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Aufgabenstellung zur Konversation

Bevor Sie noch einmal das ganze Werk besprechen und interpretieren, Ihre Eindrücke und Gedanken zu den im Werk aufgeworfenen Problemen austauschen, lesen Sie folgende Textabschnitte, die teilweise vom Autor selbst stammen oder von Kritikern. Diese Informationen helfen Ihnen besser das Anliegen des Autors zu verstehen. Oder vieleicht sehen Sie die ganze Geschichte anders? Hat das Stück Sie auf andere Gedanken gebracht?

 

 

1. Der Lebensweg und das Schaffen von F. Dürrenmatt (literarische Richtung, das Hauptthema des Schaffens)

 

2. „Der Besuch der alten Dame“.

2.1. Die Stellung des Theaterstücks „ Der Besuch der alten Dame“ im Schaffen des Schriftstellers.

2.2. Über das Werk „ Der Besuch der alten Dame“. ( die literarische Ganre, die Zeit der Entstehung).

2.3. Die Zeit der Handlung, der Ort der Handlung, die Hauptgestalten des Theaterstücks.

2.4. Das Anliegen des Autors. ( Beachten Sie dabei die Anmerkung des Autors)

2.5. Wie kann man den Titel des Theaterstücks interpretieren? Wer hat die Stadt besucht? Soll man den Titel direkt verstehen oder ist das ein Methapher?

Der Untertitel des Stücks ist tragische Komödie? Was ist in diesem Werk Ihrer Meinung nach komisch und was ist hier tragisch?

 

„Der Besuch der alten Dame ist eine Geschichte, die sich irgendwo in Mitteleuropa in einer kleinen Stadt ereignet, geschrieben von einem, der sich von diesen Leuten durchaus nicht distanziert und der nicht so sicher ist, ob er anders handeln würde: was die Geschichte mehr ist, braucht hier weder gesagt noch auf dem Theater inszeniert zu werden. Auch für den Schluß gilt dies. Zwar werden die Leute hier feierlicher, als es in der Wirklichkeit natürlich -wäre, etwas mehr in der Richtung dessen hin, was als Dichtung bezeichnet wird, als schöne Sprache, doch nur, weil die Güllener nun eben reich geworden sind und als Arrivierte auch gewählter reden.

Ich beschreibe Menschen, nicht Marionetten, eine Handlung, nicht eine Allegorie, stelle eine Welt auf, keine Moral, wie man mir bisweilen andichtet, ja ich suche nicht einmal mein Stück mit der Welt zu konfrontieren, weil sich all dies natürlicherweise von selbst einstellt, solange zum Theater auch das Publikum gehört. Ein Theaterstück spielt sich für mich in der Möglichkeit der Bühne ab, nicht im Kleide irgendeines Stils. Wenn die Güllener Bäume spielen, so nicht aus Surrealismus, sondern um die etwas peinliche Liebesgeschichte, die sich in diesem Wald abspielt, den Annäherungsversuch eines alten Mannes an eine alte Frau nämlich - in einen poetischen Bühnenraum zu stoßen und so erträglich zu machen.“ (F.Dürrenmatt Anmerkung I geschrieben für die erste Ausgabe 1956)

 

„Als er 1955 von einer Vortragsreise durch die Bundesrepublik zurückkam, mußte sich seine Frau einer Operation unterziehen. Die Operation gelang, hatte aber lebensgefährliche Nachwirkungen. Dürrenmatt fuhr täglich von Neuchâtel nach Bern ins Spital. Abends fuhr er zu seinen Kindern zurück und begann an der Grieche sucht Griechin zuliebe unterbrochenen Erzählung Mondfinsternis weiterzuschreiben. Frau Lotti, von den Ärzten aufgegeben, erholte sich, aber Dürrenmatt war nun von einer anderen Sorge geplagt: Ich war in Schulden geraten und kam auf die Idee, die «Mondfinsternis» in ein Theaterstück zu verwandeln. Ich sah darin eine bessere Möglichkeit, Geld zu verdienen, als mit dem Schreiben einer Novelle. In der Mondfinsternis kommt Walt Lotcher aus Kanada, wo er es um Multimillionär gebracht hat, in sein schweizerisches Heimatdorf zurück. Vor 45 Jahren hat ihm der Döufu Mani sein Mädchen weggeschnappt, obgleich sie von ihm, Lotcher, schwanger war, seine Kläri. Den Gebirgsdörflern geht es dreckig. Jeder der vierzehn Familien will der Heimkehrer eine Million schenken, wenn sie ihm den Mani umbringen, in zehn Tagen, zur Mondfinsternis. Er hatte einst geschworen, sich zu rächen, und seine Schwüre hält er. Die Dörfler erfüllen ihm den Wunsch. Der alte Mani opfert sich. Der Delinquent wird zur Stunde der Mondfinsternis unter einen Baum gesetzt, der fällt um und erschlägt ihn. Ein Unfall.



Ich hätte die Alte Dame nie geschrieben, wäre mir die Bühnenidee dazu nicht eingefallen. Diese bestand nicht etwa darin, daß ich aus dem Bergdorf ein Städtchen machte, sondern im Umstand, daß auch die Schnellzüge Bern -Neuchâtel in Ins und Kerzers anhalten, wodurch man gezwungen ist, die beiden kleinen trostlosen Bahnhöfe zu betrachten, ungeduldig über den Unterbruch, wenn er auch nur ein, zwei Minuten dauer; Minuten, die sich für mich lohnten, kam ich doch durch sie wie von selbst auf die erste Szene. Und wie von selbst verwandelte sich im Weiterdenken das Bergdorf in Güllen und Walt Lotcher in Claire Zachanassian.”

(Goertz Heinrich “Dürrenmatt”)

 


Date: 2015-12-11; view: 813


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II. Aufgabenstellung zur Textinterpretation zur Konversation | Die Gestalt von Alfred Ill.
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