Home Random Page


CATEGORIES:

BiologyChemistryConstructionCultureEcologyEconomyElectronicsFinanceGeographyHistoryInformaticsLawMathematicsMechanicsMedicineOtherPedagogyPhilosophyPhysicsPolicyPsychologySociologySportTourism






Eine Legende vom heiligen Nikolaus

Eines Tages hörte Nikolaus von der Not eines armen Mannes. Der Mann war krank und konnte nicht arbeiten. Da seine Frau schon vor Jahren gestorben war, herrschte große Not im Haus. Er hatte weder Brot noch Kleidung für seine Kinder und wußte nicht, wie er Hunger und Kälte vertreiben sollte. Die Kinder mußten von Tag zu Tag ärgeren Hunger leiden. Ihr Vater war verzweifelt. Aber er wurde wunderbarer Weise geholfen.

Als der Arme eines Morgens aufwachte, traute er seinen Augen nicht. Vor dem Fenster stand ein großer Sack, gefüllt bis an den Rand mit Getreide. Irgendjemand mußte ihn in der Nacht durch das Fenster in die Stube gestellt haben. Die Freude war groß, denn nun hatte der Hunger ein Ende. Die Kinder mühlten zwischen zwei Steinen das Getreide und buken allen viele Brote, so dass sie auch den Nachbarn abgeben konnten.

Aber das war nur die erste Wohltut gewesen. Am nächsten Morgen stand wieder ein Sack in der Stube. Diesmal fanden der Vater und seine Kinder darin viele Kleidungsstücke. Zwei Hosen und Hemden für die Jungen, ein warmes Kleid für das Mädchen, und alle Kleidungsstücke hatten die richtige Größe, als ob sie eigens für die Kinder ausgesucht worden wären. Nun war das Glück noch größer.

Der Vater und die Kinder sprachen sich darüber nachts zu wachen. Falls ihr Wohltäter noch einmal kommen sollte, wollten sie ihm danken. Als es Abend wurde, blieben sie am Tisch sitzen. Stunde für Stunde verging, und einem Kind nach den ändern fielen die Augenlider zu. Der Kopf wurde schwerer und schwerer und sank auf die Tischplatte. Nur der Vater blieb noch wach, aber auch er wurde dann müde. Da hörte er ein Geräusch. Als er schlaftrunken aufblickte, sah er wieder einen Sack vor dem Fenster stehen. Er rannte auf die Straße und erblickte dort eine dunkle Gestalt. Er lief auf sie zu und erkannte Nikolaus. Der arme Mann fiel auf die Knie und dankte dem Nikolaus von ganzem Herzen. Nikolaus wehrte allen Dank ab und verschwand schnell um die nächste Ecke.

Zu Hause weckte der Mann seine Kinder. Sie öffneten den Sack und fanden diesmal Schuhe. Auch sie schienen für jedes Kind die richtige Größe zu haben. Doch als die Kinder die Schuhe anziehen wollten, kamen sie mit ihren Füßen nicht hinein. Sie faßten mit den Händen in die Schuhe – und was fanden sie: Spielzeug, herrliches Spielzeug. Nun kannten Glück und Freude keine Grenzen.

Der arme Mann wurde bald wieder gesund und erzählte nun auf dem Markt, auf allen Plätzen von den guten Taten des Nikolaus. Da Nikolaus noch vielen anderen Bedürftigen half, war sein Ansehen bald so groß, dass die Bürger ihn zu ihrem Bischof wählten.

Zur Erinnerung an den heiligen Nikolaus stellen noch heute die Kinder am Nikolaustag einen Schuh auf die Fensterbank – denn vielleicht ...

Nach Hans Heinrich

Texterläuterungen

zu Gott beten – молитися Богу

vertreiben – виганяти

die Wohltut – добрий вчинок

 

Text C

 


Date: 2015-12-11; view: 982


<== previous page | next page ==>
Aachen, Kaiserstadt im Herzen Europas | Fasching mit Kindern
doclecture.net - lectures - 2014-2024 year. Copyright infringement or personal data (0.006 sec.)