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Text 10. GOTTFRIED WILHELM LEIBNITZ

 

/1/ GOTTFRIED WILHELM LEIBNITZ wurde 1646 in Leipzig geboren und verbrachte den größten Teil seines Lebens am Hofe von Hannover im Dienst der Herzöge, von denen einer unter dem Namen GEORG I. König von England wurde. LEIBNITZ war in seiner Denkweise (1) mehr universal als die anderen großen Denker seines Jahrhunderts. Er hat zahlreichen Gebieten neue Erkenntnisse gefunden. Neben Philosophie befasste er sich mit Geschichte, Naturwissenschaft, Mathematik, Theologie, Sprachwissenschaften, Geologie, Diplomatie und mit der Kunst Erfindungen zu machen (2). Er war einer der ersten nach PASCAL, der eine Rechenmaschine erfand.

/2/ LEIBNITZ stellte – ebenso wie kurz vorher NEWTON – seine eigene Infinitesimalrechnung auf, die er 1684 veröffentlichte. Die von PASCAL erdachte Rechenmaschine (3) zum Addieren und Subtrahieren verbesserte und erweiterte er, so dass man damit auch multiplizieren und dividieren konnte. Er fasste den Gedanken an Dampfmaschinen, studierte chinesische Philosophie und versuchte, die Einheit Deutschlands zu fördern.

/3/ Dieses Suchen nach (4) einer universellen Methode, mit der man Wissen erlangen, Erfindungen machen und das Wesen der Einheit des Universums verstehen konnte, war die Haupttriebkraft (5) seines Lebens. In der Physik schuf LEIBNITZ die Begriffe „lebende Kraft“ = m • V² (Masse mal dem Quadrat der Geschwindigkeit; das ist das Doppelte der heutigen Bewegungsenergie) und „tote Kraft“ (Druck eines ruhenden schweren Körper; das ist die heutige Lageenergie). Er baute das Aneroid – Barometer und erzeugte als erster elektrische Funkenentladungen; dabei stellte er fest, dass die Funken heiß waren und kleine Verbrennungen hervorrufen konnten.

/4/ LEIBNITZ erkannte die zentrale Bedeutung der Physik in der Naturwissenschaft. Der Gelehrte wollte auch die Einheit der Wissenschaft durch die Gründung internationaler Akademien verwirklichen, in denen die Wissenschaftler aller Länder zum Wohle der Menschheit gemeinsam wirken sollten. 1673 wurde er Mitglied der Königlichen Gesellschaft in London. Im Jahre 1700 gründete er die Preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin (heute Deutsche Akademie der Wissenschaften).

/5/ Die wissenschaftliche Tätigkeit konzentrierte sich gewöhnlich im Umkreis von Akademien, unter denen die von Paris, Berlin und Petersburg hervorragten. Der Universitätsunterricht spielte demgegenüber (6) eine geringe oder gar keine Rolle. In dieser Zeit wurden einige der führenden Länder Europas von Despoten regiert, von FRIEDRICH II., KATHARINA der Großen, CARLOS III. und LUDWIG XYI. Einen Teil ihres Anspruches auf Ruhm leiteten diese Despoten aus ihrer Freude daran her, Gelehrte in ihrer Umgebung zu wissen. Diese Freude war eine Art von geistigem Snobismus, aber sie verstanden auch, welche wichtige Rolle die Naturwissenschaft bei der Verbesserung der Produktion und der Erhöhung der Schlagkraft der Armee spielen konnte.

 


Date: 2015-12-11; view: 656


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Text 9. Der Vater der Elektrizität. | 
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