das klingt … Na ja!

10. Gegenseitiges Vertrauen ist das A und O der Freundschaft. 11. …, aber der Dampf, er nimmt nichts fort, er macht, dass jedes Aroma siegt. Tim hat gesagt: Mit dem Dampfkochtopf huldigen wir der Natur. (S. Lenz. Ludmila.) 12. Ich kann ihn nicht ausstehen, weil er stets faule Witze erzählt. 13. Dichter Nebel fiel ein.

Aufgabe 2. Welche Abweichungen von der Norm, die als Stilmittel dienen, kommen in folgenden Textauszügen vor? Welchen stilistischen Wert haben jeweils diese Abweichungen?

1. Weihnachten ist die Zeit, in der sich Fragen stellen, unabweisliche, und Wünsche melden, brennende Wünsche: Will man “besinnliche”, wie es so schön heißt, Weihnachten oder sinnliche? Und dann die Fragen: Wohin mit dem Meerschwein vor Weihnachten? Und wo liegt diesmal die Schneegrenze? Unter oder über 2000 Mark? … (Hellmuth Karasek. Weise Weihnacht) 2. Jeder einzelne von uns, dachte ich, muss schließlich irgendwann sterben und hat nur das winzige bisschen Zeit zwischen zweimal der schwarzen Nicht-Zeit, einmal vorher und einmal nachher, und man kann dieses bisschen Zeit unmöglich auf albernere Weise verbringen als mit Zahlenkolonnen, die auch noch Zinsen oder Gebühren heißen und eine ganz dumme Sache sind, die es eigentlich gar nicht gibt, und trotzden tun alle, als gäbe es diese Sache und als müsse ausgerechnet er persönlich nicht sterben, weil er mit dieser Sache beschäftigt ist. (Birgit Vanderbeke. Geld oder Leben) 3. Sie hatte die Grazie eines Nilpferdes, wie sie da zwischen den Autokühlern hin- und hertorkelte (Erich Maria Remarque. Drei Kameraden.) 4. Sebastian Stock war ein glänzender Gesellschafter; er konnte geradezu für ein Genie der Konversation gelten – solange er allein war. (Erich Kästner. Sebastian ohne Pointe.) 5. Manche Leute ziehen ihr Auto an wie ein Kostüm. Sie schlüpfen in ihren Wagen wie hinter eine Maske. Ihr Bedürfnis, etwas darzustellen, befriedigen sie damit, dass sie sich mit immer größeren und prunkvolleren Wagen verkleiden. Um dieser Tendenz entgegenzukommen, ist der Chefkonstrukteur einer großen Autofirma damit beschäftigt, für die Käufer besserer Wagen auch bessere Köpfe zu entwerfen. (Thaddeus Troll. Der Autosnob oder die Kunst, über eine Fahrt aufregend zu berichten.) 6. Lenz grinste. „Du rüttelst an den Grundpfeilern der menschlichen gesellschaft, Ferdinand!“ „Die Grundpfeiler der menschlichen Gesellschaft sind Habgier, Angst und Korruption“, gab Grau zurück. „Der Mensch ist böse, aber er liebt das Gute, – wenn andere es tun.“ (E.M.Remarque. Drei Kameraden)

Aufgabe 3. Welche Verwandschaft besteht zwischen den folgenden Wörtern? Fertigen Sie eine Tabelle / ein Schema an.

sich bewegen – sich langsam bewegen – sich schnell bewegen – sich chaotisch bewegen – umherrennen – laufen – bummeln – wandeln – rennen – schlendern sausen – flitzen – hasten – hin- und herlaufen – flanieren – stürzen – spazierengehen

Aufgabe 4. Es lassen sich zu der Bedeutung von Wörtern feine und genaue Feststellungen machen. Welche Bedeutungs- und Gebrauchsunterschiede weisen die folgenden Wortreihen auf?

- schlecht / schlimm

- treffen / antreffen / begegnen

- fallen / stürzen

Date: 2015-12-11; view: 1052