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Geschichte der Stadt Berlin

Vorwort

Berlin ist Hauptstadt und Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland. Als eigenes Land ist Berlin mit über 3,3 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste und mit 892 Quadratkilometern die flächengrößte Stadt Deutschlands sowie nach Einwohnern die zweitgrößte der Europäischen Union. Berlin bildet das Zentrum der Metropolregion Berlin/Brandenburg (5,8 Millionen Einwohner) und der Agglomeration Berlin (4,4 Millionen Einwohner). Der Stadtstaat unterteilt sich in zwölf Bezirke. Neben den Flüssen Spree und Havel befinden sich im Stadtgebiet kleinere Fließgewässer sowie zahlreiche Seen und Wälder.

Erstmals 1237 urkundlich erwähnt, war Berlin im Verlauf der Geschichte und in verschiedenen Staatsformen Residenz- und Hauptstadt Brandenburgs, Preußens und des Deutschen Reichs. Faktisch war der Ostteil der Stadt Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik. Mit der Deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 wurde Berlin gesamtdeutsche Hauptstadt. Die Metropole ist heute Sitz des Bundespräsidenten, des Deutschen Bundestags, des Bundesrats sowie einer Vielzahl von Ministerien und Botschaften.

Berlin gilt als Weltstadt der Kultur, Politik, Medien und Wissenschaften. Die Stadt ist ein bedeutender europäischer Verkehrsknotenpunkt und eine der meistbesuchten Zentren des Kontinents. Die Sportereignisse, Universitäten, Forschungseinrichtungen und Museen Berlins genießen internationalen Ruf. In der Stadt leben Firmengründer, Künstler und Einwanderer aus aller Welt. Berlins Architektur, Festivals, Nachtleben, und vielfältige Lebensbedingungen sind weltweit bekannt.

 

Geschichte der Stadt Berlin

 

Obwohl offizielle Gründung Berlins 26.01.1244 ist, die Geschichte der Stadt fang etwas früher an. Es beginnt bereits mit der Vor- und Frühgeschichte des Berliner Raumes. Funde von Feuersteinen und bearbeiteten Knochen lassen auf eine Besiedlung des Berliner Raums seit etwa 60.000 v. Chr. Schließen. Zu dieser Zeit waren weite Teile Nord und Ostdeutschlands von den Vergletscherungen der letzten Eiszeit bedeckt, die ungefähr von 110.000 bis 8.000 v. Chr. Dauerte. Mit dem Rückgang des Eises wurde Standwild wie Rehe, Hirsche, Elche und Wildschweine sesshaft und verdrängte die Rentiere. In der Folge begannen die Menschen, die von der Jagd lebten, feste Siedlungen zu errichten. Im 9. Jahrtausend v. Chr. siedelten an der Spree, Dahme und Bäke Jäger und Fischer, die Pfeilspitzen, Schaber und Feuersteinbeile hinterließen. Aus dem 7 Jahrtausend v. Chr. stammt eine Maske, die wahrscheinlich als Jagdzauber diente.

Im 4. Jahrtausend v. Chr. bildeten sich Kulturen mit Ackerbau und Viehzucht, die handgefertigte Keramiken und Vorratsspeicher benutzten. Drei Bestattungen auf dem Gebiet von Schmöckwitz aus dieser Zeit bilden die ältesten Menschenfunde auf Berliner Boden. Ein Dorf der Trichterbecherkultur konnte 1932 bis 1934 auf dem Gebiet der Britzer Hufeisensiedlung ausgegraben werden.



Die meisten jungsteinzeitlichen Funde stammen von der Kugelamphorenkultur um 2000 v. Chr. Rund 200 bronzezeitliche Fundstellen bezeugen eine immer dichter werdende Besiedlung an der Havel und Spree. Schätzungsweise 1000 Menschen sollen sich zu dieser Zeit auf etwa 50 Siedlungen verteilt haben, die überwiegend der Lausitzer Kultur und der Nordischen Bronzezeit zugerechnet werden. Ein 1955 in Lichterfelde entdecktes bronzezeitliches Dorf bestand aus sieben oder acht rechteckigen Häusern, die sich um einen Dorfplatz herum gruppierten. Die Pfostenhäuser waren mit lehmverkleideten Wänden sowie schilf- oder strohgedeckten Dächern ausgestattet. Ein weiteres Dorf mit fast 100 Bauten konnte beim Bau des Klinikums in Berlin-Buch freigelegt werden.

