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Die Entwicklung der Psychologie zu einer empirischen Wissenschaft im 19. Jahrhundert

 

Wilhelm von Humboldt gilt als wichtiger Forscher der Völkerpsychologie im 18. Jahrhundert, als deren Begründer der Philosoph Moritz Lazarus zu sehen ist. Auch der Philosoph und Linguist Heymann Steinthal ist als wichtiger Wegbereiter der Völkerpsychologie zu bezeichnen, die auch von Wilhelm Wundt beeinflusst wurde. Der Arzt und Soziologe Gustave Le Bon, der 1895 das Buch Psychologie der Massen veröffentlichte und Scipio Sighele, der 1891 das Werk Psychologie des Auflaufs und der Massenverbrechen herausbrachte, begründeten die Massenpsychologie, aus denen zusammen mit der Völkerpsychologie, die heutige Sozialpsychologie und Soziologie entstanden.

Auch Gabriel Tarde übte wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung dieser Fachbereiche aus. Die späteren Arbeiten Margaret Meads und Ruth Benedicts auf diesem Gebiet wurden Grundstein für Ethnologie und die spätere Ethnopsychoanalyse.

Im 19. Jahrhundert wurde die Psychologie, geprägt durch den Materialismus, eingeleitet durch Werke von Johann Friedrich Herbart, der im Jahre 1816 ein Lehrbuch zur Psychologie veröffentlicht und Charles Bell, der die Neurophysiologie erforschte, im Wesentlichen durch Mediziner, Physiologen und Physiker vorangebracht, es beschäftigten sich die Physiologen Johannes Peter Müller und Ernst Heinrich Weber mit der Wahrnehmung der Sinnesorgane. Auch Hermann von Helmholtz und Gustav Theodor Fechner veröffentlichen Arbeiten, die sich mit der Sinnesphysiologie befassen. Der Mediziner Franz Joseph Gall entwickelte die "Phrenologie". Weiter zu nennen sind Emil Du Bois-Reymond, Ernst Brücke und Carl Ludwig. Diese Arbeiten stellen die ersten Ansätze empirischer Forschung nach wissenschaftlichen Kriterien in diesem Bereich dar. Friedrich August Rauch veröffentlichte 1853 ein Lehrbuch der Psychologie und auch Herbert Spencer leistete wichtige Beiträge. Paul Broca forschte erfolgreich in der Neurophysiologie. Charles Darwin begründete 1872 die vergleichende Verhaltensforschung und betonte dabei die Parallelen zwischen Mensch und Tier.

In der Neuzeit beschäftigten sich dann ohnehin alle traditionellen Fakultäten mit psychologischen Themen, also nicht nur die philosophische (die sich natürlich mit Philosophie, aber auch Mathematik und Logik und den Naturwissenschaften befasste, und die zudem die Propädeutik für alle Fakultäten übernahm), sondern auch die medizinische, die theologische und die Fakultät für Juri. Insbesondere die letztere hatte sich dieser Themen gerade auch in Bezug auf eine frühe „verhaltenswissenschaftliche“ Dimension angenommen. In der medizinischen Fakultät beschäftigte man sich auch seit dem 17. Jahrhundert mit einem Themenkomplex psychologischer Phänomene, die man thematisch eingrenzen und vielleicht als frühe Form von deskriptiver Patho-Psychologie bezeichnen könnte. Eine explizite Wissenschaft von der Psyche gab es aber auch dort nicht.


Date: 2015-12-11; view: 679


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