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Funktionen der Parteien

Artikulations- und Transmissionsfunktion: Parteien artikulieren die Interessen der Bevölkerung gegenüber dem politischen System. Das heißt, sie nehmen die Wünsche und Bedürfnisse sowie die Unterstützung der Bürger auf und übertragen sie in die Politik.

Aggregationsfunktion: Gleichzeitig vermitteln sie zwischen Einzelinteressen und formen so einen gemeinsamen politischen Willen. Mit dieser Bündelung von Interessen unterscheiden sich Parteien von politischen Interessengruppen, die Einzelinteressen stärker betonen. Parteien versuchen, eine gewisse Vielfalt auch unterschiedlicher Ansichten und Vorstellungen zu integrieren. Dadurch entsteht nicht selten ein Konflikt zwischen den Einzelinteressen der Bürger und dem Ziel der Parteien, für eine einheitliche Politik zu stehen und zugleich möglichst viele Wähler anzusprechen.

Partizipations- Sozialisations- und Mobilisierungsfunktion: Durch die Möglichkeit zur aktiven Mitarbeit binden Parteien die Bürger ins politische System ein. Gleichzeitig machen sie die Bürger mit dem politischen System vertraut, zum Beispiel durch Informationsveranstaltungen oder durch medial vermittelte Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem bewegen Parteien die Bürger, zur Wahl zu gehen.

Programmfunktion: Die Integration der Bürger durch die Parteien kann jedoch nur gelingen, indem die Parteien ernsthaft versuchen, Politik zu gestalten, um die Macht konkurrieren und dabei auch politische Alternativen aufzeigen. Der Formulierung von Programmen und Zielen kommt damit eine große Bedeutung zu.

Herrschaftsfunktion: Die Übernahme von politischer Verantwortung ist eine der wichtigsten Funktionen von Parteien. Parteien wollen Politik gestalten und darum Macht erlangen, nutzen und verteidigen oder auf Entscheidungsträger Einfluss nehmen. Dabei können die Parteien ihre vorher formulierten Ziele in der Regel nicht vollständig umsetzen. Sie müssen Kompromisse mit anderen Akteuren (etwa anderen Parteien) eingehen und sich in ihrem Programm regelmäßig mit der sich wandelnden politischen Realität auseinandersetzen.

Legitimationsfunktion: Durch ihre Beteiligung an politischen Entscheidungen sorgen Parteien nicht nur dafür, dass in diese die gesellschaftlichen Interessen einfließen, sondern auch dafür, dass die politischen Entscheidungen der Bevölkerung vermittelt und ihr gegenüber gerechtfertigt werden. Damit tragen sie ganz erheblich zur Legitimation des politischen Systems bei.

Rekrutierungsfunktion: Schließlich stellen Parteien politisches Personal auf allen Ebenen des politischen Systems bereit: Sie rekrutieren den politischen Nachwuchs.

All diese Funktionen sollen nicht darüber hinwegtäuschen, dass Parteien bzw. ihre Mitglieder auch ein Eigeninteresse verfolgen, wenn sie nach der Macht streben. Schließlich werden Parteien gegründet, um bestimmte – politische, ökonomische oder soziale – Vorstellungen zu verwirklichen.


Date: 2015-12-11; view: 3533


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Gesetzliche Grundlage von Parteien | Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
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