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DAS KRIEGSENDE IN WIEN

5. April 1945
Die Rote Armee erreicht den westlichen Stadtrand von Wien („Westumfassung“). Damit ist die Bundeshauptstadt eingeschlossen.


6. April
Der sowjetische Angriff auf Wien beginnt – Straßen- und Häuserkämpfe in Favoriten und Simmering.
In Wien wird der „Nero“-Befehl „Wien, rechts der Donau“ ausgegeben – es ist dies der Befehl, alle kriegswichtigen Anlagen und Einrichtungen rechts des Donaukanals zu zerstören.


7. April
Hunderte deutsche Soldaten setzen sich in Wien von ihren Einheiten ab, sie werden von der Zivilbevölkerung mit Kleidung versorgt und versteckt. Widerstandskämpfer hissen auf dem Wiener Rathaus die rot-weiß-rote Fahne.


8. April
Räumung des Kriegsgefangenenlagers Krems-Gneixendorf. Mehrere tausend Kriegsgefangene ziehen in langen Kolonnen nach Westen.


9. April
Deutsche Truppen räumen die Innenstadt von Wien, ziehen sich hinter den Donaukanal zurück und sprengen die Brücken.


10. April
Die Rote Armee erreicht den Donaukanal.


11. April
Sowjetische Truppen setzen über den Donaukanal – Befehl Nummer eins des sowjetischen Militärkommandanten von Wien, „zwecks Aufrechterhaltung des normalen Lebens und der Ordnung“.


12. April
Durch Funkenflug, den Plünderer in den Häusern am Stephansplatz angerichtet haben, gerät der mittelalterliche hölzerne Dachstuhl des Doms, der bis dahin größte Europas, in Brand. Die Pummerin stürzt ab und zerschellt.


13. April.
Die Schlacht um Wien ist beendet.
Doch das sinnlose Morden geht noch weiter: Im Zuchthaus Krems-Stein wird der Direktor wegen Wehrkraftzersetzung standrechtrechtlich hingerichtet (siehe „Spectrum“ vom 28. März), in
St. Pölten 13 Mitglieder einer Widerstandsgruppe.

In Göstling wird das Barackenlager, in dem 76 ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiter – Männer, Frauen und Kinder – untergebracht sind, von einer Waffen SS-Einheit in Brand gesteckt.

In Großraming werden nicht marschfähige ungarische Zwangsarbeiter in die Enns geworfen.Nächsten Samstag:
Renner überredet Kunschak zum Mitmachen. "Die Presse", Print-Ausgabe, 11.04.2015)

http://diepresse.com/home/zeitgeschichte/4703836/Briefe-an-Stalin_Karl-Renner-ein-listiger-Schmeichler?direct=4705407&_vl_backlink=/home/zeitgeschichte/4705407/index.do&selChannel=

Briefe an Stalin: Karl Renner – ein listiger Schmeichler

Bild: (c) APA (WALTER HENISCH)

Der ehemalige Staatskanzler des Jahres 1918 bot sich bei Kriegsende dem Kreml an. Durch übertriebene Freundlichkeiten erlangte er Stalins Zustimmung, eine provisorische Regierung zu bilden.

08.04.2015 | 18:00 | (Die Presse)

Der Briefwechsel zwischen Karl Renner und Josef Stalin aus dem Jahre 1945 und die Verschluss-Telegramme zur Gründung der Zweiten Republik werden erstmals in Österreich gezeigt: Die Originale aus dem russischen Staatsarchiv sind ab morgen, Freitag, im niederösterreichischen Landesmuseum in Sankt Pölten einen Monat lang ausgestellt. Gleichzeitig werden die Dokumente in Originalkopie im Museum von Hochwolkersdorf, dem Originalschauplatz der Ereignisse, ausgestellt werden und täglich zu besichtigen sein. Die Historiker des Grazer Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgenforschung, Stefan Karner und Peter Ruggenthaler, haben es mit ihren jahrelangen Kontakten zu Moskauer Zeitgeschichte-Kollegen geschafft, diese Originale erstmals nach Österreich zu bringen.



Mehr zum Thema:

Schon im ersten (handgeschriebenen) Brief an den Diktator bietet sich der 74-jährige Renner an, eine provisorische Staatsregierung mit Billigung der sowjetischen Besatzungsmacht zu bilden und verweist darauf, dass er diese Aufgabe schon einmal, 1918 bei der Gründung der Republik Deutschösterreich, erfolgreich gelöst hatte. Der alte Sozialdemokrat hatte die Kriegsjahre unbehelligt in seiner Villa in Gloggnitz überlebt, das die sowjetischen Truppen am 3. April 1945 erreichten. Renner begab sich nach Hochwolkersdorf zum Stab der einmarschierenden Division, bat zunächst um Schonung der Zivilbevölkerung und bot sich dann zum Wiederaufbau der Demokratie an. Der sowjetische Truppenkommandeur meldete diesen seltsamen Vorgang sogleich nach Moskau. Die spätere Darstellung, dass Stalin den alten Renner bereits habe suchen lassen, ist mit den vorliegenden Dokumenten nicht nachzuweisen.

Durch teils absurd klingende Schmeicheleien an Stalin (den er 1913 in Wien flüchtig kennengelernt hatte) erreichte Renner dessen Zustimmung. So schließt der erste Brief vom 15. April 1945 mit einem Dank an die Rote Armee „und Ihnen, deren ruhmbedeckten Obersten Befehlshaber, im persönlichen wie im Namen der Arbeiterklasse Österreichs aufrichtigst und ergebenst. [. . .] Dass die Zukunft des Landes dem Sozialismus gehört, ist unfraglich.“ Dass Renner, der rechte Flügelmann der alten SDAP, unter „Sozialismus“ etwas ganz anderes verstand als die Sowjets, war ein Glücksfall für Österreich. Später, im Oktober, verstieg er sich sogar zu der Behauptung: „Das Land ist absolut frei von nationalsozialistischen Bewegungen. [. . .] Österreich ist gar nicht fremdenfeindlich, im Gegenteil, es freundet sich mit ihnen gerne an.“

Am Samstag findet im niederösterreichischen Landesmuseum eine wissenschaftliche Tagung zum Thema „Österreich 1945“ statt. Veranstalter sind das Ludwig-Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung, die österreichisch-russische Historikerkommission und das nö. Landesmuseum. (hws)

Mehr über die Renner-Stalin-Briefe: am Samstag in der Serie „Die Welt bis gestern“.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.04.2015)

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Date: 2015-12-11; view: 924


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