Mit Beginn der Eisenzeit um 600 v. Chr. wurde die Lausitzer von der Jastorf-Kultur abgelöst. Seit ungefähr 500 v. Chr. drangen die nachfolgenden Germanen ins Berliner Gebiet vor und siedelten sich auf den waldreichen Höhen des Barnim und des Teltow an. Germanische Siedlungen wurden vor allem in Rudow, Lübars, Marzahn und Kaulsdorf ausgegraben. In der Zeit nach Christi Geburt tauchten die elbgermanischen Semnonen, ein Volksstamm der Sweben, auf. Ein Teil der semnonischen Bevölkerung wanderte 200 n. Chr. nach Südwesten ab. Ihnen folgten ostgermanische Burgunden, die bereits 100 v. Chr. aus Skandinavien ins Oder-Weichsel-Gebiet eingewandert waren.

Im 4. und 5. Jahrhundert n. Chr. verließen große Teile der germanischen Stämme das Gebiet um Havel und Spree und wanderten Richtung Oberrhein nach Schwaben. Im Berliner Raum nahm daher die Besiedlungsdichte ab, er blieb aber von germanischen Restgruppen besiedelt.

 

 

Berlin heute

Slawen und Gründung der Mark Brandenburg

Ab dem 6. Jahrhundert strömten Slawenstämme in die Lausitzer Gegend und Mitte des 7. Jahrhunderts auch in das weitgehend entvölkerte Spree-Havel-Gebiet. Sie übernahmen alte germanische Standorte und ließen sich ferner in bisher unbesiedelten Landstrichen nieder. Besonders viele slawische Spuren finden sich an den Randgebieten außerhalb des späteren Berliner Stadtkerns.

Auf dem Gebiet von Berlin siedelten die Stämme der Heveller (Havelslawen) und der Sprewanen, die zum Stammesverband der Lutizen gehörten. Die Heveller bevölkerten das Havelland hinauf bis zum Rhinluch und zum Tegeler See und hatten ihren Hauptsitz auf der Brennaburg auf der heutigen Dominsel der Stadt Brandenburg. Zur Sicherung ihres Gebietes nach Osten errichteten die Heveller um 750 etwas südlich der Spreemündung (Burgwallinsel) in die Havel einen weiteren slawischen Burgwall, um die sich herum dank günstiger Verkehrslage eine Kaufmannssiedlung entwickelte. Weiter im Osten und durch einen breiten Waldgürtel getrennt befand sich das Siedlungsgebiet der Sprewanen, deren Zentrum die Köpenicker Schlossinsel am Zusammenfluss von Spree und Dahme bildete. Hier bestand im 9. Jahrhundert ebenfalls ein slawischer Burgwall. Spandau und Köpenick waren durch eine wichtige Handelsstraße verbunden, die südlich der Spree verlief, um 1170 aber auf das Nordufer verlegt wurde.

Die Sprewanen gründeten weitere Siedlungen auf den Gebieten von Mahlsdorf, Kaulsdorf, Pankow und Treptow. Der durch zahlreiche Münzfunde bezeugte Sprewanenfürst Jaxa von Köpenick, der auf der Köpenicker Burg vermutlich seinen Hauptsitz hatte, wurde 1157 vom Askanier Albrecht den Bären (1134–1170) bei der Eroberung der Brennaburg entscheidend geschlagen und vertrieben. Albrecht, der bereits 1134 von Lothar III. mit der Nordmark belehnt wurde, gründete daraufhin die Mark Brandenburg und ernannte sich zu ihrem ersten Markgrafen. Der während des 12. Jahrhunderts aufgegebene Spandauer Burgwall wurde als Frühstadt von den Askaniern weiter nördlich auf das Gebiet der heutigen Zitadelle Spandau verlegt, und es entwickelte sich ein neuer Stadtkern gegenüber der Spreemündung.

Die Gründung der ersten Dörfer im Bereich des heutigen Berlin fiel in den anschließenden Landesausbau der askanischen Markgrafen im Teltow, der durch eine geschickte Siedlungspolitik und eine kluge Einbeziehung der international agierenden geistlichen Orden der Zisterzienser und der Tempelritter (Komturhof Tempelhof) gekennzeichnet war.

 

 

 


Date: 2015-12-11; view: 1694


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